Wirtschaft

Apple und Google an der Spitze USA schlagen Europa im Börsenrennen

Der US-Markt liegt auch dank der Schwergewichte Apple und Google vorne. Werden sie 2014 nochmal Schwein haben?

Der US-Markt liegt auch dank der Schwergewichte Apple und Google vorne. Werden sie 2014 nochmal Schwein haben?

(Foto: REUTERS)

USA vor Europa – so gehen die großen Indizes auf die Schlussgerade des Börsenjahres. Zu den größten Gewinnern gehören weniger bekannte Werte wie Netflix. Bei den Schwergewichten tauchen vertraute Namen wie Apple oder Google auf. Wie werden sich die Riesen 2014 schlagen?

Wer sich nur die nackten Zahlen anschaut, wird nur einen geringen Performanceunterschied zwischen dem Dax und dem marktbreiten S&P 500 aus den USA feststellen. Ein insgesamt gutes Jahr mit einem Plus von derzeit mehr als 20 Prozent geht demnächst zu Ende

Doch der Dax enthält als sogenannter Performance-Index auch noch die Dividenden, die dem S&P 500 als Kursindex fehlen. Der korrekte Vergleich ohne Dividenden zeigt die Amerikaner im Vorteil. Seit Anfang 2000 hat der Kursindex des Dax ohne Dividenden zehn Prozent an Wert eingebüßt, während der S&P 500 um etwa 22 Prozent zulegen konnte. Der korrekte Vergleich zeigt, dass der S&P 500 deutlich besser abgeschnitten hat, als deutsche Blue Chips. Es lohnt sich daher die Schwergewichte näher anzuschauen, sind sie doch maßgeblich an der Kursentwicklung beteiligt.

Apple findet in die Spur zurück

Mit einem Börsenwert von 464,8 Milliarden Dollar ist Apple der mit Abstand schwerste Wert im S&P 500, wenngleich die Aktie derzeit nur etwas über dem 2012er-Schluss von 532,18 Dollar notiert. Das Gewicht liegt dennoch bei mehr als drei Prozent. Der Konzern hat Anfang November das iPad Air und Mitte des Monats das neue iPad mini auf den Markt gebracht. Analysten erwarten, dass der Konzern damit und mit den neuen iPhones gut für das Weihnachtsgeschäft gerüstet ist. Der Konzern versucht sowohl im Tablet- als auch im Smartphone-Bereich Marktanteile zurückzugewinnen, die er gegenüber Konkurrenten wie Samsung Electronics verloren hat.

Die ersten Verkaufswochenenden zeigen, dass es Apple gelungen ist, hier Anteile wieder zurück zu erobern. Analysten prognostizieren daher einen Umsatz von 57,2 Milliarden Dollar für das erste Quartal der Berichtsperiode 2013/14, das im Dezember endet. Das wäre ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen hat sich gut positioniert, um in den nächsten Quartalen nachhaltig auf den Wachstumskurs zurückzukehren.

Warren Buffet beteiligt sich

Der Ölmulti Exxon Mobil belegt mit einem Börsenwert von 415,9 Milliarden Dollar den zweiten Rang. Der weltweite Branchenprimus hat im dritten Quartal die Öl- und Gasförderung um 1,5 Prozent gesteigert. Das war der erste Zuwachs seit dem zweiten Quartal 2011. Wegen der stark gesunkenen Profite im Raffinerie-Geschäft war der Konzerngewinn zwar auf 7,87 Milliarden Dollar gesunken, allerdings lag er leicht über den Erwartungen der Analysten.

Zuletzt hat Berkshire Hathaway für Aufsehen gesorgt und einen Anteil von 40,1 Millionen Aktien an Exxon Mobil bekannt gegeben. Rund drei Viertel davon hatte die Firma von Warren Buffett im zweiten Quartal zugekauft. Nach der Bekanntgabe der Nachricht war die Exxon-Aktie auf ein Allzeithoch geklettert. Was Buffet anpackte, hatte sich in der Vergangenheit häufig positiv entwickelt.

Google solide auf Wachstumskurs

Den dritten Platz im Börsenwertranking belegt Google mit einem Wert von 344,4 Milliarden Dollar. Nachdem der Werbevermarkter starke Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt hatte, war die Aktie auf mehr als 1000 Dollar hochgeschossen. Der Konzern kommt mit dem verstärkten Ausbau des mobilen Geschäfts hervorragend voran. Zwar sank der durchschnittliche Preis, den die Kunden dafür bezahlt haben, wenn die Google-User auf die Werbung klicken. Allerdings ist die Zahl der Klicks im vergangenen Quartal um 26 Prozent gestiegen.

Damit hat sich das Wachstum gegenüber den Vorquartalen weiter beschleunigt. Der Umsatz ist daher auf den hauseigenen Seiten um 22 Prozent gestiegen. Der Konzern gibt weiter Gas und eröffnet in sechs US-Städten eigene Läden, in denen Hardwareprodukte wie Nexus7-Tablets oder Chromebook-Computer verkauft werden. Damit will Google an den Erfolg von Apple anknüpfen. Der Konzern ist mit einem 2014er-KGV von 20 bewertet. Angesichts des erwarteten Gewinnanstiegs von fast 20 Prozent erscheint die Bewertung angemessen.

Nicht auf das Treppchen geschafft haben es in diesem Jahr Microsoft und General Electric. Wie abwechslungsreich der Kampf um die Spitze im S&P 500 ist, zeigt die Entwicklung der Gewichte in den vergangenen Jahren. Die Verschiebungen sind allerdings eher langfristiger Natur. In den Jahren nach 1999 haben Microsoft, General Electric und Exxon jeweils die ersten drei Plätze im Index belegt, ehe Wal-Mart im Krisenjahr 2008 auf den zweiten Platz hinter Exxon emporgeschossen kam. Ende 2009 ist dann Apple mit einem Börsenwert von 189,8 Milliarden Dollar auf Platz fünf in den Top 10 aufgetaucht. Ein Jahr später lag Apple mit 295,9 Milliarden Dollar schon auf Rang zwei, um dann Ende 2012 Exxon von der Spitze zu verdrängen. Zuletzt hatte Apple durch Kurssteigerungen seine Top-Platzierung verteidigt, doch die Spannung bleibt, zumal Google mit Riesenschritten Boden gutmacht. Sollte Facebook in den S&P 500 kommen, was aufgrund der aktuellen Unternehmensdaten bald möglich sein könnte, dürften die Technologiewerte ihre Dominanz behalten. Sie bilden die größte Branche im Index ab.

Quelle: ntv.de

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