Wirtschaft

Zweite Reihe will jetzt die Show RTL, Evonik und Osram starten durch

Es lohnt sich, gelegentlich die Scheinwerfer auf die zweite Reihe zu richten.

Es lohnt sich, gelegentlich die Scheinwerfer auf die zweite Reihe zu richten.

(Foto: REUTERS)

Bei der Umstellung der Dax-Indizes richteten sich alle Augen auf K+S, die dem Dax-Abstieg knapp entkommen sind. Dabei lohnt es sich, die Neulinge im MDax unter die Lupe zu nehmen. Wie schlagen sich RTL, Evonik Industries und Osram?

Das war knapp: Mit einer bemerkenswerten Kursrally seit Anfang August hat sich die stark gescholtene Aktie von K+S noch im Dax halten können und alle Voraussetzungen für einen Verbleib im deutschen Leitindex erfüllt. Wie selten ein Dax-Unternehmen ausgetauscht wird, zeigt die Statistik. In den vergangenen zehn Jahren wurden nur zwölf Indexpositionen im Dax verändert. Unterhalb des Dax ist die Durchlässigkeit der Dax-Indizes wesentlich größer. Trotz fester Regeln gibt es hier immer wieder größere Überraschungen. Bei der jetzigen Septemberaufnahme sorgte der Sprung des Medienunternehmens RTL Group in den MDax für Aufsehen. Die deutsche Börsenkarriere des Konzerns ist steil. Erst im April war RTL in Deutschland an die Börse gegangen und bereits Ende Juni in den SDax aufgenommen. Aber schon damals galt der Wert als MDax-Kandidat. Vor der Notiz hierzulande wurde das Papier nur in Luxemburg gehandelt.

Filmreife Performance

Die Nominierung von RTL für den MDax war allerdings undurchsichtig, weil die Wertung der Handelsumsätze aufgrund der verschiedenen Börsenplätze schwer zu bewerten war. Denn eigentlich betrachtet die Deutsche Börse nur die Umsätze auf der Computerbörse Xetra und in Frankfurt.

Die Performance der Aktie schaut dagegen wie ein echter Blockbuster aus. Seit dem Start in Deutschland hat sich der Aktienkurs von 55,50 auf zuletzt rund 73 Euro nach oben geschraubt. Das ist ein ordentlicher Gewinn von rund einem Drittel. Stärkere Kursrückgänge seit der Erstnotiz in Deutschland, die einen günstigen Einstieg erlauben, sind selten. Dennoch ist die Aktie mit einem KGV von rund 15 noch gut bewertet. Im Schnitt erwarten Analysten für die Aktie noch ein Potenzial von rund zehn Prozent über die kommenden zwölf Monate.

Osram strahlt hell

Auch beim zweiten MDax-Aufsteiger bleiben die Aussichten gut. Allen Unkenrufen zum Trotz hat die abgespaltene Siemenstochter eine hervorragende Performance hingelegt und auch operativ gab es keine Enttäuschungen. Die Neun-Monatszahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. Bei Osram dürften sich viele institutionelle Investoren bereits engagiert haben, da Osram im Vorfeld der Abspaltung von Siemens sich erfolgreich um diese Klientel geworben hat. Daher wird Osram in Zukunft durch eine gute Geschäftsentwicklung überzeugen müssen.

Spätestens am 12. November bekommen Anleger den nächsten Einblick. Dann stehen nämlich die vorläufigen Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr 2012/13 an. Mit einem KGV von rund 13 ist die Aktie außerdem moderat bewertet.

Evonik schon mit Gewinnwarnung

Der Juni 2013 war als Indextermin für Evonik Industries noch zu knapp, denn der Spezialchemiekonzern betrat nach langem Hin-und-Her erst am 25. April die Börsenbühne. So konnte die Aktie die geforderte Mindestanzahl von 30 Handelstagen nicht erfüllen. Im zweiten Anlauf im September war es dann so weit, allerdings enttäuscht Evonik bei der Kursperformance. Den Einstandskurs von 33 Euro hat die Aktie trotz Indexaufstieg nicht wieder gesehen. Immerhin konnte sich der Wert von den Tiefständen bei  24 Euro lösen.

Die Aussichten sind derzeit auch wenig ansprechend. Anfang August hat der Konzern eine Gewinnwarnung bekannt gegeben und seine Jahresziele nach unten angepasst. Bei Evonik kommt erschwerend noch der geringe Streubesitz hinzu. Daher sind auch die Erwartungen an die künftige Kursentwicklung der MDax-Gewinner RTL Group und Osram günstiger als bei Evonik Industries.

Quelle: ntv.de

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