Wirtschaft

Wichtiger Lieferant vor Saudis USA vervielfachen Ölexport nach Deutschland

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(Foto: AP)

In den USA boomt die Öl- und Gasförderung. Trotz des riesigen Energiehungers der eigenen Wirtschaft ist das Land inzwischen ein wichtiger Ölexporteur, auch für Deutschland.

Die USA sind zu einem bedeutenden Öllieferanten für Deutschland geworden. 2018 wurden in den Vereinigten Staaten rund 3,9 Millionen Tonnen Rohöl gekauft und damit viermal so viel wie im Jahr zuvor, wie der "Spiegel" unter Berufung auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle berichtet. Damit arbeiteten sich die USA auf Platz sieben der wichtigsten Lieferanten Deutschlands vor, noch vor Aserbaidschan, Irak und Saudi-Arabien.

An der Spitze der Öllieferanten für Deutschland steht demnach unangefochten Russland mit rund 31 Millionen Tonnen, gefolgt von Norwegen mit zehn Millionen und Libyen mit 7,2 Millionen Tonnen. Insgesamt wurden im vorigen Jahr rund sechs Millionen Tonnen weniger importiert. Dennoch fiel die deutsche Ölrechnung wegen gestiegener Preise um sechs Milliarden Euro höher aus.

Die USA haben die Ölförderung in den vergangenen Jahren im Zuge des Schieferöl-Booms immer weiter ausgebaut. Mit Produktion von mehr als elf Millionen Fass pro Tag steht das Land inzwischen deutlich vor Saudi-Arabien auf Platz eins der größten Förderländer. Obwohl der Ölverbrauch der US-Wirtschaft die Fördermenge deutlich übersteigt, exportierten sie zuletzt mehr als zwei Millionen Fass pro Tag. Die USA forcieren zudem die Förderung und den Export von Flüssiggas. Sollte der Trend der vergangenen Jahre anhalten, dürften das Land in wenigen Jahren zu einem Netto-Energie-Exporteur werden. Zu den Importeuren von US-Öl und -Gas gehören heute schon unter anderem China, mehrere europäische Länder und auch arabische Staaten.

Die US-Regierung hat zuletzt mehrfach kritisiert, dass sich Deutschland von russischen Energielieferungen abhängig mache und drohte mit Sanktionen wegen der im Bau befindlichen zweiten Nord-Stream-Pipeline, die Gas direkt aus Russland nach Deutschland bringen soll. Die USA wollen zudem gerne ihr Flüssiggas - das mit Tankern über die Ozeane transportiert werden kann - an Deutschland verkaufen. Die Voraussetzungen dafür sollen durch den Bau mehrere Terminals in Norddeutschland geschaffen werden, den die Bundesregierung fördern will.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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