Wirtschaft

Milliarden-Geschäft geplant Russland und Iran schmieden Öl-Deal

Moskau könnte in den kommenden Jahren Öl im Wert mehrerer Milliarden Dollar aus dem Iran beziehen.

Moskau könnte in den kommenden Jahren Öl im Wert mehrerer Milliarden Dollar aus dem Iran beziehen.

(Foto: REUTERS)

Der mit internationalen Sanktionen belegte Iran kann offenbar in absehbarer Zeit seine Ölausfuhren deutlich erhöhen. Russland will dem Land den Rohstoff im Tausch gegen andere Güter abnehmen. Der Deal könnte zum Testballon werden - zum Unmut der USA.

Ein geplantes russisch-iranisches Tauschabkommen mit einem Volumen von 20 Milliarden Dollar nimmt offenbar Gestalt an. Aufseiten der Regierung in Moskau seien "alle Dokumente fertig", berichtet Reuters unter Berufung auf Insider von russischer Seite. Man warte nur noch auf die Einigung darauf, welcher Preis für das iranische Öl festgesetzt werden solle, das gegen Ausrüstung und Waren aus Russland getauscht werde. Das Geschäft umfasse auch Metalle und Lebensmittel, aber keine Militärgüter, sagte ein Insider weiter.

Auf iranischer Seite bestätigten zwei Personen den Umfang von 20 Milliarden Dollar. Der Iran könne demnach zwei bis drei Jahre lang etwa 500.000 Barrel Öl pro Tag exportieren. Im Gespräch sei gegenwärtig ein Öl-Preis, der "ein paar Dollar unter dem Marktpreis liegt", hieß es.

Die russische und iranische Regierung nahmen zu den Angaben nicht Stellung.

Der Plan würde es der Islamischen Republik trotz der internationalen Sanktionen erlauben, seine Öl-Ausfuhr zu erhöhen. Die USA haben Bedenken geäußert und erklärt, das Abkommen würde die laufenden Verhandlungen im Atomstreit mit dem Iran erschweren. Experten sprechen zudem von einer möglichen Signalwirkung. "Es wäre ein Zeichen an andere Staaten, dass die USA nicht bereit sind, für die Sanktionen einen großen diplomatischen Streit zu riskieren", sagte Mark Dubowitz von der amerikanischen Denkfabrik Foundation for the Defense of Democracies.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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