Wirtschaft

Höhenluft trotz Allzeithoch Vier MDax-Aktien, die einen Blick lohnen

Schön gewachsen, aber da geht noch was.

Schön gewachsen, aber da geht noch was.

(Foto: picture alliance / dpa)

Abgerechnet wird am Schluss, aber nach neun Monaten kann sich der MDax mehr als sehen lassen. Seit Januar ein Plus von 26 Prozent, dagegen verblassen die 13 Prozent aus dem Dax. Viele Aktien sind trotz Allzeithoch noch aussichtsreich.

MDax
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Nicht nur die kurz- bis mittelfristige Performance kann sich sehen lassen, auch langfristig überzeugen die Werte aus der zweiten Reihe. Seit dem Tief vom März 2009 ist der MDax um 260 Prozent geklettert. Damit hat er den Dax mit einem Plus von "nur" 135 Prozent deutlich hinter sich gelassen. Den MDax hat nicht einmal belastet, dass die Analysten die Gewinnschätzungen immer weiter gesenkt haben. So wurden die 2013er-Schätzungen in den vergangenen zwölf Monaten um 20,2 Prozent auf aktuell 731,4 Punkte gestutzt. Aufgrund der Rally beim MDax ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis für die nächsten zwölf Monate allerdings auch kräftig auf 16,2 gestiegen. Damit liegt die Bewertung deutlich über derjenigen des Dax (11,2).

Gildemeister mit japanischer Kooperation stark

Gildemeister
Gildemeister 43,00

Die hohe Bewertung belastet die Aktien allerdings kaum, da die Perspektiven der Highflyer und der Aufwärtstrend weiterhin intakt sind. Eine der Lieblinge der Investoren war in den vergangenen Wochen die Gildemeister-Aktie. Sie ist in die Nähe des Allzeithochs aus dem Jahr 2008 geklettert. Der Werkzeugmaschinenbauer hat zuletzt seine Beteiligung an dem japanischen Partner Mori Seiki von 5,5 Prozent auf 9,6 Prozent aufgestockt. Im August hatte Mori Seiki dafür den Anteil an Gildemeister auf knapp 25 Prozent ausgebaut. Gildemeister ist quasi ein Gemeinschaftsunternehmen mit Mori Seiki geworden und nun will man im Ausland kräftig expandieren. Durch die engere Zusammenarbeit soll auch die Profitabilität verbessert werden. Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza betonte, dass sich die Margen bereits in die richtige Richtung entwickeln. Dazu trägt vor allem bei, dass Vertrieb und Service schon zusammengelegt worden sind. Analysten erwarten ein Gewinnplus von rund 13 Prozent für 2014. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14 ist das Papier damit nicht zu teuer.

ElringKlinger mit hohem Auftragseingang

ElringKlinger
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Von der Stärke der deutschen Autoindustrie profitiert ElringKlinger. Die Aktie ist ebenfalls auf neue Allzeithochs gefahren, womit der Börsenwert auf zwei Milliarden Euro geklettert ist. Rückenwind erhält der Autozulieferer vor allem von der starken Geschäftsentwicklung in China und den USA. Im zweiten Quartal hat der Konzern trotz schwacher europäischer Pkw-Märkte den Umsatz um sechs Prozent gesteigert. Für Zuversicht bei Investoren sorgte zudem, dass der Auftragseingang um 11 Prozent geklettert ist. Der Konzern will im Gesamtjahr den Umsatz organisch um fünf bis sieben Prozent auf annähernd 1,2 Milliarden Euro steigern. Der bereinigte operative Gewinn soll auf 150 bis 155 Millionen Euro vorankommen. Das wäre ein deutliches Plus gegenüber dem 2012er-Wert von 136 Millionen Euro. Die Aktie bleibt daher aussichtsreich.

Airbus statt EADS

Airbus
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Kräftigen Schub hatte in den vergangenen Jahren die Aktie von EADS. Der Flugzeugbauer notiert knapp unter seinem Allzeithoch. Mit einem Börsenwert von 36,1 Milliarden Euro ist die Airbus-Mutter wesentlich größer als ElringKlinger und Gildemeister. Da ein Großteil der Gewinne von der Airbus-Tochter stammen – 70 Prozent im zweiten Quartal etwa – wird EADS Anfang 2014 umfirmieren und den Namen der wichtigsten Tochter tragen. Vorstandschef Thomas Enders will mit der Umfirmierung die Bedeutung des zivilen Flugzeuggeschäfts betonen. Der Firmenlenker bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Airbus möchte in diesem Jahr 600 bis 610 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Der Gewinn je Aktie soll von 2,24 Euro auf 2,50 Euro steigen. Im nächsten Jahr sollen es rund 3,50 Euro werden. Dem Konzern kommt zugute, dass mittel- und langfristig der Markt für Passagier- und für Frachtflugzeuge deutlich wachsen dürfte. Wegen der hohen Spritpreise müssen die Fluggesellschaften kräftig in neue Maschinen investieren. Aus diesem Grund hatte Lufthansa zuletzt 25 Airbus-Maschinen geordert.

Hugo Boss nimmt es in die eigene Hand

Hugo Boss
Hugo Boss 47,32

Modefans werden bei Hugo Boss fündig. Der Konzern begegnet dem schwächelnden Großhandel mit eine wachsenden Zahl von eigenen Läden. Inzwischen machen die Umsätze in den konzerneigenen Filialen mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs kann damit die Schwäche im Großhandel mehr als wettmachen. Der Firmenlenker will im Gesamtjahr den Konzernerlös währungsbereinigt ebenso um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigern wie das bereinigte operative Ergebnis. Zuletzt betrieb der Konzern 961 eigene Läden – ein Plus von 61 Filialen im Jahresvergleich. Analysten prognostizieren, dass sich das Gewinnwachstum im nächsten Jahr von rund 12 Prozent für 2013 auf circa 14 Prozent beschleunigen wird. Und die 2013er-Dividendenrendite von rund 3,6 Prozent ist ebenfalls nicht zu verachten.

Quelle: ntv.de

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