Wirtschaft

Sektor unter Druck Für die Ölpreise geht es drastisch abwärts

Am Ölmarkt geht die Sorge um eine anhaltende Überversorgung des Marktes bei zugleich konjunkturell nachlassender Nachfrage um.

Am Ölmarkt geht die Sorge um eine anhaltende Überversorgung des Marktes bei zugleich konjunkturell nachlassender Nachfrage um.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Preise am Rohölmarkt gehen unaufhaltsam in den Keller. Die amerikanische Sorte WTI fällt um fast sieben Prozent. Es ist das tiefste Niveau des Ölpreises seit einem Jahr. Auch das Referenzöl Brent verbilligt sich und fällt auf unter 60 Dollar.

Die Rohölpreise setzen ihren steilen Verfall die siebte Woche in Folge fort. Zunehmenden Einfluss auf die Preisbildung nimmt laut Marktteilnehmern das bevorstehende Opec-Treffen, wenn auch die im Vorfeld diskutierten, koordinierten Förderkürzungen des Kartells sich nicht als unterstützend für den Ölpreis erweisen.

Schwache Konjunkturdaten wie die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und einzelner EU-Mitgliedsländer wirkten sich hingegen preismindernd aus. Weiterhin geht die Sorge um eine anhaltende Überversorgung des Marktes mit Rohöl bei zugleich konjunkturell nachlassender Nachfrage um. Auch der starke Dollarkurs bremst aktuell die Ölpreise.

Der marktführende Januar-Kontrakt für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gibt am Nachmittag um 6,7 Prozent auf 50,95 Dollar je Barrel nach. Es ist das tiefste Niveau des Ölpreises seit einem Jahr. Die Notierungen hatten in der ablaufenden Woche eine teils heftige Berg- und Talfahrt erlebt. Bislang brachte die Woche dem Ölpreis WTI ein Minus von 7,8 Prozent. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent verbilligt sich aktuell um 4,8 Prozent auf 59,57 Dollar.

Gerüchte über Förderkürzung

"Dem Rohöl gilt derzeit die Hauptsorge, denn es kann die sich aufhellende Stimmung jederzeit zunichte machen", sagt Ken Odeluga von City Index. Marktteilnehmer in einem solchen Markt verlangten zunehmend solide Beweise, dass sich Saudi-Arabien nicht doch den Amerikanern beuge und auf Förderkürzungen verzichte. Denn genau das fordert US-Präsident Donald Trump.

"Der Ölpreis bleibt unter Druck, auch wenn aus einigen Opec-Ländern, vor allem aus Saudi-Arabien, Gerüchte über eine koordinierte Förderkürzung die Runde machen. Ich bin mal gespannt, wie weit die Händler den Ölpreis noch fallen lassen und wie wahrscheinlich diese Drohungen letztlich sind", sagt Analyst Craig Erlam von OANDA in einer Studie zum Ölpreis.

In einer Studie der Commerzbank heißt es: "Der saudische Energieminister al-Falih hat am Vortag festgestellt, dass sein Land den Markt nicht mit Öl fluten möchte. Das deutet auf eine mögliche Rücknahme der jüngsten Förderausweitung, die im Rahmen der Sanktionen gegen den Iran ergriffen wurden".

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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