Marktberichte

Reformdesaster und Bankenzahlen Dow Jones schließt im Minus

Augen auf am Aktienmarkt ...

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(Foto: picture alliance / dpa)

So richtig Freude will an den US-Börsen nicht aufkommen. Die US-Großbanken überzeugen mit ihren Quartalszahlen nicht. Vor allem Goldman Sachs enttäuscht. Aber auch Donald Trumps gescheiterte Gesundheitsreform drückt auf die Stimmung.

Eine erneute Schlappe von US-Präsident Donald Trump bei der Gesundheitsreform und enttäuschende Bilanzen von Banken haben die New Yorker Börsen belastet. Anleger zweifelten zudem, ob der Republikaner mit seinen Plänen für milliardenschwere Investitionen in die Infrastruktur sowie Steuererleichterungen für US-Firmen vorankommen wird.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab um 0,3 Prozent nach und schloss bei 21.575 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,1 Prozent auf 2461 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte dagegen 0,5 Prozent auf 6344 Stellen zu.

Die von Trump versprochene Steuerentlastung für amerikanische Firmen fällt voraussichtlich kleiner aus als angekündigt. In US-Regierungskreisen hieß es, die Verhandlungsführer peilten nicht mehr eine Verringerung des Steuersatzes auf 15 von 35 Prozent an. Stattdessen versuchten sie, auf einen Wert am unteren Ende einer Spanne zwischen 20 und 25 Prozent zu kommen

"Die Aussichten, dass in den USA in diesem Jahr noch etwas wirtschaftspolitisch Relevantes erreicht werden wird, sind gering", sagte Martin Moryson, Chefvolkswirt von Sal. Oppenheim. "Auf die zusätzlichen Impulse zur US-Konjunktur, die sich viele von dem neuen Präsidenten erhofft hatten, wird man vergeblich warten." Zwei weitere Senatoren haben angekündigt, gegen die Pläne der Republikaner zum Umbau des von Trumps Vorgänger Barack Obama eingeführten Gesundheitssystems ObamaCare zu stimmen. Damit verfügt das Projekt über zu wenig Stimmen im Senat. Trump kündigte umgehend einen neuen Vorstoß an.

Banken nach Goldman-Zahlen im Abseits

Vor allem Banken waren im Fokus der Investoren. Goldman Sachs konnte sie nicht mit ihren Quartalszahlen überzeugen. Der Gewinn der Investmentbank stagnierte wegen eines schwachen Handelsgeschäfts. Die Aktien ließen um 2,6 Prozent Federn. Die Papiere von Bank of America verloren 0,5 Prozent, obwohl die höheren Zinsen das Geschäft des Instituts ankurbelten.

Die Anteilsscheine von Harley Davidson rauschten um 5,6 Prozent in den Keller. Die Kunden des US-Motorradherstellers werden älter und halten sich mit dem Kauf einer neuen Maschine zurück.

Netflix versetzte die Anleger mit dem Quartalsbericht in Euphorie. Dank zugkräftiger Eigenproduktionen steigerte die Online-Videothek im zweiten Quartal Kundenzahl und Umsatz kräftig. Die US-Firma gewann nach eigenen Angaben insgesamt 5,2 Millionen Abonnenten hinzu, etwa zwei Millionen mehr als von Analysten vorhergesagt. Der Aktienkurs sprang um 13,6 Prozent in die Höhe.

Die anziehende Nachfrage nach neuen Produkten ließ beim Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson die Zuversicht steigen. Im zweiten Quartal steigerte das Unternehmen seinen bereinigten Gewinn stärker als erwartet und hob seine Ziele für das Gesamtjahr an. Die J&J-Aktie stieg um 2,1 Prozent.

In Frankfurt rutschte der Dax um 1,3 Prozent auf 12.430 Punkte ab, der EuroStoxx50 verlor rund 1,1 Prozent auf 3478 Punkte.

Ölpreise steigen - Euro deutlich fester

Aufwärts ging es am späten Abend mit den Ölpreisen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete 48,88 US-Dollar - ein Plus von 46 Cent zum Vortag. Die US-Leichtölsorte WTI verteuerte sich um 40 Cent auf 46,63 Dollar. Nach US-Börsenschluss wird der Branchenverband American Petroleum Institute (API) wöchentliche Daten zu den Öllagerbeständen in den USA veröffentlichen, am Mittwoch folgen die offiziellen Daten der US-Regierung.

Stark präsentierte sich der Euro. Die Gemeinschaftswährung legte zu US-Handelsschluss um 0,7 Prozent auf 1,1556 US-Dollar zu. Der teurere Euro bremste vor allem den exportlastigen Dax aus.

Quelle: ntv.de, wne/bad/rts

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