Wirtschaft

Nach Übernahme durch den Staat Kern-HRE startet erfolgreich an der Börse

Gleich zu Beginn legen die Aktien der PPB um 6,5 Prozent zu.

Gleich zu Beginn legen die Aktien der PPB um 6,5 Prozent zu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Überbleibsel der während der Finanzkrise in Trudeln geratenen Bankenholding Hypo Real Estate legt einen Börsengang nach Maß hin. Die Aktien steigen gleich zu Beginn kräftig an. Mit dem Erlös von rund 1,2 Milliarden Euro wird zudem ein neuer Rekord aufgestellt.

Die Kernbank der notverstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) ist mit Gewinnen an der Börse gestartet. Die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank (PPB) wurden am heutigen Donnerstag mit 11,45 Euro erstmals gehandelt und damit über dem Ausgabepreis von 10,75 Euro. Das entspricht einem satten Plus von 6,5 Prozent. Die 107,6 Millionen Papiere waren am Vortag am unteren Ende der Preisspanne zu 10,75 Euro ausgegeben worden. Die PPB hatte auf einen Ausgabepreis von bis zu 12,75 Euro je Aktie gehofft.

Deutsche Pfandbriefbank
Deutsche Pfandbriefbank 4,70

"Für eine Bank, die erst für 2019 eine Rendite von acht Prozent anpeilt, kann man nicht viel zahlen", kommentierte ein Börsianer den relativ geringen Emissionspreis. "Die Investoren saßen von Anfang an am längeren Hebel." Die PPB ist mit einem Emissionserlös von 1,16 Milliarden Euro der bislang größte Börsengang in Deutschland in diesem Jahr - Geld, das in die Kasse des Bunds als Eigentümer fließt.

In der PPB ist das operative Geschäft der in der Krise vom Staat mit Milliarden geretteten HRE gebündelt. Die Trennung von der Immobilienbank ist eine Auflage der EU-Kommission, die der Bund im Gegenzug für die milliardenschwere Rettung und Verstaatlichung der HRE in der weltweiten Finanzkrise erfüllen muss. Für den Börsengang hatten sich die staatlichen Eigentümer entschieden, weil sie sich dadurch höhere Einnahmen als bei einem Verkauf erhoffen. Der größte Teil des Kredit- und Wertpapierbestandes der HRE liegt in der staatlichen Bad Bank namens FMS Wertmanagement und soll dort möglichst wertschonend abgebaut werden.

Die HRE war nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers vor allem wegen ihrer irischen Tochter Depfa in den Rand des Abgrunds geraten. Insgesamt war die HRE mit rund 240 Milliarden Euro an Hilfen un Garantien gerettet worden. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages hatte die Vorgänge rund um den Kollaps der Bank untersucht.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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