Wirtschaft

Überangebot bleibt hoch Nordsee-Öl fällt auf Sechs-Monats-Tief

Die von Statoil betrieben Brage-Plattform in der Nordsee.

Die von Statoil betrieben Brage-Plattform in der Nordsee.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der stotternde chinesische Konjunkturmotor sorgt für Unsicherheit auf dem Rohöl-Markt, der ohnehin bereits unter einem Überangebot leidet. Zudem dreht die Opec den Hahn weiter auf und der Iran könnte das Angebot ab November zusätzlich erhöhen.

Vor einigen Wochen sah es noch nach einer nachhaltigen Erholung der Ölpreise aus - davon ist derzeit jedoch nichts mehr zu spüren. Schwache Konjunkturdaten aus Asien und die Aussicht auf eine Ausweitung des weltweiten Überangebots hat die Ölpreise zum Wochenbeginn erneut auf Talfahrt geschickt.

Ein Barrel der richtungsweisenden Sorte Brent aus der Nordsee fiel um 1,4 Prozent auf ein Sechs-Monats-Tief von 51,50 Dollar je Barrel. Damit kommt er dem Tiefpunkt von Mitte Januar bei rund 48 Dollar wieder bedrohlich nahe. Anfang Mai hatte sich der Preis zwischenzeitlich auf rund 68 Dollar erhöht. Das US-Öl West Texas Intermediate (WTI) gab zum Wochenbeginn 1,6 Prozent auf 46,35 Dollar nach - und war damit so billig wie zuletzt vor viereinhalb Monaten. Zu einem neuen Sechs-Jahres-Tief bei rund 42 Dollar ist es nun nicht mehr weit.

In den vergangenen Wochen sind die Preise für Rohöl, wie auch für viele andere Rohstoffe, stark gesunken. Neben dem starken Dollar ist ein wesentlicher Grund die sich abschwächende Wirtschaft Chinas: Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel mit 47,8 Punkten auf ein Zweijahrestief. Werte unterhalb von 50 Punkten deuten darauf hin, dass die Industrieproduktion schrumpft.

Opec-Staaten drehen Ölhahn weiter auf

Auch herrscht nach wie vor ein Überangebot auf dem Weltmarkt: Die Ölförderung der Opec-Staaten stieg im Juli um 140.000 auf 32,01 Millionen Barrel pro Tag. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 1997. Offenbar halte das Öl-Kartell an seiner Strategie fest, seine Marktanteile um jeden Preis verteidigen zu wollen und damit Konkurrenten mit höheren Förderkosten zu verdrängen, sagten Börsianer.

Auch die erwartete Rückkehr des Förderlandes Iran auf den weltweiten Ölmarkt könnte das Überangebot zusätzlich erhöhen. Die staatliche Nachrichtenagentur des Landes teilte mit, dass bereits ab November die ersten Öl-Verkäufe starten könnten. Voraussetzung ist jedoch, dass die Sanktionen gegen das Land auch wirklich aufgehoben würden.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts

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