Seehofer und Trump vermiesen Dax die Party
Am Tag nach seinem 30. Geburtstag hat der Dax einfach keine Chance: Die Sorge vor einer Ausweitung des Handelskonfliktes der USA mit China aber auch mit der EU lässt die Anleger ebenso in Deckung gehen, wie die ungelöste Regierungskrise in Deutschland. "Horst Seehofer hält ein vergiftetes Geschenk parat", kommentiert Daniel Saurenz von Feingold Research die jüngsten Attacken des Innenministers auf Freund und Feind.
Der Dax verliert bis zum Handelsschluss 0,6 Prozent auf 12.238 Punkte. Für den MDax geht es um 0,7 Prozent auf 25.662 Punkte nach unten. Der TecDax büßt 0,8 Prozent ein und schließt bei 2668 Punkten.
- Infineon verlieren 2,1 Prozent nach einer Abstufung durch Barclays auf "Untergewichten". Grund ist auch hier die Abhängigkeit vom Autosektor, der rund 45 Prozent des Umsatzes ausmache.
- Um 10,3 Prozent auf 7,87 Euro nach oben geht es für Ceconomy, nachdem Freenet eingestiegen ist. Für die Übernahme von 32,6 Millionen Aktien soll sie 8,50 Euro je Aktie gezahlt haben. Freenet nutzt die Ceconomy-Tochter Mediamarktsaturn als Vertriebskanal. Freenet verlieren angesichts der Investition von rund 277 Millionen Euro 3,7 Prozent. Nach Einschätzung von Goldman Sachs könnte der Deal bei Freenet-Aktionären auf Ablehnung stoßen.
- Für Flugzeughersteller Airbus geht es um 1,8 Prozent abwärts. Triebwerkhersteller Pratt & Whitney kann wohl nur weniger Triebwerke liefern als geplant. Damit sinken auch die Auslieferungen von Airbus.
- Nestle notieren 0,7 Prozent fester. Der aktivistische US-Investor Daniel Loeb und sein Fonds Third Point, der rund 3 Milliarden Dollar an den Schweizern hält, machen Druck. Nestle ziehe sich nicht schnell genug aus schwächelnden Assets zurück, so der Vorwurf. Loeb kritisiert vor allem die Beteiligung an L'Oreal. L'Oreal verlieren 1 Prozent.
- Wie an der Börse erwartet, hat Thyssenkrupp dem Stahl-Joint-Venture mit Tata Steel zugestimmt. Hier sind die aktivistischen Investoren Cevian und Elliott jedoch unzufrieden mit den Konditionen. Auch wurde die Prognose für die zu erwartenden Synergien gesenkt. Die Thyssenkrupp-Aktie fällt um 0,9 Prozent.