Freitag, 03. August 2018Der Börsen-Tag

Mit Max Borowski
17:53 Uhr

Der Dax ist "überhitzt"

Der Dax beendet den letzten Handelstag der Woche zwar mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 12.615,76 Punkten. Doch angesichts der Verluste in den vergangenen Tagen reicht das nicht, um den  Aufwärtstrend der letzten Wochen aufrecht zu erhalten. Während einige gute Unternehmenszahlen etwa von der Allianz den Markt stützen, sorgen neue Drohungen im Zollstreit zwischen den USA und China für Zurückhaltung bei den Anlegern.

"Der Dax hat sich an der 200-Tage-Linie heißgelaufen", kommentiert Martin Utschneider, technischer Analyst vom Bankhaus Donner & Reuschel. Der deutsche Leitindex sei "im wahrsten Sinne des Wortes überhitzt".

Der MDax schließt 0,5 Prozent höher bei 26.877,79 Punkten. Stärker zeigen sich wieder die Tech-Werte: Der TecDax macht 1,3 Prozent auf 2.924 Punkte gut.

 

17:28 Uhr

Apple verlieren, Gopro heben ab

Die Leitindizes bewegen sich kaum, doch bei den US-Einzelwerten ist was los. Ein Überblick:

  • Nachdem Apple nach einer zweitägigen Rally im Nachklapp auf überzeugende Geschäftszahlen am Vortag zwischenzeitlich erstmals mit über einer Billion Dollar bewertet worden war, scheinen es Anleger ruhiger angehen zu lassen. Die Titel des Technologiegiganten verlieren 0,4 Prozent.
  • Für Gopro geht es um 16,8 Prozent nach oben. Der Spezialkamerahersteller verringerte seinen Quartalsverlust und steigerte den Umsatz. Beides fiel besser als Analysten geschätzt hatten aus.
    Gopro
    Gopro 1,61
  • Um 12,9 Prozent rauschen Symantec gen Süden. Das auf Netzsicherheit spezialisierte Technologieunternehmen hat mit seinem Ausblick die Erwartungen verfehlt. Die Erstquartalszahlen fielen dagegen einen Tick besser als erwartet aus.
  • Shake Shack verlieren 6,1 Prozent, nachdem der Restaurantbetreiber einen schwachen Ausblick für die flächenbereinigte Umsatzentwicklung gegeben hat. Die Zweitquartalszahlen waren dagegen besser als prognostiziert ausgefallen.
  • Das Medienunternehmen CBS verfehlte die Markterwartungen beim Gewinn knapp und traf sie mit einem leicht gesteigerten Umsatz im zweiten Quartal. Der Kurs ermäßigt sich um 2,1 Prozent.
  • Take-Two Interactive Software schnellen um 12,1 Prozent empor nach guten Geschäftszahlen. Der Hersteller des populären Videospiels Grand Theft Auto erhöhte zudem seinen Ausblick.
  • Der Kurs des Konkurrenten Activision Blizzard fällt dagegen nach Quartalsausweis um 1,7 Prozent. Das Unternehmen konnte zwar Gewinn und Umsatz steigern, allerdings sank die Zahl der aktiven Nutzer.
  • Dish Network ziehen um 10,5 Prozent an. Der Satelliten-TV-Dienstleister überraschte mit seinen Zweitquartalszahlen positiv.  Rendite entfernt sich von 3-Prozentmarke
17:14 Uhr

Türkische Lira auf Rekordtief - Euro rutscht kurzzeitig

Ein Blick auf den Devisenmarkt:

  • Der Eurokurs hat sich nur wenig verändert. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1591 US-Dollar gehandelt und damit nahezu auf demselben Niveau wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1588 (Donnerstag: 1,1617) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8630 (0,8608) Euro.
    Euro / Dollar
    Euro / Dollar 1,07
  • Nur zeitweise wurde der Euro durch eine vorübergehende Dollar-Stärke belastet. Der Kurs rutschte im Handelsverlauf bis auf 1,1560 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Juni ab. Der Dollar profitierte von der erhöhten Unsicherheit wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China. Anleger suchen in diesem Umfeld einen "sicheren Hafen", den sie in der liquidesten Währung der Welt vermuten, dem US-Dollar.
  • Dagegen blieb die türkische Lira unter Druck. Am Morgen erreichte der Kurs der Währung erneut ein Rekordtief zum Dollar und zum Euro. Für einen Euro wurden nahezu sechs Lira gezahlt und damit so viel wie noch nie. Damit hat die Lira im Vergleich zur europäischen Gemeinschaftswährung seit Beginn des Jahres etwa ein Drittel an Wert verloren.
  • Nach der Veröffentlichung neuer Daten zur Preisentwicklung in der Türkei konnte sich die Lira kurz vor dem Wochenende aber vorerst stabilisieren. Im Juli war die Inflation in der Türkei zwar auf 15,85 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2003 gestiegen. Analysten hatten aber einen stärkeren Anstieg auf 16,30 Prozent erwartet.
  • Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89050 (0,89145) britische Pfund, 129,30 (129,43) japanische Yen und 1,1528 (1,1550) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1216,30 (1215,45) Dollar festgesetzt.
16:44 Uhr

Grand Theft Auto lässt Aktie abheben

Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen und angehobene Gesamtjahresziele bescheren Take-Two einen Kurssprung.

Die Aktien des Videospiele-Entwicklers stiegen an der Wall Street um bis zu 15,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 130,43 Dollar.

Dank der großen Nachfrage nach der Videospiele-Reihe "Grand Theft Auto" steigerte das Unternehmen seinen Quartalsumsatz deutlicher als gedacht auf 288,3 Millionen Dollar. Mit dem Spiel "Red Dead" stehe ein weiterer potenzieller Verkaufsschlager in den Startlöchern, schrieben die Analysten der Investmentbank Jefferies.

16:10 Uhr

Chinas Zentralbank will Spekulation gegen Yuan aufhalten

Die chinesische Zentralbank hat bei Devisengeschäften eine Einlagenpflicht verhängt, um die Abwertung des Yuan zu bremsen. Ab dem 6. August müssen Banken bei Devisentermingeschäften mit dem Yuan 20 Prozent der Handelsumsätze bei der Zentralbank hinterlegen, wie die Notenbank mitteilte.

Für Peking ist die Steuerung des Yuan-Kurses ein Balanceakt. Die Abwertung macht chinesische Exporte weltweit billiger und gleicht die durch die US-Zölle verursachten Schäden aus, birgt aber auch das Risiko, dass Bürger und Unternehmen Geld ins Ausland schicken - was den Kursrückgang möglicherweise noch verschlimmern könnte.

Im Herbst 2015, als der Yuan im Zuge der Abschwächung der chinesischen Wirtschaft stark zurückging, stellte China erstmals Einlagenanforderungen an den Yuan-Handel. Die Zentralbank hob die Bestimmung dann vor einem Jahr wieder auf, als sich der Yuan stabilisierte.

15:52 Uhr

US-Märkte eröffnen im Plus

Der Handelsstreit mit China überschattet Börsianern zufolge die anhaltend robusten US-Arbeitsmarktdaten. Vor diesem Hintergrund kamen die Aktienindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 zur Eröffnung am Freitag kaum vom Fleck.

Der Dow Jones notierte kurz nach Eröffnung 0,2 Prozent im Plus bei 25.388. Der S&P500 macht 0,1 Prozent auf 2829 Punkte gut. Der Nasdaq Composite gewann 0,2 Prozent.

Zwar sei die Zahl der neu geschaffenen Stellen mit 157.000 hinter den Markterwartungen zurückgeblieben, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Doch die Zahl ist in Anbetracht der erreichten Vollbeschäftigung dennoch eine gute. Mehr noch: Der Vormonatswert wurde deutlich nach oben korrigiert."

15:43 Uhr

Kursmanipulation bei ProSiebenSat.1? Staatsanwalt ermittelt

Prosiebensat1
Prosiebensat1 7,34

Den Kurs mit einer angeblichen Analyse in den Keller geschickt und selbst mit Leerverkäufen abgeräumt? Das ist der Vorwurf gegen den Gründer des Analysehauses Viceroy. Er steht nun offiziell unter dem Verdacht der Kursmanipulation von ProSiebenSat.1-Aktien.

Die Staatsanwaltschaft München ermittle gegen insgesamt 15 Einzelpersonen und Gruppen in verschiedenen Ländern, sagte eine Sprecherin der Behörde. Darunter sei auch der Gründer von Viceroy Research, Fraser Perring.

Hintergrund ist ein Kurssturz der ProSiebenSat.1-Aktie, nachdem Viceroy Research dem Unternehmen in einem im Internet veröffentlichten Bericht fragwürdige Bilanzierung vorgeworfen hatte. Zugleich wettete die Firma, die sich selbst als Analysehaus bezeichnet, mit Leerverkäufen auf einen Kursverfall der Aktie. Sie stürzte am 6. März, dem Tag der Veröffentlichung, um rund acht Prozent ab. ProSiebenSat.1 wies die Kritik zurück behielt sich juristische Schritte vor.

Im Fokus des Ermittlungsverfahrens stünden die Personen hinter Viceroy und deren Geschäftsgebaren sowie die Verflechtung mit weiteren Personen, so die Staatsanwaltschaft. Viceroy hatte sich im März auf die Meinungsfreiheit berufen. Perring argumentierte im Gespräch mit Reuters, ein Leerverkauf ("short sale") sei nicht weniger legitim als eine klassische Spekulation auf steigende Kurse ("long sale").

15:43 Uhr

Neue Zolldrohungen bremsen Dax

DAX
DAX 18.161,01

Der Dax muss am Nachmittag etwas von seinen Gewinnen abgeben:

Neue Drohungen im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt und ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht verpassen dem am Mittag noch deutlicheren Anstieg einen Dämpfer.

Zuletzt behauptete der Dax ein Plus von 0,39 Prozent auf 12.595,15 Punkte. Damit machte er zumindest einen kleinen Teil seines Wochenverlusts wieder gut, der sich aktuell auf rund 2 Prozent beläuft. Davor hatte er allerdings vier Wochen in Folge zugelegt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07

Die deutschen Nebenwerte-Indizes präsentierten sich vor dem Wochenende ebenfalls freundlich: Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,46 Prozent auf 26 856,05 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann dank des Rückenwinds von der US-Technologiebörse Nasdaq sogar 1,31 Prozent auf 2922,96 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,28 Prozent auf 3478,76 Punkte zu.

15:28 Uhr

Apple-Rally zieht Wall Street nicht mehr hoch

SPDR S&P 500 ETF
SPDR S&P 500 ETF ,00

Die Apple-Rally der vergangenen Tage und die Stärke der Technologiewerte bleibt das beherrschende Thema an der Wall Street.

  • Gestern hatte das noch ausgereicht, um den ganzen Aktien-Markt noch oben zu ziehen. Doch ohne neue Impulse dürfte sich dieser Trend heute kaum aufrecht erhalten lassen.
  • Als Impulsgeber scheint der offizielle Arbeitsmarktbericht für Juli nicht zu wirken, denn der Aktienterminmarkt bewegt sich praktisch nicht und suggeriert weiterhin eine kaum veränderte Handelseröffnung am Kassamarkt. Mit dem Bericht dürfte die Diskussion über eine stärkere Straffung der Geldpolitik in den USA bis auf Weiteres erlahmen.
  • Mittelfristig bleiben Analysten positiv gestimmt für die US-Börsen: "Ein gemeinsames Thema über die vergangenen Wochen ist, dass Asien und Europa mit den Schlagzeilen des Handelskrieges zu kämpfen haben, die USA aber könnten die Fesseln durchbrechen, jede Schwäche abtun und sich erholen", heißt es bei den Strategen der Deutschen Bank.
    Apple
    Apple 158,58
  • Denn während überzeugende Geschäftsberichte der Unternehmen und optimistische US-Konjunkturdaten Anleger für US-Aktien zuversichtlich gestimmt hätten, litten vor allem die asiatischen Aktienmärkte unter Sorgen über die Folgen des Handelskonflikts. China hat am Freitag Gegenzölle auf US-Exporte im Umfang von 60 Milliarden Dollar verhängt.
  • Zudem bewegen viele Geschäftszahlen die US-Einzelwerte.

 

15:04 Uhr

US-Handelsdefizit steigt kräftig - wegen Trumps Politik

Das US-Handelsdefizit ist im Juni so kräftig gestiegen wie seit über anderthalb Jahren nicht mehr - auch wegen des von Trump zur Reduzierung des Defizits losgetretenen Zollstreits.

Die Importe übertrafen die Exporte um 46,3 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium mitteilte. Das sind 7,3 Prozent mehr als im Vormonat - einen kräftigeren Anstieg gab es zuletzt im November 2016. Grund dafür ist auch der Zollkonflikt: In den beiden Vormonaten war die Lücke noch kleiner geworden, da viele Landwirte ihre Soja-Exporte nach China wegen der dort beschlossenen Zollanhebungen vorzogen. Jetzt gingen die Soja-Ausfuhren nach China deutlich zurück.

Die US-Exporte von Waren und Dienstleistungen schrumpften im Juni um 0,7 Prozent auf rund 214 Milliarden Dollar. Die Importe legten um 0,6 Prozent auf 260 Milliarden Dollar zu, nicht zuletzt wegen höherer Ölpreise.

Das politisch besonders sensible Defizit mit China weitete sich erneut aus: Es kletterte um 0,9 Prozent auf 33,5 Milliarden Dollar. Das Defizit im Handel mit der EU schmolz dagegen um rund 13 Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar.

14:53 Uhr

Kühlwasser knapp - BASF drosselt Chemiewerk

Nicht nur die Landwirtschaft leidet unter Hitze und Wasserknappheit:

  • Aufgrund der andauernden Sommerhitze und des gesunkenen Rheinpegels muss der Chemiekonzern BASF Teile der Produktion am Standort Ludwigshafen drosseln. Daher könnte es in den kommenden Tagen Lieferengpässe geben. Um welche Produkte es dabei geht, wurde nicht mitgeteilt.
    BASF
    BASF 48,75
  • Laut BASF gibt es gesetzliche Vorgaben, wonach beispielsweise nur eine begrenzte Menge an Kühlwasser aus dem Rhein entnommen werden darf. Daher könnten nicht alle Anlagen ausreichend gekühlt werden.
  • Bei weiterhin sinkendem Pegelstand könne zudem der Warentransport über den Rhein nur noch begrenzt erfolgen. Aktuell halte man den Transport mit Schiffen - trotz des niedrigen Wasserstands - noch aufrecht, indem mehr Binnenschiffe eingesetzt werden. Mit Blick auf die Wetter- und Pegelprognosen bereite BASF aber die Verlagerung auf alternative Verkehrsträger vor.
14:51 Uhr

US-Arbeitsmarkt bleibt hinter Erwartungen zurück

Donald Trump schafft Arbeit.

Donald Trump schafft Arbeit.

(Foto: imago/ZUMA Press)

In den USA sind im Juli weniger Stellen geschaffen worden als erwartet. Doch die Arbeitslosenquote ging zurück und insgesamt ist das Jobwachstum solide, so dass die Fed ihren Zinserhöhungskurs fortsetzen kann. In der Wirtschaft entstanden 157.000 zusätzliche Stellen, wie das US-Arbeitsministerium berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen stärkeren Stellenzuwachs um 190.000 erwartet.

  Die Angaben für die beiden Vormonate Juni und Mai wurden kumuliert um 59.000 Jobs nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für Juni nun ein Stellenplus von 248.000 (vorläufig: 213.000) und für Mai von 268.000 (vorläufig: 244.000).

  Die separat erhobene Arbeitslosenquote fiel im Juli auf 3,9 von 4,0 Prozent. Ökonomen hatten diesen Rückgang erwartet. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

14:27 Uhr

Britisches Pfund fällt nach Warnung von Notenbankchef

Mit einer deutlichen Warnung vor einem ungeregelten Brexit verunsichert der britische Notenbankchef Mark Carney Pfund-Anleger.

  • Die britische Währung verbilligte um bis zu 0,3 Prozent auf 1,2973 Dollar. "Der Notenbank-Gouverneur hat's gegeben, der Notenbank-Gouverneur hat's genommen", sagte David Lamb,Chef-Händler des Finanzdienstleisters Fexco. Kaum 24 Stunden nach Bekanntgabe einer Zinserhöhung habe Carney Verkäufe beim Pfund ausgelöst. Mit seinen Aussagen sinke die Wahrscheinlichkeit weiterer baldiger Zinserhöhungen.
  • Volkswirt George Buckley von der Investmentbank Nomura sagte für Februar 2019 die nächste Anhebung um einen Viertelpunkt voraus. "Allerdings hängt dies stark von den Brexit-Verhandlungen zwischen jetzt und dann ab. Die nächsten sechs Monate werden entscheidend."
  • Carney äußerte sich in einem BBC-Interview skeptisch über den Ausgang der Verhandlungen über die Beziehungen Großbritanniens und der EU nach dem Ausscheiden des Königreichs aus der Staatengemeinschaft. "Ich denke, die Möglichkeit, dass es keinen Vertrag gibt, ist zu diesem Zeitpunkt unangenehm hoch."
13:35 Uhr

Teuerstes Metall der Welt wird noch knapper

Ein unter anderem aus Platin und Rhodium hergestelltes Gewebe, das in Katalysatoren eingesetzt wird.

Ein unter anderem aus Platin und Rhodium hergestelltes Gewebe, das in Katalysatoren eingesetzt wird.

(Foto: REUTERS)

Mit mehr als 2300 US-Dollar pro Unze ist Rhodium bereits das wertvollste Metall der Welt. Einem Bloomberg-Bericht zufolge dürfte der steile Preisanstieg - vor gut zwei Jahren kostete die Unze noch rund 650 Dollar - noch nicht vorbei sein.

Rhodium wird gemeinsam mit Platin gewonnen. Dessen Preis geriet allerdings jüngst unter Druck weswegen einige Platin-Minen offenbar vor der Schließung stehen. Da der Rhodium-Markt sehr klein ist und es kaum Lagerbestände gibt, dürfte eine Verringerung der Produktion schnell auf den Preis durchschlagen.

13:23 Uhr

Tabak-Gigant zieht Konkurrent wegen E-Zigarette vor Gericht

Angeblich gesundheitsschonende E-Zigaretten sind angesichts des unaufhaltsamen Rückgangs herkömmlicher Tabbakprodukte in großen Teilen der Welt die Zukunftshoffnung der Zigarettenindustrie. Der Kampf um diesen Markt wird mit allen Mitteln ausgetragen - auch vor Gericht.

Philip Morris International geht juristisch gegen seinen härtesten Konkurrenten, die British American Tobacco plc (BAT), vor. Der US-Konzern behauptet, dass einige Merkmale des Tabakerhitzers Glo, den BAT in Japan verkauft, Patentrechte von Philip Morris in dem Land verletzen.

Die Klage ist der jüngste Schritt des Tabakkonzerns, der in Japan den Tabakerhitzer IQOS anbietet, im Kampf um die Vorherrschaft bei der vielversprechenden Alternative zu Zigaretten.   "Offensichtlich ist BAT mit dieser Behauptung nicht einverstanden", sagte eine Sprecherin des Londoner Unternehmen, das für Marken wie Kent, Dunhill und Lucky Strike bekannt ist.

13:00 Uhr

Ex-Air-Berlin-Chef hat neuen Job

Der zum Jahresende ausscheidende Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann hat einen neuen Teiljob.

Der Manager führt seit dem 1. August den Beirat des mittelständischen Logistikunternehmens Zeitfracht Luftfahrt Holding aus Berlin, wie Zeitfracht-Chef Wolfram Simon am Freitag sagte. Man habe ihn wegen seiner umfassenden Luftfahrt-Expertise ausgewählt, sagte Simon. Der frühere Lufthansa-Manager sitzt auch bei der US-Gesellschaft Jetblue im Aufsichtsrat.

Zeitfracht hatte in der Pleite der Air Berlin Teile des Unternehmens übernommen.

Winkelmanns Bezüge als Air-Berlin-Chef und vor allem deren Garantie auch nach der Insolvenz hatten für heftige Kritik gesorgt. Zuletzt hatte er sich mit der Insolvenzverwaltung der Air Berlin geeinigt, dass er das weiter bestehende Unternehmen zum Jahresende vorzeitig verlassen darf. Laut Vertrag hätte Winkelmann bis 2021 im Amt bleiben sollen, verzichtete nun aber auf einen Teil der bis dahin zugesagten Bezüge in Höhe von insgesamt 4,5 Millionen Euro.

12:19 Uhr

Spekulanten auf dem Rückzug: Goldpreis fällt auf Jahrestief

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 2.337,95

Der Goldpreis setzt seine Talfahrt fort und sinkt auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gesunken.

Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) sinkt bis auf 1204,58 US-Dollar. Experten sehen mehrere Gründe: Zum einen belastet der Rückzug spekulativer Anleger.

Seit mittlerweile vier Monaten geht es mit dem Goldpreis mehr oder weniger stark nach unten. Seit dem Jahreshoch, das im April bei 1365 Dollar erreicht worden war, büßte das Edelmetall etwa zwölf Prozent an Wert ein.

Eine Ursache für den Preisverfall liegt in der Kursentwicklung am Devisenmarkt. Während die US-Notenbank Fed die Zinsen seit geraumer Zeit nach oben schraubt, gewinnt die US-Währung an Kraft. Im Frühjahr war der Kurs des Dollar kräftig gestiegen. Die Folge: Gold, das auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, verteuert sich, und die Nachfrage sinkt.

12:12 Uhr

Dax im Plus - doch die Sommerrally ist zu Ende

Nach den heftigen jüngsten Kursabschlägen können die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst wieder aufatmen. Der Dax am Vormittag 0,5 Prozent auf 12.603,8 Punkte. Damit machte er zumindest einen kleinen Teil seiner Wochenverluste wieder gut. Für eine Entwarnung ist es Experten aber noch zu früh.

  • Die deutschen Nebenwerte-Indizes präsentierten sich vor dem Wochenende ebenso freundlich. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,44 Prozent auf 26 850,98 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann dank des Rückenwinds von der Nasdaq sogar 1,04 Prozent auf 2915,08 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,18 Prozent auf 3475,48 Punkte zu.
  • Auf Wochensicht steuert der deutsche Leitindex auf ein klares Minus von rund 2 Prozent zu. Die Lage an den internationalen Börsen trübt sich weiter ein. Nach dem Ende der Sommer-Rally wächst nun auch im Dax die Gefahr eines neuen Abwärtstrends.
  • Der Dax hat die 200-Tage-Linie nicht nachhaltig überwinden können und notiert deutlich unter dem gleitenden Durchschnitt. Sollte der Dax in den kommenden Tagen den Bereich um 12.400 nach unten durchstoßen, sind weitere Anschlussverluste aus technischer Sicht wahrscheinlich, wie es am Markt heißt.
  • Unter Druck gesetzt werden die Märkte einerseits vom Handelsstreit und andererseits von den Leitzinserhöhungen der US-Notenbank. Sie zwingt auch andere Zentralbanken zunehmend zu Zinsschritten, besonders in Asien. Hier haben zuletzt Indonesien, Indien und die Philippinen die Leitzinsen angehoben. Aber auch Kanada, Tschechien und Großbritannien folgen der US-Notenbank Fed, Norwegen wird sich der Zinswende voraussichtlich im kommenden Monat anschließen.
11:24 Uhr

Dynamik in der Eurozone lässt nach

 

11:05 Uhr

Abstieg einer Börsen-Macht: China als Nummer zwei abgelöst

China ist nicht mehr die Nummer zwei unter den Aktienmärkten.

  • Nach dem gestrigen Kursverfall ist der gesamte Aktienmarkt in China laut einer Bloomberg-Analyse "nur" noch 6,09 Billionen US-Dollar wert. Damit fällt die gesamte Marktkapitalisierung unter die des japanischen Marktes, der 6,17 Billionen Dollar wert ist.
  • 2015 hatten Chinas Börsen einen Höchststand mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 10 Billionen Dollar erreicht.
  • Erheblich beigetragen zu den jüngsten Verlusten hat neben der relativen chinesischen Wirtschaft und des Aktienmarktes vor allem der Verfall der Währung Renminbi.
  • Aktienmarkt Nr. eins waren, sind und bleiben wohl auf absehbare Zeit die USA mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 30 Billionen Dollar.
10:52 Uhr

Huawei will bald weltgrößter Smartphone-Produzent sein

Gerade hat der chinesische Huawei-Konzern Apple als zweitgrößter Smartphone-Hersteller der Welt abgelöst. Doch dem ehrgeizigen Unternehmen reicht das nicht. Bereits nächstes Jahr wolle Huawei auch Samsung als Nummer eins des Smartphone-Marktes ablösen, tönt der zuständige Sparten-Chef Richard Yu.

Huawei ist bereits weltgrößter Ausrüster für Netzbetreiber.

10:36 Uhr

Toyota fährt Rekordgewinn ein - und warnt vor Einbruch

Der japanische Autoriese Toyota hat von April bis Juni einen neuen Rekordquartalsgewinn eingefahren. Doch so traumhaft dürfte das Geschäftsjahr wohl nicht weitergehen.

Unter dem Strich verdiente der Autobauer rund 657 Milliarden Yen (5,05 Milliarden Euro), das waren 7,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem die Verkäufe in den USA und in China trugen zum guten Ergebnis bei. Der Umsatz kletterte um 4,5 Prozent auf 7,36 Billionen Yen. Toyota verkaufte im ersten Quartal seines Geschäftsjahrs 2018/2019 weltweit 2,6 Millionen Autos.

Für das Gesamtjahr bis Ende März 2019 rechnet Toyota allerdings mit einem Gewinnrückgang um 15 Prozent, wie Shirayanagi warnte. Mögliche US-Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos von Toyota seien in die Prognose noch nicht eimal eingerechnet, sagte Shirayanagi. Die Folgen wären allerdings "deutlich".

10:18 Uhr

Türkische Lira vertagt Crash

Zwar zog die Inflation in der Türkei weiter auf 15,85 Prozent an. Da viele Beobachter allerdings Schlimmeres erwartet hatten, gilt das am Devisenmarkt schon fast als gute Nachricht.

Mit den Daten gibt der Dollar auf 5,060 Lira ab nach einem Stand von 5,095 Lira zuvor. Gemessen an der jüngsten Abwertung der türkischen Währung ist dies indes nur eine Mini-Erholung. Am Vortag war der Dollar erstmals über 5,00 Lira gestiegen, zu Jahresbeginn stand er noch bei 3,796 Lira.

Im Vorfeld der Daten hat die Commerzbank (Coba) das Problem der extremen Teuerung in der Türkei thematisiert: Das Land befindet sich demnach in einer Spirale von schwacher Währung, höherer Teuerung und deshalb erneutem Abwertungsdruck. Ein Ausbruch aus diesem Dilemma wäre nur durch entschlossenes Handeln der Notenbank denkbar. Die aber habe offensichtlich nicht den Mut, gegen den Willen der Politik eine restriktivere Politik zu fahren, wie Coba-Analyst Lutz Karpowitz betont. Die Bank hatte unlängst trotz des Verfalls der Währung die Leitzinsen unverändert belassen.

Hinzu kommen laut Coba die Belastungen durch die Politik Erdogans, die zu Sanktionen durch die USA führen. An den Finanzmärkten würden Wetten auf einen Zahlungsausfall der Türkei innerhalb der nächsten fünf Jahre bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 20 Prozent gehandelt. Es werde immer deutlicher, dass ein endgültiger Absturz der Währung nur verhindert werden könne, wenn Erdogan erkennt, dass er gegen die Marktkräfte letztlich den Kürzeren ziehen wird.

09:38 Uhr

Einst größte Bank der Welt zahlt erste Dividende seit 10 Jahren

Angesichts der 45 Milliarden Dollar, mit denen der britische Staat die Royal Bank of Scotland einst rettete, bleiben die zwei Pence pro Aktie wohl einen Tropfen auf den heißen Stein. Aber immerhin: Es geht überraschend aufwärts für den Inbegriff der Krisenbank:

Die Royal Bank of Scotland hat trotz einer Milliardenstrafe in den USA überraschend schwarze Zahlen geschrieben und zahlt erstmals seit einem Jahrzehnt wieder eine Dividende.

Unter dem Strich blieb im zweiten Quartal ein Gewinn von 96 Millionen Pfund (108 Millionen Euro) übrig, wie die britische Großbank mitteilte. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Nettoverlust von 741 Millionen Pfund gerechnet.

Sofern der Streit in den USA wie erwartet endgültig zu den Akten gelegt wird, will RBS eine Zwischendividende von zwei Pence je Aktie zahlen - die erste Gewinnausschüttung an die Aktionäre seit Anfang 2008. Davon profitiert vor allem der britische Staat, der nach der Teil-verstaatlichung in der Finanzkrise noch 62 Prozent an der - nach Bilanzsumme -  einst größten Bank der Welt hält.

09:17 Uhr

Euro und Allianz helfen Dax auf die Beine

Nach den Kursverlusten in den vergangenen Tagen haben Anleger am Freitag Chancen zum Wiedereinstieg genutzt.

DAX
DAX 18.161,01

Rückenwind kam von soliden Quartalsergebnissen der Allianz und vom Euro, der sich auf 1,1578 Dollar abschwächte. An den Nerven der Investoren zehrte aber der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China.

Der Dax eröffnete den Handel 0,2 Prozent fester mit 12.572 Punkten.

Allzu weit wollten sich Investoren wegen des bevorstehenden Arbeitsmarktberichts der US-Regierung nicht aus dem Fenster lehnen.

Die Aktien der Allianz waren mit einem Kursplus von rund einem halben Prozent unter den Top-Favoriten im Dax. Der Versicherungskonzern verdiente im zweiten Quartal dank Zuwächsen in der Sparte Vermögensverwaltung mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die im TecDax notierten Titel des österreichischen IT-Unternehmens S&T rückten um ein Prozent auf 24,68 Euro vor. Der Gewinn des Konzerns legte im ersten Halbjahr wegen Einsparungen und höherer Erlöse um 35 Prozent auf 37 Millionen Euro zu.

08:35 Uhr

Allianz-Zahlen? - "Fast langweilig"

Allianz
Allianz 266,50

Keine großen Auffälligkeiten machen Händler in ersten Einschätzungen der Allianz-Zahlen aus. "Das ist ja fast langweilig", sagt ein Händler. Alles liege rund um den erwarteten Rahmen, operativ sei es im zweiten Quartal einen Tick besser ausgefallen, die Jahresprognose wurde aber erneuert.

Minimal negativ sei der Mittelabfluss bei Vermögensverwaltungstochter Pimco; zwar sei er geringer als befürchtet, jedoch habe sich damit rund die Hälfte der im ersten Quartal zugewonnenen Mandate wieder verflüchtigt. Per Saldo dürfte die Aktie leicht positiv mit dem Markt reagieren.

07:46 Uhr

Dax sollte etwas Boden gutmachen

DAX
DAX 18.161,01

Nach den Kursverlusten der vergangenen Tage rechnen Anleger an der deutschen Börse mit Anschlusskäufen. Nach Berechnungen von Banken und Brokerhäusern wird der Leitindex Dax etwas höher in den Handel starten. Am Vortag hatte er 1,5 Prozent schwächer bei 12.546 Punkten geschlossen.

Zur positiven Stimmung beitragen dürften die Geschäftsergebnisse der Allianz, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Für Spannung sorgen dürften auch zahlreiche Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum und den USA. So können Anleger im Tagesverlauf unter anderem die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die gesamte Eurozone erwarten, aus den USA gibt es Neuigkeiten über die Handelsbilanz.

Zudem steht der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung auf der Agenda. Von den Daten erhoffen sich Anleger Hinweise auf die US-Geldpolitik über das Jahr 2018 hinaus. Einen Vorgeschmack lieferten die Jobdaten der privaten Arbeitsagentur ADP am Mittwoch, denen zufolge im Juli überraschend viel neue Stellen geschaffen wurden.

07:07 Uhr

Asien-Börsen finden Halt

Nikkei
Nikkei 37.934,76

Der Ausverkaufsstimmung an den Börsen in Ostasien folgt am letzten Handelstag der Woche eine Stabilisierung auf den ermäßigten Niveaus. Unterstützend wirken dabei günstige Vorgaben der Wall Street, wo insbesondere Technologieaktien deutlich zulegten. Die Marktteilnehmer konzentrierten sich wieder mehr auf die insgesamt gut ausfallenden Unternehmensergebnisse, heißt es. Das Thema Handelsstreit schwelt als Belastungsfaktor im Hintergrund aber weiter.

Wie üblich für etwas Zurückhaltung sorgt, dass im späteren Tagesverlauf der US-Arbeitsmarktbericht ansteht. Allerdings dürfte er nicht allzuviel neue Erkenntnisse über das weitere Vorgehen der US-Notenbank bringen

Den stärksten Kursausschlag zeigt der Kospi in Seoul, der um 0,6 Prozent anzieht. Der Nikkei-Index in Tokio liegt bei 22.522 Punkten. An den anderen Börsen fallen die Bewegungen minimal aus, auch in Shanghai und Hongkong. Der im Vergleich zum Juni gesunkene Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors lastet nicht auf den Kursen.

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