Wirtschaft

Deutsche verschenken ihr Geld Wissensdefizit verhindert vernünftige Anlage

Geschenkt wird einem Nichts - und auch Bareinlagen bei Banken bringen kaum noch Erträge.

Geschenkt wird einem Nichts - und auch Bareinlagen bei Banken bringen kaum noch Erträge.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutschen horten 70 Prozent ihres Vermögens auf schlecht oder gar nicht verzinsten Konten. Wer auf die Wirtschaft vertraut und in Aktien investiert, hat mehr davon - vorausgesetzt die Anlagestruktur stimmt.

Investoren machen es Wolfgang Schäuble derzeit leicht: Der Bundesfinanzminister hat sich vergangene Woche für fünf Jahre fünf Milliarden Euro geliehen - und zwar kostenlos. Die entsprechende Bundesanleihe mit Fälligkeit am 17. April 2020 (ISIN DE0001141711)  war mit einem Kupon von null Prozent ausgestattet. Trotzdem ist Schäuble das Papier losgeworden - dank der Zinsmanipulationen der EZB. Den Investoren ist die Sicherheit, ihr Geld in fünf Jahren zumindest nominal wieder zurück zu bekommen, so viel wert, dass sie auf Zinszahlungen gänzlich verzichten. Solange wir aber noch Inflation haben, ist das ein schlechtes Geschäft. Denn gemessen an der Kaufkraft werden 100 Euro in fünf Jahren weniger wert sein als heute.

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Allerdings geht es Bankkunden nicht besser. Für ihre Tages- und Festgelder bekommen sie auch keine Zinsen mehr. Die ersten Kreditinstitute haben bereits Strafzinsen eingeführt oder diese zumindest angekündigt. Versicherungen sind auch kein besseres Geschäft. Die Regulierungsbehörden zwingen die Assekuranzen per Gesetz, Anleihen zu kaufen. Dass diese damit kaum Rendite erwirtschaften, ist angesichts des historischen Niedrigzinsumfelds klar.

Deutlich mehr Rendite mit Aktien

Peter Brandstaeter ist geschäftsführender Gesellschafter des Fonds Ladens und ein vehementer Befürworter von Investmentfonds als ideale Anlage für private und institutionelle Investoren. www.fonds-laden.de

Peter Brandstaeter ist geschäftsführender Gesellschafter des Fonds Ladens und ein vehementer Befürworter von Investmentfonds als ideale Anlage für private und institutionelle Investoren. www.fonds-laden.de

Trotzdem investieren nur rund 17 Prozent der Deutschen in Aktien oder Publikumsfonds, weil sie Angst vor Schwankungen haben. Diese nehmen sie fälschlicherweise als Kapitalverluste wahr. Tatsächlich gab es an den Aktienmärkten allein in den zurückliegenden 15 Jahren drei schwere Crashs. Trotzdem waren Aktien eine gute Kapitalanlage - und zwar zu jedem Zeitpunkt.

Eine Untersuchung des Deutschen Aktieninstituts zeigt, dass Anleger in den vergangenen 50 Jahren immer Geld verdient haben, wenn sie beispielsweise den Dax gekauft und wenigstens 15 Jahre durchgehalten haben. Investoren, die im Sommer 2011 in den Dax eingestiegen sind, kommen heute auf eine jährliche Rendite von 18,5 Prozent!

Aber selbst Anleger, die immer zum ungünstigsten Zeitpunkt in den Markt eingestiegen sind, haben in einem 15-jährigen Zeitablauf gut verdient. Die letzten Höchststände des deutschen Aktienindex waren im Frühjahr 2000 und im Sommer 2007. Dort lag der Dax bei jeweils mehr als 8000 Punkten. Jetzt befinden wir uns bei circa 10.500 Zählern, also gut ein Drittel höher. Das bedeutet, dass man keine Kapitalverluste erlitten hat, vorausgesetzt man hat zwischenzeitliche Schwankungen ausgehalten und nicht in Korrekturphasen panikartig verkauft.

Neben den laufenden Kursveränderungen spielt sicherlich auch mangelndes Wissen und schlechte Beratung eine Rolle für die Aktien-Abneigung der Deutschen. Durch die undifferenzierte Regulierungswut des Staates darf darüber hinaus eine qualifizierte Beratung nur noch dann stattfinden, wenn der Anleger vorher seine wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse offenlegt. Diese Bevormundung schreckt viele Menschen ab. Gleichzeitig ziehen sich die Banken und Finanzdienstleister aufgrund des Bürokratieaufwands aus dem Beratungsgeschäft zurück.

Aktienselektion durch Profis

Investoren fühlen sich allein gelassen. Die Zusammenhänge an den Finanzmärkten sind äußerst komplex und für den Laien verwirrend. Welcher Privatanleger kann beispielsweise die Bilanz von BMW oder Adidas analysieren? Wer kennt die weltweiten Verbindungen und Wettbewerbssituationen, um sich ein qualifiziertes Urteil bilden zu können?

Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, die Strukturierung des Vermögens und die Auswahl der Aktien an Profis zu delegieren.  Das sind vor allem Fondsmanager, die gezeigt haben, erfolgreich investieren zu können. Wie man diese findet und miteinander sinnvoll kombiniert, sollte man unabhängigen Fachleuten überlassen. Do it yourself führt oftmals in die Irre. Auch in der Welt der Fondsmanager finden ständig Veränderungen statt, die man als Außenstehender kaum beurteilen kann.

In einer ausgewogenen Depotstruktur und im weltweiten Anlageuniversum zählen die Bereiche Konsum, Gesundheit und Infrastruktur mit zu den stabilsten Segmenten. Sie sind dadurch auch für unruhige Zeiten bestens geeignet. Der JP Morgan Global Healthcare Fund (WKN A1CWHW) hat in den zurückliegenden zwölf Monaten sage und schreibe 42 Prozent an Wert zugelegt. Der First State Global Listed Infrastrukture Fund (WKN A0QYLD) kommt auf Sicht eines Jahres immerhin auf ein Plus von 33 Prozent. Die beiden Fonds sollten Anlegern auch künftig Freude bereiten. Aktien dürften generell nicht nur aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen auch in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.

Disclaimer

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag des Fonds Laden zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Fonds Laden gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Information ergeben.

Quelle: ntv.de

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