Wirtschaft

US-Produktion sinkt weiter Energie-Agentur sagt Ende der Ölflut voraus

Im Jahr 2018 sollen die Ölreserven laut IEA wieder abnehmen.

Im Jahr 2018 sollen die Ölreserven laut IEA wieder abnehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nachdem die Ölpreis-Prognosen zuletzt absurde Züge tragen, zerstreut die Internationale Energie-Agentur Befürchtungen neuer Tiefstände. Grund ist der Rückgang der US-Produktion. Bis sich die vollen Lager wieder leeren, dürfte es aber noch eine Weile dauern.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) rechnet damit, dass die globale Ölschwemme im nächsten Jahr ihr Ende findet. Daher sollten die Märkte wieder ihr Gleichgewicht finden, was zu einem Wiederanstieg der Ölpreise von dem gegenwärtigen Niveau von rund 30 US-Dollar führen könnte, erklärte die IEA in ihrem mittelfristigen Ausblick zum Ölmarkt.

Die tägliche US-Produktion von Schieferöl dürfte in diesem Jahr um 600.000 Barrel und im nächsten Jahr um weitere 200.000 Barrel pro Tag sinken. Wegen des Rückgangs der globalen Ölproduktion dürften die weltweiten Ölreserven im nächsten Jahr um lediglich 100.000 Barrel pro Tag wachsen, bevor es 2018 zu einem Rückgang um 400.000 Barrel kommt.

Im letzten Jahr waren die Reserven um 2 Millionen Barrel pro Tag gewachsen. Den Anstieg der globalen Ölreserven zwischen 2014 und 2017 schätzen die IEA-Experten auf 1,5 Milliarden Barrel.

Spekulationen führten zu absurden Preis-Prognosen

Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und Russland haben zuletzt über eine Koordination ihrer Ölförderung gesprochen, um den Preisverfall aufzuhalten. Sie machten die Entscheidung aber davon abhängig, dass sich andere große Förderländer diesem Schritt anschließen.

Während sich Venezuela, Katar, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate bereiterklärten mitzuziehen, verweigerte sich der Iran dem Ansinnen Saudi-Arabiens und Russlands. Seit Juni 2014 sind die Ölpreise um 70 Prozent eingebrochen, zum einen wegen eines Überangebots und zum anderen wegen einer verhaltenen Nachfrage.

Die Spekulationen über die Zukunft des Ölpreises aufgrund des anhaltenden Überangebots hatten zuletzt skurrile Blüten getrieben: Morgan Stanley hielt 20 Dollar je Barrel für möglich, Dennis Gartman 15 Dollar, und Standard Chartered hatte sogar 10 Dollar ausgerufen. Sogar ein Preis von 0 Dollar wurde in Erwägung gezogen.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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