Wirtschaft

Trump bittet König Salman Saudis drehen angeblich Ölhahn auf

Donald Trump im Mai 2017 beim saudischen König Salman.

Donald Trump im Mai 2017 beim saudischen König Salman.

(Foto: REUTERS)

Saudi-Arabien ist laut Donald Trump zu einer Ausweitung seiner Ölförderung bereit. Die Preise seien zu hoch, König Salman habe eingewilligt, "vielleicht" zwei Millionen Barrel mehr zu produzieren, teilt der US-Präsident mit. Riad bestätigt das so jedoch nicht.

Saudi-Arabien wird seine Ölproduktion nach den Worten von US-Präsident Donald Trump deutlich ausweiten, um dem hohen Ölpreis entgegenzuwirken. Er habe König Salman von Saudi-Arabien gebeten, die Ölproduktion zu erhöhen, "vielleicht um 2 Millionen Barrels", um Ausfälle infolge "der Turbulenzen und Störungen im Iran und Venezuela" auszugleichen, teilte Trump mit. Er fügte hinzu: "Preise zu hoch! Er hat zugestimmt!"

Zwei Millionen Barrel täglich entsprächen einer Steigerung um 20 Prozent. Saudi-Arabien produziert nach Opec-Angaben derzeit rund zehn Millionen Barrel Erdöl pro Tag.  

Erst vor rund einer Woche hatte sich die Opec auf eine Erhöhung der Ölproduktion ab Juli verständigt. Die Mitgliedstaaten der Organisation erdölexportierender Länder einigten sich auf eine Erhöhung der Fördermenge um rund eine Million Barrel pro Tag. Damit wurde ein Kompromiss zwischen den beiden Konkurrenten Saudi-Arabien und Iran erreicht.

Die Opec hatte im November 2016 zusammen mit ihren Partnerländern eine Drosselung der Produktion beschlossen, um den damaligen Verfall der Rohölpreise zu stoppen. Auch Nicht-Mitgliedsländer schlossen sich wenig später an, um den Ölpreis zu stabilisieren.

Seitdem ist der Ölpreis allerdings wieder deutlich gestiegen und lag zuletzt bei mehr als 70 Dollar pro Barrel (159 Liter.) Anfang 2016 hatte der Preis noch bei unter 30 Dollar gelegen.

Wer treibt die Preise hoch?

Vor allem Saudi-Arabien hatte zuletzt darauf gedrängt, wegen der erhöhten Nachfrage die Ölproduktion wieder auszuweiten, auch Russland war dafür. Der Iran hatte sich hingegen gegen eine Erhöhung der Ölproduktion ausgesprochen. Irans Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh hatte Trump für den hohen Ölpreis verantwortlich gemacht. Er sei mit seinen Sanktionen gegen den Iran und Venezuela verantwortlich für die Probleme auf den Märkten.

Das Abkommen von 2016 zur Drosselung der Ölproduktion, das noch bis Ende 2018 gilt, sieht eine Reduzierung um 1,8 Millionen Barrel pro Tag vor. Zuletzt hatten einige Förderländer ihre Produktion aber noch stärker verringert - mit dem Effekt, dass die tatsächliche tägliche Kürzung nach Angaben der Opec bei rund 2,8 Millionen Barrel lag. Mit der Einigung auf eine Erhöhung der Produktion um eine Millionen Barrel bekannten sich die Länder also lediglich zu bereits getroffenen Verpflichtungen.

Die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA meldete zunächst nur, Salman und Trump hätten am Telefon darüber gesprochen, den Ölmarkt stabil zu halten. Es sei um die Bemühungen der Erdöl produzierenden Länder gegangen, einen potenziellen Engpass bei den Lieferungen auszugleichen.

Quelle: ntv.de, ddi/AFP

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