Wirtschaft

Dossier: Großer Verfall Die Hexen regieren auf dem Parkett

Ausnahmezustand an den Börsen?

Ausnahmezustand an den Börsen?

(Foto: picture alliance / dpa)

An den Terminmärkten verfallen Optionen und Futures. Nicht selten sorgt dies für teils erhebliche Kursbewegungen. Ein Blick auf die wichtigsten Marktmechanismen.

Vor dem Wochenende werden an den Terminmärkten wieder einmal die "Hexen" ihr Zepter schwingen. Denn dann werden Optionen und Futures auf Aktien und Indizes fällig, mit denen Anleger auf bestimmte Kursbewegungen wetten.

Diesen dreifachen Verfallstermin haben Börsianer zum "Hexensabbat" erklärt, denn häufig kommt es an diesem Tag zum Teil zu heftigen Kursbewegungen, die man mit Nachrichten oder fundamentalen Daten nicht erklären kann. Diese scheinbar "verhexten" Kurssprünge können entstehen, wen Investoren die Kurse der Aktien, auf die sie Derivate halten, in die von ihnen gewünschte Richtung bewegen wollen.

Hier die wichtigsten Fakten in Kürze:

  • Am "Hexensabbat" verfallen drei Arten von Anlagen: die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes. Daher spricht man von einem "Großen Verfallstermin".

 

  • Die Terminkontrakte auf Börsenindizes - also der Dax- oder der MDax-Future - verfallen nur alle drei Monate, zum Ende eines Quartals.

 

  • Die Optionen auf Einzelaktien und Indizes verfallen dagegen alle vier Wochen. Das nennen Börsianer dann den "Kleinen Verfall".

 

  • Verfallstermin ist jeweils am dritten Freitag eines Monats.

 

  • Die Preise für Aktien-Optionen werden zum Xetra-Handelsschluss festgestellt, die für die Index-Optionen und -Futures schon am Mittag ab 13.00 Uhr.

 

  • Die Umsätze sind an Verfallstagen meist relativ hoch. Beim letzten Großen Verfall im Juni wechselten im Dax 245 Millionen Aktien für 8,1 Milliarden Euro den Besitzer. Der Leitindex notierte damals bei 7789 Punkten.

 

  • Beim September-Verfall vor einem Jahr lag der Leitindex bei 7451 Punkten. Damals hatte der Aktienumsatz bei 277 Millionen Stück einen Wert von 7,7 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen