Wirtschaft

Russland muss überzeugt werden Opec-Staaten wollen Ölförderung drosseln

Mit der Verringerung der Fördermenge wollen die Opec-Staaten den Ölpreis stabilisieren.

Mit der Verringerung der Fördermenge wollen die Opec-Staaten den Ölpreis stabilisieren.

(Foto: picture alliance/dpa)

Um den Ölpreis zu stabilisieren, wollen die Opec-Staaten weniger fördern. Doch dabei müssen andere Staaten mitziehen. Nun hängt es von Russland ab, wie stark die Drosselung der Fördermenge ausfällt.

Das Ölkartell Opec ringt vor allem mit Russland um eine Drosselung der Fördermenge, um den Preis des Rohstoffs zu stabilisieren. Beim Opec-Treffen in Wien habe es dazu eine grundsätzliche Einigung gegeben, verlautete aus Verhandlungskreisen. Allerdings müssten sich die Staaten noch über das konkrete Ausmaß der Drosselung verständigen. Um dies zu können, solle der Beitrag Russlands abgewartet werden.

Der Ölpreis ist seit Oktober um fast ein Drittel abgestürzt, vor allem wegen eines Überangebots. Der saudi-arabische Energieminister Chalid al-Falih sagte, es sei wichtig, auch Förderstaaten außerhalb der Opec an Bord zu haben, so zum Beispiel Russland. Er hoffe auf eine Verständigung bis Freitagabend.

Mehreren Teilnehmern zufolge ist der russische Energieminister Alexander Nowak für ein Gespräch mit Präsident Wladimir Putin zurück nach Hause geflogen. Er werde am Freitag wieder in Wien erwartet.

Druck kommt aus den USA

Saudi-Arabien möchte Russland davon überzeugen, zu der Förderdrosselung mindestens 250.000 bis 300.000 Barrel (jeweils 159 Liter) pro Tag beizusteuern, wie mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Insgesamt soll die Reduzierung 1,3 Millionen Barrel pro Tag betragen. Das könnte den Preis wieder nach oben treiben.

US-Präsident Donald Trump übt aber Druck auf die Opec aus, für niedrigere Ölpreise zu sorgen. Der saudi-arabische Ölminister sagte, die Opec sei darauf vorbereitet, die Konsequenzen zu tragen - egal, ob es zu einer Vereinbarung komme oder nicht.

"Vom Ausgang des zweitägigen Treffens wird maßgeblich abhängen, welche Richtung die Ölpreise in den nächsten Monaten nehmen werden", prognostizierten die Analysten der Commerzbank. Werde im nächsten Jahr ein Überangebot vermieden, sollte der Brent-Preis leicht steigen. Die Fördermenge der weltgrößten Produzenten - Opec, Russland und der USA - ist seit Ende 2017 um 3,3 auf 56,38 Millionen Barrel pro Tag gestiegen.

Am Donnerstag kostete die Nordsee-Marke Brent mit 58,36 Dollar je Barrel in der Spitze 5,2 Prozent weniger. US-Leichtöl WTI verbilligte sich zeitweise um fünf Prozent auf 50,23 Dollar je Fass. Hier wirkten sich Spekulationen auf eine geringere Förderkürzung durch die Opec aus.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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