Wirtschaft

Kein Ende des Anstiegs in Sicht Ölpreis klettert auf Dreijahreshoch

Der Preis für Rohöl ist auf den höchsten Stand seit Dezember 2014 geklettert. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich auf 70,98 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI stieg auf 66,24 Dollar.

Ein Grund sei der Rückgang der US-Lagerbestände, hieß es im Handel. Zudem profitierten der Preis von der Abschwächung des Dollar. Seit Mitte 2017 haben die Rohölpreise fast 60 Prozent zugelegt.

Bereits am Vortag hatten die Preise für Öl nach der Bekanntgabe von Regierungsdaten zu den US-Ölreserven deutlich angezogen. Die Lagerbestände sind demnach in der vergangenen Woche um 1,1 Millionen Barrel auf 411,6 Millionen Barrel gefallen. Es war der zehnte Rückgang auf Wochensicht in Folge.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) rechnet damit, dass die wachsende US-Rohölproduktion in diesem Jahr die Fördermengen von Saudi-Arabien und Russland überflügeln wird. Damit würden die USA zum weltweit größten Ölproduzenten aufsteigen. Die US-Rohölproduktion werde 2018 voraussichtlich auf über 10 Millionen Barrel pro Tag steigen, ein Allzeithoch, das seit 1970 nicht mehr erreicht wurde, erklärte die Agentur in ihrem monatlichen Ölmarktbericht für Januar.

Die IEA hob ihre Prognose für die US-Rohölversorgung in diesem Jahr um 260.000 Barrel pro Tag auf den Rekordwert von 10,4 Millionen Barrel pro Tag an, was vor allem auf die jüngste Erholung der Rohölpreise zurückzuführen ist. "Die Voraussetzungen für eine starke Expansion im vergangenen Jahr waren gegeben, als die Nicht-OPEC-Lieferungen, angeführt von den USA, die Weltproduktion in die Höhe trieben", indem sie die Produktionskürzungen der Opec und anderer Produzenten kompensierten.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und zehn Produzenten außerhalb des Kartells, darunter Russland, hatten sich Ende 2016 darauf geeinigt, die Produktion um fast zwei Prozent zu reduzieren, um das Überangebot einzudämmen, das seit Ende 2014 die Preise belastet. Die Teilnehmer einigten sich im November darauf, das Abkommen bis Ende 2018 zu verlängern.

Die 14 Opec-Mitglieder erreichten im Durchschnitt eine Erfüllungsrate von 95 Prozent, wobei die Kürzungen im vergangenen Jahr laut IEA auf 39,2 Millionen Barrel pro Tag zurückgingen, von einem Höchststand von 39,6 Millionen Barrel pro Tag. Die US-Produktion glich rund 60 Prozent dieser Kürzungen aus, erklärten die IEA-Experten. Mit einem Wachstum von 600.000 Barrel pro Tag im vergangenen Jahr übertraf die US-Schieferölindustrie "alle Erwartungen". Die US-Förderer profitierten von höheren Ölpreisen und "Kostensenkungen, verstärkten Bohraktivitäten und Effizienzmaßnahmen, die während des Abschwungs durchgesetzt wurden", fügte die IEA hinzu.

Die IEA ließ ihre Schätzung für das Wachstum der Ölnachfrage für 2018 unverändert bei 1,3 Millionen Barrel pro Tag, verglichen mit einem Wachstum von 1,6 Millionen Barrel pro Tag im vergangenen Jahr.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa/rts

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