Wirtschaft

Aufträge im Wert von 216 Milliarden General Electric leidet in Europa

Im Zentrum der US-Wirtschaft: Turbinen von GE drehen sich oft an entscheidender Stelle.

Im Zentrum der US-Wirtschaft: Turbinen von GE drehen sich oft an entscheidender Stelle.

(Foto: REUTERS)

Die wirtschaftliche Lage in weiten Teilen auf der anderen Seite des Atlantiks lässt den weltweit aktiven US-Konzern GE nicht unberührt: Der Siemens-Wettbewerber bekommt die Schwächen in der Alten Welt voll zu spüren. An der New Yorker Börse ziehen Anleger die Konsequenzen.

Ist mit der Lage in Europa unzufrieden: Jeff Immelt (Archivbild).

Ist mit der Lage in Europa unzufrieden: Jeff Immelt (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Die Ausläufer der europäischen Schuldenkrise scheinen den US-Industriekonzern General Electric (GE) immer stärker zu erfassen: Die Nachfrage aus Europa habe sich im Laufe des ersten Quartals nochmals deutlich verschlechtert, sagte Konzernchef Jeff Immelt bei der Vorlage der Geschäftsergebnisse aus dem ersten Quartal am Firmensitz in Fairfield im US-Bundesstaat Connecticut.

Insbesondere das Energiegeschäft sei davon betroffen, erklärte Immelt. Der Konzern liefert in dieser Sparte unter anderem auch Wind- und Gasturbinen. General Electric gilt als einer der größten Rivalen des deutschen Dax-Konzerns Siemens. Die beiden Firmen konkurrieren daneben auch auf anderen Geschäftsfeldern wie der Medizintechnik.

Im US-Aktienhandel reagierten Anleger verstört: Im frühen Handel fiel die GE-Aktie an der New Yorker Börse um bis zu 4 Prozent zurück. Die negativen Auswirkungen der Schuldenkrise bleiben nicht auf GE beschränkt: Auch Siemens, Honeywell oder der Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern ABB hatten die Kaufzurückhaltung wichtiger Kunden zu spüren bekommen.

NBC Universal treibt den Gewinn

Immerhin schaffte es General Electric zum Jahresstart, seinen Umsatz stabil zu halten bei 35 Mrd. Dollar. Der Überschuss ging sogar um 16 Prozent auf 3,5 Mrd. Dollar nach oben, weil GE die restlichen Anteile an seiner ehemaligen Mediensparte NBC Universal verkauft hatte. Der Film- und Fernsehspezialist gehört nun zum Kabelkonzern Comcast.

Konzernchef Immelt hob hervor, dass die Kunden in anderen Weltregionen lebhafter bestellt hätten. Dadurch sei der Auftragsbestand auf den Rekordwert von 216 Mrd. Dollar geklettert. Auch die große Finanzsparte lief besser, hieß es aus Fairfield.

Honeywell verliert Umsatz

Der US-Mischkonzern Honeywell konnte seinen Gewinn dagegen zum Jahresauftakt insgesamt kräftig steigern: Im Gegensatz zu GE konnte der heimische Konkurrent seine Jahresprognose sogar anheben. Der Überschuss erhöhte sich im ersten Quartal binnen Jahresfrist um knapp ein Sechstel auf 966 Mio. Dollar. Honeywell profitierte unter anderem von höheren Gewinnmargen. Der Umsatz ging leicht auf 9,33 Mrd. Dollar zurück.

Der Konzern erwartet nun ein Ergebnis je Aktie von 4,80 bis 4,95 Dollar. Zuvor war Honeywell von 4,75 bis 4,95 Dollar je Anteilsschein ausgegangen. Honeywell wolle dieses Ziel durch Investitionen in neue Produkte und Technologien sowie geographische Expansion erreichen.

Signalwirkung zur Lage

Honeywell ist unter anderem auch auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrt sowie der Automatisierungs- und Steuertechnik tätig. Dank gestiegener Verkäufe von Flugzeug-Triebwerken konnte General Electric auch seinen Gewinn im ersten Quartal so kräftig ausbauen.

Analysten messen den Zahlen der beiden Mischkonzerne Signalwirkung bei: Die Geschäftsergebnisse von Honeywell und GE gelten an der Börse in der Regal als praktikable Konjunkturbarometer. Schließlich decken die beiden Industriekonzerne mit ihren Produkten und Lieferbeziehungen ein breites Spektrum unterschiedlicher Branchen ab.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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