Wirtschaft

Immobilienpreise steigen üppig Wie hoch ist die Inflation wirklich?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Das Leben wir teurer. Doch die offiziellen Daten widersprechen diesem Eindruck. Die "gefühlte Inflation" ist besonders für Großstädter ein Thema. Tatsächlich ist die offizielle Preissteigerung nur die halbe Wahrheit.

Die offizielle Inflationsrate lässt viele Menschen schon seit Langem mit dem Kopf schütteln. Eine Preissteigerung von etwas mehr als einem Prozent pro Jahr soll die Wirklichkeit abbilden? Besonders Stadtbewohner haben ihre Zweifel.

Eine Trennung von Vermögensinflation und Verbraucherpreisen stützt das Bauchgefühl: Junge Familien, die in Großstädten eine Wohnung erwerben möchten, oder auch für das Alter vorsorgende Menschen ärgern sich seit Jahren eine stetige Verteuerung des Lebens. Zwar sind die Zinsen zur Finanzierung einer Immobilie niedrig, sie liegen seit Jahren unterhalb der Zwei-Prozent-Marke für eine zehnjährige Laufzeit. Doch die Lebenswirklichkeit kostet immer mehr Geld - denn sie besteht eben nicht nur aus dem wöchentlichen Einkauf im Supermarkt.

Deshalb ergibt es Sinn, Verbraucherpreisinflation und Vermögenspreise zu trennen, um ein realistisches Bild von der Inflation zu erhalten. In der Tat sind laut den offiziellen Daten die Verbraucherpreise seit Januar 2014 um nur rund drei Prozent geklettert. Das lag auch daran, dass die Energiepreise lange auf tiefen Niveaus verharrten. Die Kosten für Tanken und Heizöl hemmten eine stärkere Inflationsbildung.

Gefühl deckt sich mit Daten

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Doch die Inflation wird von vielen Menschen als viel höher wahrgenommen - ein Blick auf die rasant steigenden Immobilienpreise oder den Aktienmarkt genügt, um auch dieses Gefühl zu bekommen. Vom Flossbach-von-Storch-Institut, einem Vermögensverwalter, zusammengestellte Zahlen unterstützen diesen Eindruck. So sind die Preise für Immobilien, Betriebsvermögen, Aktien, Sammel- und Spekulationsobjekte seit Anfang 2014 um rund 20 Prozent geklettert - sie bilden den sogenannten Vermögenspreisindex ab.

Bei Immobilien beträgt der Aufschlag sogar 25 Prozent. Mittelbar färbt dies auf die Mieten in Großstädten ab, die wiederum bei den offiziellen Verbraucherpreisen enthalten sind - jedoch für viele Stadtbewohner nur in unzureichendem Maße. So ist die Inflation fachlich über die vom Statistischen Bundesamt ermittelten Verbraucherpreise zwar korrekt ausgewiesen. Sie dürfte jedoch im ländlichen Raum völlig anders spürbar sein als in Städten.

Quelle: ntv.de

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