Wirtschaft

Zwischen Rekordhoch und Tief Was macht der Goldpreis?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Über die vergangenen 20 Jahre hat sich in den Depots der Deutschen viel getan. Wir blicken daher auf beliebte Anlagen aus den Bereichen Aktien, Währungen, Rohstoffe und Edelmetalle. Diesmal geht es um Gold - mit zehn Fakten.

Gold, Feinunze
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1. Zwischen Rekordhoch und Tief: Gold-Besitzer haben schwere Jahre hinter sich. Nachdem der Preis im Rahmen der Staatsschuldenkrise in der Eurozone am 23. August 2011 auf das Rekordhoch von 1913,50 Dollar je Unze gestiegen ist, ging es in den folgenden Jahren kräftig abwärts. Das zwischenzeitliche Tief wurde am 17. Dezember 2015 bei 1053 Dollar erreicht. Langfristig war Gold allerdings ein hervorragendes Investment. Ende 1999 lag die Notierung bei lediglich 287,50 Dollar. Nun nimmt der Goldpreis den dritten Anlauf in diesem Jahr, die Marke von 1300 Punkten nachhaltig zu überwinden.

2. China ist schon seit Jahren der größte Goldkäufer. Laut dem weltweiten Branchenverband World Gold Council (WGC) lag die Nachfrage Chinas im Jahr 2016 bei 913,6 Tonnen Gold - vor Indien mit 675,5 Tonnen und den USA mit 211,5 Tonnen.

3. Laut offiziellen Länderstatistiken sind die USA mit einem Goldbestand von 8133,5 Tonnen der mit weitem Abstand größte Besitzer von Gold - vor Deutschland mit 3375,6 Tonnen, Italien (2451,8 Tonnen), Frankreich (2435,9 Tonnen) und China (1842,6 Tonnen).

4. Die Kursschwankungen beim Goldpreis fallen meist geringer aus als bei Aktien oder vielen Indizes. Wer daher mehr Pep in seine Anlagen bringen möchte und bereit ist, das höhere Risiko zu tragen, kann mit Knock-out-Papieren auf Gold setzen. Das K.o.-Bull-Papier mit der WKN GD2VC4, mit dem Anleger auf steigende Kurse setzen, hat einen Hebel von 15, das Pendant für Pessimisten ist die WKN SE5ZV7.

5. Physisches Gold oder Derivate: Der mit weitem Abstand weltgrößte außerbörsliche Handelsplatz für physisches Gold ist der London Bullion Market (LBM). Dabei wickeln zwei Handelspartner ihre Geschäfte untereinander ab. Im Gegensatz dazu gibt es den Handel mit Gold-Futures. Ihn dominiert die New York Commodities Exchange (COMEX). Die Futures werden fast ausschließlich in Geld abgerechnet.

6. "Nixon-Schock": Wegen der hohen Kosten für den Vietnamkrieg und für Sozialprogramme waren die Staatsschulden der USA und auch die Inflation Anfang der 70er Jahre deutlich gestiegen, weshalb der Dollar zusehends an Wert verlor. Nachdem etliche Länder den Umtausch von Dollar in Gold gefordert hatten, kam es am 15. August 1971 zum "Nixon-Schock". Der damalige US-Präsident Richard Nixon kündigte damals überraschend an, den Umtausch von Dollar gegen Gold "zeitlich befristet" aufzuheben, woraufhin eine Schwemme an Papiergeld und Schulden ihren Lauf nahm.

7. Um sich gegen Inflation zu schützen, investieren Anleger häufig Geld beispielsweise in Goldmünzen, wie den südafrikanischen Krügerrand, den American Eagle oder den kanadischen Maple Leaf. Allerdings übersteigt der Preis für die Münzen den reinen Edelmetallwert teilweise deutlich. Bei den Barren sollte man nicht zu kleine Stückelungen nehmen. Je kleiner sie ist, umso größer ist der Preisaufschlag je Barren gegenüber dem reinen Goldwert.

8. Das Dow-Gold-Ratio zeigt das Verhältnis zwischen dem Indexstand des Dow Jones und dem Goldpreis an. Zuletzt lag der Wert bei 16,8. Steigt das Ratio entwickelt sich der Dow, der quasi den US-Aktienmarkt widerspiegelt, besser als Gold.

9. Die weltweit geförderten Goldbestände belaufen sich laut Schätzungen auf rund 190.000 Tonnen. Bei dem aktuellen Preis des Edelmetalls entspricht das einem Wert von 7,85 Billionen Dollar.

10. Greenspan ist Gold-Fan. Der ehemalige Chef der US-Notenbank hob die Bedeutung von Gold im November 2014, also viele Jahre nach dem Ende seiner Amtszeit im Januar 2006, hervor. "Gold ist eine Währung. Es ist immer noch eine der führenden Währungen. Keine (Fiat-) Währung, einschließlich des US-Dollar, kann da mithalten", sagte Greenspan.

Disclaimer: Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Anlageprodukten dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.

Quelle: ntv.de

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