Wirtschaft

Milliardär greift zu Soros setzt auf Gold

"Der Mann, der die Bank of England sprengte": George Soros.

"Der Mann, der die Bank of England sprengte": George Soros.

(Foto: REUTERS)

Gold wird gerne in Krisenzeiten gekauft. Nun wettet die Investorenlegende George Soros massiv darauf, dass der Preis für das Edelmetall steigt. Erwartet er den nächsten Sturm?

Milliardär George Soros geht davon aus, dass der Goldpreis in nächster Zeit weiter deutlich steigen wird. So kaufte er für das von ihm verwaltete Portfolio in den ersten drei Monaten des Jahres Aktien des weltgrößten Goldförderes Barrick Gold im Wert von mehr als 260 Millionen Dollar. Außerdem erwarb er 1,1 Millionen Kaufoptionen auf einen beliebten börsengehandelten Gold-Fonds, der vom World Gold Council aufgelegt wurde.

Gold-Aktien fallen in der Regel noch stärker, wenn der Goldpreis sinkt, aber sie klettern zumeist auch schneller, wenn der Goldpreis wieder anzieht. Die Aussichten für Gold seien vielversprechend, sagen einige Investoren, doch für Goldproduzenten sehe es noch viel besser aus. Diese haben in letzter Zeit Kosten kräftig gesenkt. Das schlägt sich deutlich auf die Profitabilität nieder.

Gold gilt als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten und damit auch als Indikator für die Verunsicherung von Investoren – und die nimmt offenbar zu. Seit Jahresbeginn hat der Preis für das Edelmetall rund 20 Prozent zugelegt. Das sei auf Unsicherheiten aufgrund von Schwankungen an den Aktienmärkten und auf die niedrigen Zinsen vor allem in den USA zurückzuführen, so Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.

Dazu kommen globale Risiken wie beispielsweise in China. Soros warnt seit geraumer Zeit davor, dass sich die Finanzkrise von 2008 wiederholt - diesmal mit der Volksrepublik im Zentrum des Orkans.

Fonds verliert kräftig an Wert

Zugleich mit seinen Gold-Investments hat Soros seine Wette gegen den US-Aktienindex S&P 500 verdoppelt. Der 85-Jährige kaufte 2,1 Millionen Verkaufsoptionen auf einen börsengehandelten Indexfonds, der den S&P 500 abbildet.

Die Informationen stammen aus dem sogenannten 13F-Filing bei der US-Wertpapieraufsicht Securities and Exchange Commission (SEC). Diese Angaben müssen vierteljährlich alle Investmentgesellschaften machen, die mehr als 100 Millionen Dollar verwalten. Daraus lässt sich auch ablesen, dass der Wert des Soros-Portfolios kräftig gefallen ist. Ende März war es 4,53 Milliarden Dollar wert – Ende des vergangenen Jahres noch 6,05 Milliarden Dollar.

Soros, dessen Ruf sich auf eine erfolgreiche Wette gegen das britische Pfund 1992 stützt, stieg mit seinem Fonds aus einer Reihe von Reise-Investments aus – darunter Expedia, TripAdvisor und große Fluggesellschaften. Verabschiedet hat sich Soros auch aus Kaufoptionen auf einen börsengehandelten Indexfonds (ETF), der Öl- und Gasförderer abbildet. Kleinere Positionen hat er unter anderem an Yahoo und Apple erworben. Außerdem sitzt er noch auf einem größeren Aktienpaket der insolventen Nortel Networks.

Quelle: ntv.de, jga/DJ

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