Marktberichte

"Goldkreuz" bei Microsoft Wall Street mit verhaltenem Wochenstart

Was sagt das kleine Plus zum Auftakt für den Rest der Handelswoche aus?

Was sagt das kleine Plus zum Auftakt für den Rest der Handelswoche aus?

(Foto: dpa)

Die Stimmung an der New Yorker Wall Street bleibt fragil und höchst anfällig für konjunkturelle Störsignale. Das Minus zum Auftakt in die neue Handelswoche wandelt der Markt dennoch in ein Plus - wenn auch nur ein kleines. Die Berichtssaison hilft dabei.

Trotz anhaltender Unsicherheit über die Wirtschaftsentwicklung haben die US-Börsen am Montag freundlich tendiert. Zwar sorgte der verhaltende Ausblick vieler Firmen - etwa von Caterpillar - für eine gedämpfte Stimmung bei den Anlegern. Allerdings lag die Mehrheit der bisherigen Quartalszahlen aus dem S&P-500 über den Erwartungen.

Der Dow-Jones-Index schloss bei 14.567 Punkten 0,1 Prozent im Plus. Im Verlauf pendelte er zwischen 14.457 und 14.588 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 ging mit 1562 Zählern 0,5 Prozent höher aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq gewann 0,9 Prozent und schloss bei 3233 Punkten. In Frankfurt war der Dax mit 7478 Punkten und damit einem Plus von 0,2 Prozent aus dem Handel gegangen.

Was macht der Häusermarkt?

Eine halbe Stunde nach Handelsstart erreichten Konjunkturdaten zur Lage am US-Immobilienmarkt die Börsen: Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser hat demnach unerwartet abgenommen. Zugleich stiegen aber die Hauspreise kräftig, was auf eine anhaltende Entspannung in dem für die US-Wirtschaft so wichtigen Bausektor hindeutet.

Nach Mitteilung der National Association of Realtors (NAR) sank die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent auf einen Jahreswert von 4,92 Millionen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,8 Prozent auf 5,02 Millionen gerechnet. Die Enttäuschung schien auszureichen, um die großen Indizes ins Minus zu drücken.

Die Verkäufe bestehender Häuser machen etwa 75 Prozent des Absatzvolumens am US-Häusermarkt aus, jene von Neubauten 25 Prozent. Der Medianpreis eines bestehenden Hauses betrug im März 184.300 US-Dollar, das waren 11,8 Prozent mehr als im März 2012. Der Bestand unverkaufter Häuser stieg von 4,6 auf 4,7 Monatsangebote.

Zahlen-Wirrwarr

In den USA legen die Unternehmen in diesen Wochen ihre Quartalsberichte vor. Bis Ende vergangener Woche hatten 104 S&P-500-Mitglieder Zahlen veröffentlicht. Davon lagen nach Daten von Thomson Reuters 67 Prozent über den Prognosen. Am Montag wurden nach Börsenschluss insbesondere die Ergebnisse von Texas Instruments mit Spannung erwartet. Die Aktie des Chipherstellers schloss 1,6 Prozent im Plus.

Großbaustelle Caterpillar

Eine Berg- und Talfahrt legten die Aktien von Caterpillar hin, die an den Börsen als Gradmesser für die konjunkturelle Entwicklung gelten. Eine Gewinn- und Umsatzwarnung des Baumaschinen-Herstellers sorgte zunächst für einen deutlichen Kursabschlag, bevor Worte von Chef Doug Oberhelman zum Stand der Bergbauindustrie die Anleger beruhigte.

Caterpillar gab eine Halbierung der Nachfrage nach Bergbaumaschinen der bekannten Marke bekannt und kassierte die Geschäftsprognose für das Gesamtjahr. Allerdings habe die Branche gemessen an der Produktion ihren Tiefpunkt erreicht und könne ab dem laufenden zweiten Quartal wieder zulegen, erklärte Oberhelman später. "Wir wollen nicht übertrieben optimistisch sein, aber es fühlt sich sicherlich besser an als in den beiden vergangenen Frühlingen." Caterpillar-Aktien kämpften sich zu einem Plus von 2,8 Prozent hoch.

Halliburton und Microsoft ziehen an

Wie in der vergangenen Wochen bezogen die Titel von McDonald's und General Electric Prügel und gaben den vierten Handelstag in Folge mit einem Minus von 0,6 und 1,8 Prozent weiter nach. In beiden Fällen hatten die Quartalszahlen enttäuscht.

Zu den Gewinnern gehörte dagegen Microsoft mit einem Plus von 3,6 Prozent. Einem Medienbericht zufolge steigt ValueAct Capital mit 2 Mrd. Dollar beim Softwareriesen ein. Technische Analysten glauben, dass die Microsoft-Aktie vor einem "Goldkreuz" steht, das eine Hausse signalisieren würde. Diese Formation liegt vor, wenn die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie nach oben durchbricht. Zudem berichtete CNBC, dass ValueAct für 2 Milliarden Dollar Microsoft-Aktien gekauft habe.

Auch Halliburton-Titel machten mit 5,6 Prozent einen Satz nach oben. Hier sorgten Verhandlungen über eine außergerichtliche Einigung im Zusammenhang mit der Öl-Pest im Golf von Mexiko für Freunde bei den Anlegern.

Warten auf Apple

Die Apple-Aktie legte vor der mit Spannung erwarteten Zahlenvorlage 1,2 Prozent zu. Die Aktie war in der Vorwoche um gut 9 Prozent auf den tiefsten Stand seit Dezember 2011 gefallen. Der Hersteller von Produkten mit dem kleinen "i" wird am Dienstag nachbörslich über sein 2. Quartal berichten. Experten rechnen mit einem drastischen Gewinnrückgang. Die Zahlen gibt es am Dienstag nachbörslich.

Google stürzten kurz nach Handelsbeginn bis auf 775 Dollar ab, erholten sich dann aber rasch und gingen kaum verändert bei 800,11 Dollar aus dem Handel. Der abrupte Kursrückgang sei wohl auf eine Fehleingabe zurückzuführen, hieß es dazu.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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