Wirtschaft

Wichtiges Fußballgeschäft Adidas hat im Fifa-Skandal viel zu verlieren

Adidas setzt auf Fußball.

Adidas setzt auf Fußball.

(Foto: AP)

Schlechte Presse gehört zu den Dingen, die Sponsoren überhaupt nicht brauchen. Und der Korruptionsskandal der Fifa liefert davon derzeit jede Menge. Adidas dürfte das nicht gefallen.

Von allen Fifa-Sponsoren könnte Adidas angesichts des um sich greifenden Korruptionsskandals am meisten zu verlieren haben. Das Fußballgeschäft ist seit Jahrzehnten quasi das Rückgrat für Adidas, und die Verbindungen zur Fifa sind tief verwurzelt. Seit 1970 stellt der Sportartikelhersteller den offiziellen Ball zur Fußballweltmeisterschaft. Das Adidas-Logo ist bei der Vermarktung der WM quasi allgegenwärtig. Zudem unterstützt das Unternehmen Fifa-Veranstaltungen wie die Frauen-Fußballweltmeisterschaft oder die Beach-Soccer-WM.

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Zu den Top-Sponsoren der Fifa gehören auch Coca Cola, Emirates Airline, Hyundai-Kia Motors, Sony und Visa - aber Adidas ist das einzige Unternehmen aus dem Sportbereich.

Der Herzogenauracher Konzern, mit Abstand der größte Sportartikelhersteller Deutschlands, ist ganz eng mit der WM und letztlich auch der Fifa verbunden. Ende 2013 verlängerte Adidas den Sponsorenvertrag für den Fifa-WM-Ball bis zum Jahr 2030.

Stunden nachdem am Mittwoch sieben Fifa-Funktionäre in Zürich festgenommen worden waren, teilte Adidas mit, von seinen Partnern "die höchsten Standards, was ethisches Verhalten und Compliance" angehe, zu erwarten. Eine Sprecherin sagte, dass das Unternehmen regelmäßig Gespräche mit der Fifa führe. Dabei gehe es unter anderem um Themen wie Ethik, Details seien aber vertraulich. Die negativen Schlagzeilen seien weder gut für den Fußball, noch für die Fifa, noch für die Sponsoren der Fifa, sagte die Adidas-Sprecherin.

Rückschlag im US-Geschäft

Für den Sportartikelkonzern ist das Fußballgeschäft von besonderer Bedeutung. Zwar versucht Adidas auch in anderen Sportarten stärker Fuß zu fassen, doch die Ergebnisse sind eher mau, vor allem in den USA. Nachdem das Unternehmen vor 40 Jahren in Amerika Marktführer war, liegt Adidas mittlerweile hinter der Nummer eins Nike und sogar auch hinter Under Armour im weltgrößten Sportartikelmarkt zurück.

In Europa unterhält der im Leitindex Dax notierte Konzern einige Sponsoringverträge mit verschiedenen Nationalmannschaften und Fußballklubs, wie Manchester United oder Bayern München. An dem deutschen Rekordmeister hält Adidas zudem eine Beteiligung von 8,33 Prozent, und Adidas-Chef Herbert Hainer sitzt im Aufsichtsrat des Vereins.

Die Verbindungen des Unternehmens zur Fifa wurden von Horst Dassler, Sohn des Adidas-Gründers Adi Dassler, zementiert. Er war einer der ersten, der den Wert des Sportmarketings erkannt hat und der Adidas schon bei den Olympischen Spielen in Melbourne 1956 vermarktete.

Quelle: ntv.de, jga/DJ

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