Wirtschaft

Rohstoffe aus Lateinamerika Ölminister sagen Treffen ab

Flüssiggastanks in Esmeraldas im Norden von Ecuador.

Flüssiggastanks in Esmeraldas im Norden von Ecuador.

(Foto: REUTERS)

Ungünstiges Omen für die geplanten Förderlimits am Rohölmarkt: Mehrere Ölstaaten Lateinamerikas sagen einen für Ende der Woche geplanten Krisengipfel kurzfristig ab. Angeblich handelt es sich nur um Termin-Probleme.

Das für Freitag geplante Treffen von Ölförderländern aus Lateinamerika, bei dem über Maßnahmen zur Stabilisierung des Ölpreises gesprochen werden sollte, ist abgesagt. Es habe Probleme bei der Terminfindung gegeben, erklärte der Ölminister Ecuadors, Carlos Pareja.

Er gehe davon aus, dass sich die Minister nun Ende März oder Anfang April treffen würden. Teilnehmen sollten Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Mexiko. Für März ist auch ein großes Treffen von Opec-Ländern in Moskau vorgesehen, an dem auch Förderländer teilnehmen sollen, die nicht Mitglied der Organisation ölexportierender Länder (Opec) sind.

Viele Staaten mit ergiebigen Rohstoffvorkommen leiden derzeit unter dem niedrigen Ölpreis, der zwar in den vergangenen Tagen wieder gestiegen ist, aber noch immer um rund 70 Prozent unter dem Niveau von Mitte 2014 liegt. Ein Grund für den Preisverfall ist ein Überangebot am Weltmarkt. Viele Staaten mit Öl- und Erdgasvorkommen haben sich bei der Planung der Staatsausgaben zu stark auf konstant hohe Ölpreise verlassen - und es versäumt, die Wirtschaftstruktur rechtzeitig unabhängig von den seit jeher schwankungsanfälligen Einnahmen aus dem Rohstoffsektor zu machen.

Am Weltmarkt ist eine Stabilisierung der Preise nach Einschätzung von Branchenkennern aktuell nur über eine Kürzung der Fördermengen zu erreichen. Dazu sind viele Länder bislang aber nicht bereit, da ein Zurückfahren der Ölförderung die Spielräume in den Staatshaushalten kurzfristig weiter einengt.

Die geplanten Förderlimits gehen auf eine Initiative aus Russland zurück. Die Regierung in Moskau bemüht sich derzeit intensiv, die übrigen Rohstoffschwergewichte im Markt für Rohöl und Erdgas an einen Tisch zu bekommen. Dazu knüpft der Kreml auch Kontakte nach Teheran und Saudi-Arabien.

Russland bereitet Öl-Gipfel vor

Mit Blick auf den anvisierten großen Öl-Gipfel mit Opec- und Nicht-Opec-Staaten würden Termine zwischen dem 20. März und dem 1. April diskutiert, hatte der russische Energieminister Alexander Nowak Ende vergangener Woche erklärt. Als Orte kämen Wien oder Doha, die Hauptstadt von Katar, infrage, ebenso wie eine namentlich nicht genannte Stadt in Russland. Medien spekulierten über einen Öl-Gipfel in St. Petersburg.

Teilnehmen sollten demnach außer Opec-Vertretern die früheren Sowjetrepubliken Kasachstan und Aserbaidschan. Russland ist nicht Mitglied der Opec, leidet als Exporteur von Rohöl und Erdgas aber wie viele andere Schwellenländer massiv unter dem niedrigen Preisniveau am Weltmarkt.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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