Wirtschaft

Ölpreisverfall verschreckt Börsianer Panikverkäufe in Dubai

Die Gesamtjahresbilanz der Börse Dubai fällt nun mau aus.

Die Gesamtjahresbilanz der Börse Dubai fällt nun mau aus.

(Foto: dpa)

In Dubai, Abu Dhabi und Katar knicken die Börsen ein. Grund ist die anhaltende Talfahrt beim Ölpreis. Die Opec hält nicht dagegen, bezeichnet aber Spekulationen über ihre Motive als Unsinn. USA, Russland und Iran hätten nichts damit zu tun.

Der Rückgang des Ölpreises hat zu Panikverkäufen an der Börse in Dubai und anderen Handelsplätzen der Region geführt. Der Dubaier Index fiel um 7,6 Prozent - der größte Rückgang seit sechs Jahren - und gab damit seine Gewinne im Gesamtjahr ab. In Abu Dhabi betrug das Minus 3,6 Prozent und in Katar 5,9 Prozent.

In der Region wird befürchtet, dass die Regierungen der Ölförderländer wegen der fallenden Preise ihre Ausgaben verringern könnten. Damit würden wichtigen Unternehmen die Aufträge wegbrechen. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent war am Freitag unter 62 Dollar je Fass gefallen, nachdem die Internationalen Energieagentur (IEA) für 2015 einen weiter niedrigen Ölpreis vorausgesagt hatte. Noch im Sommer mussten mehr als 100 Dollar bezahlt werden.

Preisverfall übertrieben

Die rasante Talfahrt des Ölpreises ist nach Ansicht von Opec-Generalsekretär Abdullah Al-Badri übertrieben. Die Fundamentaldaten sollten nicht zu einem solch dramatischen Preisrutsch führen, sagte Badri in Dubai. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) strebe ein sowohl für Förderländer als auch Verbraucher angemessenes und nachhaltiges Preisniveau an. Eine Höhe wollte er nicht nennen.

Trotz der Kritik Al-Badris hat sich die Opec bisher nicht bemüht, den Ölpreisverfall zu bremsen. Bei ihrem Treffen Ende November entschied sie trotz eines weltweiten Überangebots bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage gegen eine Senkung der Fördermenge. Seitdem hat sich die Talfahrt des Ölpreises beschleunigt. Öl ist so billig wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr.

Auf die Frage, ob eine Krisensitzung des Kartells vor dem regulären Treffen im Juni 2015 notwendig sei, lächelte Badri nur und sagte: "Ich weiß es nicht."

Keine Taktik gegen die USA, Iran oder Russland

Die Opec-Entscheidung vom November sei gegen niemanden gerichtet, betonte er. "Einige Leute sagen, die Entscheidung sei gegen die USA und Schieferöl gerichtet. Das ist falsch. Andere sagen, sie sei gegen den Iran und Russland gerichtet. Auch das ist falsch", sagte Badri.

Eine der Ursachen der Rohöl-Schwemme liegt in den USA, die den Rohstoff mit Hilfe der umstrittenen Fracking-Technologie aus Schiefergestein herauslösen und damit neue Vorkommen erschließen. Einige Experten vermuten daher, das größte Ölförderland Saudi-Arabien wolle durch die niedrigen Preise diese ungeliebte Konkurrenz aus dem Markt drängen.

In Moskau war dagegen von einem Komplott der USA und Saudi-Arabiens die Rede, um der vom Ölexport abhängigen russischen Wirtschaft zu schaden. Auch der Iran hat seinen beiden Feinden USA und Saudi-Arabien konspirative Absprachen vorgeworfen, um seine Wirtschaft zu ruinieren.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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