Wirtschaft

Mit Privatvermögen gegen die Krise Solarworld-Chef buttert zu

Der "Sonnenkönig" Frank Asbeck kämpft um sein Lebenswerk. Um sein Unternehmen Solarworld aus den roten Zahlen zu holen, ist der Manager bereit, auch sein Privatvermögen einzusetzen. Das kündigte Asbeck im Quartalsbericht an. Jetzt rätselt der Markt über die konkrete Summe.

Für Frank Asbeck steht einiges auf dem Spiel.

Für Frank Asbeck steht einiges auf dem Spiel.

(Foto: dpa)

Der Bonner Solarstrom-Pionier Frank Asbeck will zur Rettung seines schwer angeschlagenen Unternehmens Solarworld auch in die eigene Tasche greifen. "Ich persönlich will mich darüber hinaus im Rahmen des Restrukturierungsprozesses finanziell beteiligen", schrieb Asbeck im Quartalsbericht des Unternehmens. Wieviel Geld Asbeck nachschießen will, wollte ein Firmensprecher nicht sagen.

Mit dem geplanten 95-prozentigen-Kapitalschnitt zur Sanierung des Solarmodulherstellers würde sich Asbecks Anteil am Unternehmen von derzeit 28 auf 1,4 Prozent reduzieren. Es wird erwartet, dass Asbeck Anteile nachkauft, um seinen Anteil wieder zu erhöhen. Dabei gehe es um einen "sehr ordentlichen Betrag", hieß es in Börsenkreisen, ohne dass Zahlen genannt wurden.

Langer Winter mit Folgen

Im ersten Vierteljahr hatte das einstige Vorzeigeunternehmen der Branche vor allem in Deutschland weiter an Boden verloren. Der Konzernumsatz brach von 170,5 Mio. Euro auf 112,2 Mio. Euro ein, das Ergebnis verschlechterte sich deutlich von minus 0,3 Mio. Euro auf minus 40 Mio. Euro. Geringere Absatzmengen und Preisdruck setzen dem Konzern zu. Hinzu kam der lange Winter, der den Solarmodulabsatz schmälert.

Für das Gesamtjahr strebe Solarworld eine Steigerung des Absatzes an, heißt es im Quartalsbericht. Der Umsatz werde auf Vorjahresniveau bleiben und Solarworld rechne mit einem negativen operativen Ergebnis. 2012 hatte das Unternehmen unter dem Strich rund 477 Mio. Euro Verlust geschrieben. Solarworld hat aktuell rund 900 Mio. Euro Schulden, verfügte aber Ende März zugleich über gut 180 Mio. Euro liquide Mittel. "Wir haben ein Schuldenproblem, kein Liquiditätsproblem", sagte ein Sprecher.

Die Risikolage des Unternehmens sei weiter hoch, so der Vorstand. Grundvoraussetzung für eine positive Zukunft sei eine erfolgreiche Restrukturierung der Schulden. Vergangene Woche war eine erste Versammlung von Anleihegläubigern in Bonn ohne greifbares Ergebnis geblieben. Das in Schieflage geratene Unternehmen will bis zum August die Gläubiger für ein Sanierungskonzept gewinnen.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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