Wirtschaft

Brent lugt über 80-Dollar-Marke Angst vor Engpass lässt Ölpreis steigen

Öl ist so teuer wie lange nicht mehr.

Öl ist so teuer wie lange nicht mehr.

(Foto: picture alliance / epa Larry W. )

Nachdem die USA dem Iran das Atomabkommen aufgekündigt haben, kaufen Anleger fleißig Öl ein. Deswegen beträgt der Ölpreis zeitweise mehr als 80 Dollar. Das ist der höchste Stand seit dreieinhalb Jahren.

Aus Furcht vor einem Angebotsengpass decken sich Investoren weiter mit Rohöl ein. Somit setzten die Ölpreise ihren Höhenflug fort. Am Donnerstagmittag sprang die Notierung für Nordsee-Öl der Sorte Brent über 80 US-Dollar und erreichte bei 80,18 Dollar den höchsten Stand seit November 2014.

An den Finanzmärkten spekulieren Anleger seit einiger Zeit auf Versorgungsengpässe wegen drohender US-Sanktionen für den Öl-Exporteur Iran. Dadurch könnten dem Weltmarkt Öl-Lieferungen im Volumen von mehreren Hunderttausend Barrel pro Tag entzogen werden. Börsianer fürchten, dass dann das Angebot die Nachfrage nicht mehr decken könnte. "Die geopolitischen Sorgen werden anhalten", sagte Rohstoff-Experte Norbert Rücker vom Schweizer Bankhaus Julius Bär. "Um die Versorgungslage sorgen sich die Anleger am meisten, nachdem die USA dem Iran das Atomabkommen aufgekündigt haben."

Zuletzt ist der Brent-Preis für ein Barrel (159 Liter) zur Lieferung im Juli wieder etwas gesunken und Nordsee-Öl wurde bei 79,91 Dollar gehandelt und damit 63 Cent höher als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni stieg um 63 Cent auf 72,12 Dollar. Auch beim US-Öl wurde zeitweise der höchste Preis seit November 2014 erreicht, bei 72,30 Dollar.

US-Fördermenge erreicht neuen Rekord

"Die Nachrichtenlage und die Fundamentaldaten sprechen kurzfristig für einen weiteren Preisanstieg", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank. Preistreibend wirkt nach wie vor die Sorge vor einer Angebotsverknappung aufgrund der US-Sanktionen gegen das wichtige Förderland Iran.

Analysten der Bank Goldman Sachs warnen, dass selbst die steigende US-Ölförderung nicht ausreiche, um die möglichen Rückgänge der Lieferungen aus dem Iran auszugleichen. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die US-Fördermenge in der vergangenen Woche ein neues Rekordhoch erreicht hatte. Demnach wurde im Schnitt 10,72 Millionen Barrel pro Tag gefördert und damit so viel wie noch nie.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa/rts

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