Wirtschaft

Top-Gewinner im Dax Adidas-Aktie steigt nach Blatter-Rückzug

Der baldige EX-Chef der Fifa Sepp Blatter mit dem WM-Ball 2014 von Adidas.

Der baldige EX-Chef der Fifa Sepp Blatter mit dem WM-Ball 2014 von Adidas.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für die Aktionäre des deutschen Sportartikel-Riesen Adidas ist der angekündigte Rücktritt von Fifa-Chef Blatter eine gute Nachricht: Die Aktie zeigt sich wie befreit. Der Großsponsor der Fifa hat durch den Skandal eine Menge zu verlieren.

Erleichterung dürfte wohl beim deutschen Sportartikelhersteller Adidas und dessen Anlegern über die Rücktritts-Ankündigung von dem bisherigen Fifa-Präsidenten Joseph S. Blatter herrschen. Der Dax-Konzern begrüßte die Entscheidung jedenfalls ganz offiziell: "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung", so ein Sprecher. Das Unternehmen aus Herzogenaurach gehört zu den ständigen Marketingpartnern der Fifa. Nachdem es im Zusammenhang mit Korruptions-Ermittlungen des FBI bei der Fifa vergangene Woche in Zürich zu mehreren Festnahmen und Durchsuchungen gekommen war, hatte Adidas sich besorgt geäußert, die negativen Schlagzeilen könnten auf den Fußball, die Fifa und deren Sponsoren abfärben.

Entsprechend positiv reagierte nun die Aktie am ersten Tag nach der überraschenden Wende im Fifa-Skandal: Der im Dax gelistete Adidas-Titel legte am Tag nach der Blatter-Ankündigung um 1,0 Prozent zu und stieg damit am Vormittag an die Spitze des deutschen Leitindex. In der vergangenen Woche hatte das Papier mehr als drei Prozent verloren.

Nach einem Ergebniseinbruch im vergangenen Jahr und herben Verlusten für die Aktie zeigt die Kurve nun wieder nach oben. Im laufenden Jahr hat das Papier bereits fast 25 Prozent zugelegt. Ende März hatte die Konzernführung eine neue Strategie vorgestellt, mit dem verlorenes Terrain von US-Konkurrent Nike zurückerobert werden soll.

Adidas-Logo bei der Vermarktung der WM allgegenwärtig

Angesichts der harten Konkurrenz auf dem Sportartikel-Markt hätte Adidas bei einem Festhalten Blatters an der Führung des Fußball-Weltverbands und der Ausweitung des Skandals eine Menge zu verlieren gehabt: Das Fußballgeschäft ist seit Jahrzehnten quasi das Rückgrat für Adidas, und die Verbindungen zur Fifa sind tief verwurzelt. Seit 1970 stellt der Sportartikelhersteller den offiziellen Ball zur Fußballweltmeisterschaft. Das Adidas-Logo ist bei der Vermarktung der WM quasi allgegenwärtig. Zudem unterstützt das Unternehmen Fifa-Veranstaltungen wie die Frauen-Fußballweltmeisterschaft oder die Beach-Soccer-WM.

Aber auch die neben Adidas anderen Fifa-Großsponsoren wie die US-Konzerne Coca-Cola, Visa, McDonald's und der südkoreanische Autobauer Hyundai zeigten sich erleichtert über den Rückzug Blatters. Die Aktie von Coca-Cola legte im US-Händel am Vorabend leicht zu, ebenso McDonald's. Visa gaben hingegen minimal ab, Hyundai verloren an der Börse in Seoul allerdings 2,2 Prozent.

Quelle: ntv.de

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