Wirtschaft

Nordsee-Sorte Brent über 62 Dollar Libyen-Konflikt treibt Ölpreise weiter an

Gefechte zwischen Konfliktpartein in Libyen haben bereits mehrfach die Ölproduktion des Landes beeinträchtigt - im Dezember wurde am Ölhafen von Ras Lanuf ein Tank in Brand geschossen.

Gefechte zwischen Konfliktpartein in Libyen haben bereits mehrfach die Ölproduktion des Landes beeinträchtigt - im Dezember wurde am Ölhafen von Ras Lanuf ein Tank in Brand geschossen.

(Foto: Reuters)

Ist bald Schluss mit billigem Benzin? Die Preise für Rohöl steigen weiter an - auch wenn sie noch weit von Höchstständen weit oberhalb der 100-Dollar-Marke entfernt sind. Ein sich verringerndes Angebot und Kämpfe in Libyen treiben den Preis zuletzt jedoch hoch.

Die Aussicht auf ein geringeres Angebot hat den Ölpreis weiter gestützt. Die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee behauptete ihre Freitagsgewinne und kostete in der Spitze bis zum Montagnachmittag 62,57 Dollar je Barrel. Das war ein Zuwachs von 1,05 Dollar. Auch der Preis für das Pendant aus den USA, die Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März, zog wieder an und stieg um 32 Cent auf 53,10 Dollar.

Wegen des niedrigen Ölpreises haben viele Förderfirmen ihre Investitionen heruntergeschraubt. Dadurch liege das Überangebot nun "definitiv niedriger", sagte der kuwaitische Ölminister Ali al-Omair. Daneben stützten Börsianern zufolge die Sabotage einer libysche Pipeline am Wochenende und ägyptisch-libysche Luftangriffe auf Stellungen der Miliz Islamischer Staat (IS) in Libyen den Ölpreis. "Nun müssen wir abwarten, ob beim Brent-Preis die Marke von 60 Dollar hält", sagte Analyst Olivier Jakob vom Research-Haus Petromatrix.

Die weitere Entwicklung beim Ölpreis lässt sich jedoch schwer vorhersagen: Denn genauso entscheidend für die Preisentwicklung wie die Fördermengen ist die globale Nachfrage. Und die fällt in naher Zukunft eher geringer aus als angenommen. Die Weltwirtschaft wächst - trotz des niedrigen Ölpreises - nicht wie erhofft. In afrikanischen Ländern wird weniger Auto gefahren, und in den Industrienationen verliert das Erdöl an Bedeutung im Mix der Energieträger zugunsten erneuerbarer Energien und Gas - wenn auch noch nicht durchgreifend.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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