Ratgeber

Welche ETFs für die Rendite? So gelingt die Vermögensanlage

Die Geldanlage sollte  möglichst breit und über verschiedene Anlageklassen und Regionen aufgeteilt sein.

Die Geldanlage sollte möglichst breit und über verschiedene Anlageklassen und Regionen aufgeteilt sein.

(Foto: imago stock&people)

Exchange Traded Funds - oder kurz ETF - finden sich in aller Munde. Und in vielen Depots. Doch welche Fonds sollten als Basisinvestment dienen und welche dienen als Beimischung? Finanztest bringt Licht ins Dunkel des Indexfonds-Dschungels.

Okay, verstanden, Aktien müssen sein. Zumindest für jene, die langfristig etwas mehr Rendite mit ihrem Geld erwirtschaften wollen. Und wer möchte das nicht? Insbesondere in Niedrigzins-Zeiten. Seit Jahren trommeln Verbraucherschützer und auch die Stiftung Warentest dafür, dass, wer langfristig Geld sparen oder anlegen möchte, sich zwangsläufig auch mit einer Aktienanlage auseinandersetzen muss.

Doch viele Deutsche tun sich mit dem Thema schwer. Zu riskant, zu kompliziert, zu unseriös, so die Argumentation der Verweigerer. Dabei investieren Verbraucher einfach nur in Unternehmen, was mit Zockerei nichts zu tun hat. Zumindest, wenn eine Minimalanlagedauer von 10 Jahren beherzigt wird. Aber vielleicht beruhigt es ja auch, dass der aktuelle Bundesbank-Präsident, Jens Weidmann, einen Teil seines Ersparten in Aktien anlegt. Und zwar in Form einer Anlage in zwei Indexfonds (ETF). Genauer: Der mögliche zukünftige EZB-Chef investiert in den MSCI All Country World Index und einen, der den Dax abbildet.

Mischen, mischen, mischen

ETFs also. Wer es bequem, rentabel und vergleichsweise sicher mag, liegt mit ihnen richtig. Denn die sind deutlich preisgünstiger - sowohl beim Kauf als auch bei der Verwaltung - und transparenter als aktiv gemanagte Fonds. Meist performen die ETFs sogar besser. Um eine maximale Streuung zu erreichen, sollten Anleger in den weltweit anlegenden MSCI World-Index investieren. Der kommt in den vergangenen 15 Jahren auf rund 7 Prozent Wertentwicklung im Schnitt pro Jahr, wie Finanztest berichtet.

Der Index enthält mehr als 1600 Einzeltitel aus 23 Industrieländern. So ist der Investor vor Spekulationsblasen in einzelnen Ländern oder Regionen weitestgehend geschützt. Allerdings fehlen im MSCI World-Index die Schwellenländer. Damit sind Anlagen in Unternehmen aus Ländern wie China und Indien außen vor. Wer diese dennoch in seinem Depot vertreten haben möchte, sollte in den MSCI All Country World Index (ACWI) investieren. Hier finden sich rund 2750 Werte aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern.

Was allerdings fehlt, sind kleine, börsengehandelte Unternehmen. Und gerade die performen langfristig noch besser als die großen Konzerne. Sind dafür kurzfristig dafür aber auch schwankungsanfälliger, was sie mit Aktien aus Schwellenländer gemein haben. Wer also in große, mittelgroße und kleine Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern setzen möchte, ist mit dem MSCI All Country World IMI (fast 9000 Aktien) oder dem FTSE All-World (3200 Werte) gut bedient.

Nicht zu speziell werden

Beachtet werden sollte aber, dass sich die Gewichtung der jeweiligen Aktien in den Indexfonds nach deren Börsenwert richtet. Wenn wundert es da, dass in allen genannten ETFs US-Technologieaktien wie Amazon, Apple und Microsoft den Ton angeben. Allerdings sind Aktienindizes keine feste Größe, sondern sortieren sich je nach den künftigen Wertentwicklungen selbst. Sollte es China in näherer Zukunft also erwartungsgemäß von einem Schwellenland zu einer Industrienation schaffen, würde sich das Land auch im MSCI World wiederfinden. Da das Reich der Mitte schon jetzt die globale Nummer zwei bei der Wirtschaftskraft ist, können Anleger dem beispielsweise Rechnung tragen, indem sie zum Basisinvestment in den MSCI All Country World IMI noch zusätzlich einen ETF der Gattung MSCI Emerging Market hinzunehmen.

Denkbar ist genauso eine Beimischung mit einem ETF auf den Dax oder den Eurostoxx 600, ohne einer Home Bias anheimzufallen. Klar sollte sein: Je beschränkter der Index auf Regionen oder Branchen gewählt wird, desto risikoreicher ist die Geldanlage. Wer jedoch den großen Teil seines Geldes in einen der genannten Welt-Indizes anlegt, kann durchaus auch durch einen gezielten Zukauf anderer Regionen schon jetzt die US-Lastigkeit von MSCI Word & Co. mindern. Aber abgesehen davon sollte die Geldanlage ohnehin möglichst breit und über verschiedene Anlageklassen und Regionen aufgeteilt sein.

Quelle: ntv.de, awi

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen