Wirtschaft

Euro auf Talfahrt Jetzt in US-Dollar investieren

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Europäische Zentralbank setzt die Gemeinschaftswährung mit aller Macht unter Druck - und zwar mit Erfolg. Analysten rechnen in absehbarer Zeit mindestens mit einer Parität der beiden Währungen. Dollar-Investments bieten attraktive Wechselkurs-Gewinne.

Dass der US-Dollar steigt und der Euro fällt, war eigentlich absehbar. Die US-Wirtschaft wächst in diesem Jahr um voraussichtlich 2,5 bis 3,0 Prozent. In Euroland fällt dagegen die erhoffte Konjunkturerholung wieder einmal aus. Amerikanische Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit bieten aktuell eine Rendite von gut zwei Prozent. Deutsche Bundesanleihen mit derselben Laufzeit verzinsen sich mit weniger als 0,9 Prozent.

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Noch im Oktober beendet die amerikanische Notenbank Fed ihre Anleihekäufe, was perspektivisch zu weiter steigenden Zinsen führen sollte. Die Europäische Zentralbank (EZB) will demnächst 1000 Milliarden Euro ins Finanzsystem pumpen - über zusätzliche Käufe von Staatsanleihen wird spekuliert. Und während die Fed voraussichtlich im kommenden Jahr die Leitzinsen erhöht, hat sie die EZB zuletzt auf 0,05 Prozent gesenkt und damit faktisch abgeschafft. Welcher internationale Investor will angesichts dieser Faktenlage auf Euro setzen?

Marco Garzetti verfügt über 15 Jahre Erfahrung als Investmentberater und Vermögensverwalter. Er ist Gründer und CEO der Swiss Fund Management AG und managt seit 2008 den flexiblen Mischfonds Swiss Strategie dynamisch.

Marco Garzetti verfügt über 15 Jahre Erfahrung als Investmentberater und Vermögensverwalter. Er ist Gründer und CEO der Swiss Fund Management AG und managt seit 2008 den flexiblen Mischfonds Swiss Strategie dynamisch.

Ganz offen fordern Politiker, aber auch führende Notenbanker einen schwächeren Kurs der Gemeinschaftswährung. Ziel ist es, die Exporte aus der Eurozone zu unterstützen und der Inflation auf die Beine zu helfen. Seit Mai hat der Euro zum US-Dollar schon fast zehn Prozent abgewertet. Dazu haben bislang ausschließlich schwächere Konjunkturdaten und die Ankündigungen von EZB-Chef Mario Draghi gereicht.

Doch jetzt lässt die Notenbank den Worten Taten folgen. Sie will ihre Bilanzsumme auf das Niveau von 2012 ausweiten. Praktisch bedeutet dies, dass die EZB den Banken für rund 1000 Milliarden Euro verbriefte Kreditpakete (ABS) und Pfandbriefe (Covered Bonds) abkauft. Möglich, dass zusätzliche Käufe von Staatsanleihen obendrauf kommen.

Euro-Dollar: eins zu eins

Zurzeit vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein Analyst seine Prognose für die Gemeinschaftswährung senkt. Goldman Sachs sagte schon vor längerer Zeit die Parität gegenüber dem US-Dollar bis 2017 voraus. Die Kollegen von Morgan Stanley erwarten den Gleichstand der beiden Währungen schon im kommenden Jahr. Die Deutsche Bank geht sogar noch weiter: Sie sieht den Euro unter einem Dollar. Ihr Kursziel lautet: 0,95 Dollar bis 2017.

Dass ein Euro weniger wert ist als ein Dollar, gab es schon einmal: bei der Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Der Euro brauchte dann mehr als fünf Jahre, bis er auf das heutige Niveau gestiegen war. Ein Verhältnis Euro-Dollar von eins zu eins ist also nichts Ungewöhnliches.

Automatischer Währungs-Hedge

Für Anleger ist es ganz einfach, auf die fortgesetzte Talfahrt des Euros zu setzen. Mit dem Kauf von amerikanischen Aktien oder Staatsanleihen profitieren sie unmittelbar von der Abwertung der Gemeinschaftswährung beziehungsweise von der Aufwertung des Greenbacks. Sollte beispielsweise die Aktie von Microsoft in US-Dollar nur seitwärts laufen, der Euro aber auf die Parität fallen, steigt über den Wechselkurs die Euro-Notiz von Microsoft um rund 25 Prozent. Der Erwerb von US-Investments bringt also eine automatische Absicherung (Hedge) gegen den zunehmenden Verfall des Euro mit sich.

Konkret empfehlen wir unseren Kunden derzeit, über Währungs-Zertifikate oder ETFs auf den weiteren Verfall des Euros gegenüber dem US-Dollar zu setzen. Hier gibt es seitens der Banken und Fondgesellschaften eine Vielzahl von Anbietern.

Wagemutigere Anleger, die Direktinvestments in Aktien nicht scheuen, raten wir, in solide Dividendentitel wie General Electric (WKN 851144), Wells Fargo (WKN 857949) oder Johnson & Johnson (WKN 853260) zu investieren.

Disclaimer

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Quelle: ntv.de

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