Wirtschaft

Raimund Brichtas Börsen-Ausblick Die verflixten 7er-Jahre

Raimund Brichta moderiert bei n-tv die "Telebörse"

Raimund Brichta moderiert bei n-tv die "Telebörse"

Wie geht es an den Börsen weiter? Raimund Brichta wirft einen Blick in die Zukunft - und zwar ohne eine Glaskugel zu bemühen. Und der "Telebörse"-Moderator betont: Wachsamkeit könne nicht schaden.

"Wir erwarten für 2017 weitere Schwankungen am Aktienmarkt. Anleger sollten flexibel bleiben." Wie oft haben Sie in den letzten Wochen "Experten"-Sätze wie diese gelesen? Und fühlten Sie sich dabei genauso veräppelt wie ich? Wer seinen Lesern derart nichtssagende Ergüsse zumutet, sollte lieber schweigen.

Dax
DAX 18.026,58

Selbstverständlich habe auch ich keine Glaskugel, werde aber trotzdem konkreter: Vor zwölf Monaten schrieb ich an dieser Stelle, dass die Zeit langsam reifer wird für den nächsten großen Aktieneinbruch. "Ich persönlich rechne zwar erst in zwei bis drei Jahren damit", schrieb ich damals und fuhr fort: "Trotzdem kann es nicht schaden, von jetzt an wachsamer zu werden."

Das gilt heute wie damals – zumal inzwischen ein weiteres Jahr mit steigenden Kursen hinter uns liegt und sich somit mein Erwartungshorizont bis zum nächsten großen Krach auf ein bis zwei Jahre verkürzt hat. 2017 muss also noch nicht zwingend das Jahr des großen Abschwungs werden, aber aufpassen sollten wir trotzdem.

Zumal es gerade 7er-Jahre in sich haben: Die zweite Hälfte der 7er-Jahre liegt im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte dicke im roten Bereich, wofür ausschließlich die Monate August, September und Oktober verantwortlich waren.

1987 gab es den großen Oktober-Crash, und 1997 sorgte die Asienkrise für Turbulenzen im August, September und Oktober. Das Jahr 2007 beendete der Dax zwar nahe seinem damaligen Rekord bei rund 8.000 Punkten, aber diesen Stand hatte er auch schon zur Jahresmitte erreicht. Das zweite Halbjahr war dann geprägt durch flatterhafte Kurse aufgrund der beginnenden Finanzkrise.

Wie man es auch dreht und wendet: In den vergangenen Jahrzehnten brauchte man in keiner zweiten Hälfte eines 7er-Jahres durchgängig investiert zu sein. Dafür aber umso mehr in den ersten sechs Monaten.

2017 könnte diesem Muster gerecht werden, zumindest in der ersten Hälfte. Soll heißen: Ich rechne mindestens bis in den März hinein, vermutlich aber bis zum Sommer mit steigenden Kursen. Das alte Dax-Hoch bei knapp 12.400 Punkten sollte dabei nur eine vorübergehende Hürde darstellen. Und je nachdem, wie stark der Anstieg ausfallen wird, dürfte in der zweiten Jahreshälfte die Sturzgefahr steigen. Mehr dazu dann von mir, wenn es soweit ist. Stay tuned,

rät Ihr

Raimund Brichta

P.S. Welche Erwartungen haben Sie? Schreiben Sie mir hier.

Quelle: ntv.de

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