Wirtschaft

"Schwarzes Gold" Was macht der Ölpreis?

Der Branchenverband EIA zufolge soll die weltweite Förderung im Jahr 2018 auf den Rekord von 100,28 Millionen Barrel pro Tag steigen

Der Branchenverband EIA zufolge soll die weltweite Förderung im Jahr 2018 auf den Rekord von 100,28 Millionen Barrel pro Tag steigen

(Foto: picture alliance / dpa)

In den vergangenen 20 Jahre hat sich in den Depots der Deutschen viel getan. Wir blicken daher auf beliebte Anlagen aus den Bereichen Aktien, Währungen, Rohstoffe und Edelmetalle. Diesmal geht es um Öl - mit zehn Fakten.

1. Startschuss: Die erste Ölbohrung fand im Jahr 1859 statt, durchgeführt wurde sie von Edwin L. Drake im Jahr 1859 im Auftrag des US-Industriellen George H. Bissell am Oil Creek in Titusville, Pennsylvania. Nach monatelangem, ergebnislosem Bohren stieß er am 27. August in einer Tiefe von 21 Metern auf ein ergiebiges Ölfeld.

2. Angebot und Nachfrage: Laut dem US-Branchenverband Energy Information Administration (EIA) lag der weltweite Verbrauch im Jahr 2016 bei 96,91 Millionen Barrel (je 159 Liter)  pro Tag. Dem stand ein Angebot von 97,19 Millionen Barrel gegenüber. Wegen des Wachstums der Weltwirtschaft steigt die Nachfrage um zwei bis drei Prozent pro Jahr. Die größten Ölverbraucher waren die USA mit 19,63 Millionen Barrel pro Tag, vor China mit 12,38 Millionen.

3. "Peak-Oil": Etliche Experten haben wiederholt einen Höhepunkt der weltweiten Ölförderung vorhergesagt. Bisher lagen allerdings sämtliche Prognosen daneben. Laut der EIA soll die weltweite Förderung im Jahr 2018 auf den Rekord von 100,28 Millionen Barrel pro Tag steigen, wofür vor allem die US-Fracking-Industrie verantwortlich sein soll.

4. Opec: Die Organisation erdölexportierender Länder ist eine internationale Organisation mit Sitz in Wien. Derzeit gehören dem Kartell 13 Staaten an, von Algerien bis Venezuela. Die Opec kann  - beispielsweise durch Förderkürzungen - den Ölpreis deutlich beeinflussen.

5. Brent oder WTI: Experten und Investoren unterscheiden zwischen der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) und der Nordseesorte Brent. Beides sind leichte, schwefelarme Rohölsorten.

6. Contango oder Backwardation: Ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Ölpreises ist der Futures-Handel an der New York Mercantile Exchange (NYMEX), der weltgrößten Warenterminbörse. Bei Contango liegt der Preis für eine Öllieferung in der Zukunft (Terminkurs) über dem aktuellen Kassakurs - je später der Liefertermin, umso höher ist der Preis. Das ist die typische Situation am Markt. Das Gegenteil von Contango ist Backwardation, bei dem die später fälligen Preise unterhalb des aktuellen Ölpreises liegen.

7. Risikobewusste Anleger, die nach der jüngsten Erholung des Ölpreises in den vergangenen Wochen auf eine Fortsetzung dieses Trends setzen wollen, können Knock-out-Bull-Papiere einsetzen. Eine Möglichkeit ist das Wertpapier mit der WKN SC5Y7U, das einen moderaten Hebel von knapp 12 hat.

8. Rekordhoch: Die US-Sorte WTI markierte am 11. Juli 2008, also lediglich zwei Monate vor der Pleite von Lehman Brothers, mit 147,16 Dollar ihr Rekordhoch. Am gleichen Tag erreichte auch Brent mit 147,40 Dollar einen Spitzenwert. Das Tief der vergangenen zehn Jahre lag am 9. Februar 2016 bei 28,30 Dollar.

9. Öl-Krisen: In den vergangenen Jahrzehnten hat ein starker Anstieg der Ölpreise jeweils für Wirtschaftskrisen gesorgt. Die erste Ölkrise begann im Herbst 1973, als die Opec am 17. Oktober eine Reduktion des Ölangebots um fünf Prozent angekündigt hatte, woraufhin der Preis nach oben schoss. In den Jahren 1979/80 folgte die zweite Ölkrise.

10. Unfälle: Bekannt wurde vor allem die Havarie des Öltankers Exxon Valdez im Jahr 1989 vor Alaska, wodurch mehr als 2.000 Kilometer Küste kontaminiert wurden. Eine andere schwere Katastrophe war der Untergang der Bohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexico im April 2010.

Disclaimer: Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Anlageprodukten dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.

Quelle: ntv.de

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