Ratgeber

Renditeturbo Schwellenländer Etwas Peng fürs Depot?

In China wurde nicht nur das Schwarzpulver erfunden, sondern das Land ist auch der Platzhirsch im MSCI Emerging Markets.

In China wurde nicht nur das Schwarzpulver erfunden, sondern das Land ist auch der Platzhirsch im MSCI Emerging Markets.

(Foto: imago/blickwinkel)

Sein Geld in der ganzen Welt für sich arbeiten zu lassen, klingt nicht nach der schlechtesten Idee. Die passende Lösung hat drei Buchstaben: ETF. Meist beschränken sich die Empfehlungen aber auf den MSCI World. Nur der lässt eine Menge Potenzial links liegen. Wer etwas Pep in seinem Depot möchte, mischt.

Sie möchten wissen, wie eine erfolgreiche, einfache und preisgünstige Geldanlage funktioniert? Richtig, mit Exchange Traded Funds (ETFs). Zumindest wenn man dem medialen Trommelfeuer für entsprechende Produkte glaubt. Zugegeben, die letzten Jahre sehen in Sachen Wertentwicklung gut aus. Allerdings hat es an der Börse auch lange nicht richtig geknallt. Was aber an dieser Stelle keinesfalls für die nähere Zukunft prognostiziert werden soll.

Wie auch immer, die Feuertaufe für Indexfonds steht noch aus. Nichtsdestotrotz greifen Privatanleger beherzt zu. Was auf lange Sicht sicherlich nicht die schlechteste Idee ist. Vor allem deshalb, weil die meisten (passiven) Indexfonds nicht nur deutlich günstiger sind, sondern oftmals sogar besser als die alternativ verfügbaren, aktiv gemanagten Fonds. Insofern hat das Werben für die Produkte, welches vor allem auch von Verbraucherschützern betrieben wird, seine Daseinsberechtigung.

Manchmal wird die Sache dann doch etwas zu einfach dargestellt. Nämlich mit der Empfehlung, mit nur einem Index die ganze Welt erwerben zu können. Und so lautet die Standardempfehlung für das Depot denn auch MSCI World. Der kommt zwar in den vergangenen 30 Jahren durchschnittlich auf rund 7,5 Prozent Wertentwicklung pro Jahr, deckt aber bei Weitem nicht den ganzen Erdball ab. Der Index enthält eben nur 1600 Einzeltitel aus 23 Industrieländern - mit dem Schwerpunkt USA. Damit sind Anlagen in Unternehmen aus Ländern wie China und Indien außen vor.

Vor der Wachablösung

Beachtet werden sollte aber, dass sich die Gewichtung der jeweiligen Aktien in den Indexfonds nach deren Börsenwert richtet. Folgerichtig geben im MSCI World US-Technologieaktien wie Amazon, Apple und Microsoft den Ton an. Allerdings sind Aktienindizes keine feste Größe, sondern sortieren sich je nach den künftigen Wertentwicklungen selbst. Sollte es China in näherer Zukunft also erwartungsgemäß von einem Schwellenland zu einer Industrienation schaffen, würde das Land sich auch im MSCI World wiederfinden.

Wer die Wachablösung an den Marktplätzen dieser Welt nicht abwarten und entsprechende Werte dennoch in seinem Depot haben möchte, sollte in den MSCI All Country World Index (ACWI) investieren. Hier finden sich rund 2750 Werte aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern.

Womit in diesem Welt-Index allerdings immer noch kleine, börsengehandelte Unternehmen fehlen. Aber gerade die performen langfristig noch besser als die großen Konzerne, sind dafür kurzfristig dafür aber auch schwankungsanfälliger, was sie mit Aktien aus Schwellenländer gemein haben. Wer also in große, mittelgroße und kleine Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern setzen möchte, ist mit dem MSCI All Country World IMI (fast 9000 Aktien) oder dem FTSE All-World (3200 Werte) gut bedient.

Jene, die sich zusätzlich noch etwas mehr Würze im Depot wünschen, könnten zu einen der oben genannten Indizes noch zusätzlich einen speziellen Schwellenländer-ETF beimischen, wie Finanztest nahelegt. Den passenden MSCI Emerging Markets gibt es mittlerweile 30 Jahre. In dieser Zeit hat er es im Schnitt auf beachtliche 10,4 Prozent Rendite gebracht. Allerdings unter erheblich größeren Schwankungen, als etwa der MSCI World. Was was für langfristige Anleger aber auch in Zukunft kein Problem darstellen sollte. Gemessen am Index­anteil kommen fast 80 Prozent der Unternehmen ­aus Asien. Und China ist der Platzhirsch. ­Womit auch weiterhin für ordentlich Peng gesorgt sein sollte.

Quelle: ntv.de, awi

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