Wirtschaft

IWF sieht Abwertungspolitik positiv China stürzt Yuan noch tiefer ins Tal

Die Talfahrt des Yuan geht weiter: einen Tag nach dem Eingriff in den Wechselkurs wertet die chinesische Zentralbank die Landeswährung erneut ab. Der IWF begrüßt den neuen Wechselkurs-Mechanismus im Reich der Mitte.

Chinas Zentralbank hat die Landeswährung Yuan (Renminbi) mit einem erneuten Eingreifen auf Talfahrt geschickt. Die Bank setzte den Referenzkurs auf 6,3306 Yuan pro Dollar fest - ein Abschlag für die chinesische Währung von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vortag, als sie den Referenzkurs um 1,9 Prozent gesenkt hatte. Damit hatte die Notenbank den Yuan im Verhältnis zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren geschickt.

US-Dollar / Yuan
US-Dollar / Yuan 7,25

Unklarheit herrscht nun darüber, ob noch weitere Abwertungsschritte folgen. Die Zentralbank schrieb zwar in einer Stellungnahme: "Momentan gibt es keine Basis dafür, die Abwertung des Wechselkurses fortzusetzen". Allerdings hatten die Geldwächter schon bei der Intervention am Vortrag betont, dass es sich um eine "einmalige Maßnahme" handelte.

Die chinesischen Börsen gaben nach dem Yuan-Rückgang zunächst nach, stabilisierten sich später aber in etwa auf dem Vortagsniveau. An den Märkten löste der abermalige Schritt bei einigen Händlern Sorge vor einem Währungskrieg aus.

IWF begrüßt Wechselkurs-Maßnahmen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die neue Methode der chinesischen Zentralbank zur Bestimmung des täglichen Yuan-Referenzkurses positiv. Die Marktkräfte dürften künftig eine größere Rolle bei der Festlegung des Wechselkurses haben, teilte der IWF mit. Dies sei ein "willkommener Schritt" in Richtung einer größeren Flexibilität. Der Fonds gehe davon aus, dass China in zwei bis drei Jahren ein frei schwankendes Wechselkurssystem haben könnte.

Der Yuan ist derzeit keine frei schwankende Währung wie etwa der Euro. Vielmehr ist er an den Kurs des Dollar gebunden: Die Zentralbank bestimmt arbeitstäglich einen Referenzkurs, um den der Yuan um maximal zwei Prozent schwanken darf.

Analysten glauben, dass der schwächere Yuan der Exportindustrie des Landes helfen wird. Die Ausfuhren Chinas waren im Juli um 8,3 Prozent im Vergleich zum Juli des Vorjahres eingebrochen. Mit der Abschwächung der Währung sollen chinesische Waren auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger und die heimische Wirtschaft angekurbelt werden.

Quelle: ntv.de, cri/rts/dpa

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