Wirtschaft

US-Kartellwächter holen Lupe raus Prüfung des Telekom-Deals

Die Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T ist noch nicht durch. In den den Vereinigten Staaten überprüfen nun die Wettbewerbshüter den milliardenschweren Deal. Die Analysten erwarten, dass AT&T einige Auflagen schlucken muss, um die Übernahme genehmigt zu bekommen.

Die Vorstandschef Rene Obermann (Telekom/links) und Randall Stephenson (AT&T) besiegeln den Deal.

Die Vorstandschef Rene Obermann (Telekom/links) und Randall Stephenson (AT&T) besiegeln den Deal.

(Foto: AP)

Die Übernahme des US-Mobilfunkgeschäfts der Deutschen Telekom durch den Branchenriesen AT&T ist nach Experteneinschätzung noch nicht in trockenen Tüchern. Analysten erwarten, dass die Wettbewerbshüter in den Vereinigten Staaten den Zusammenschluss genau unter die Lupe nehmen werden. Die meisten Wortmeldungen bei einer kurzfristig anberaumten Konferenz in New York drehten sich um die Frage, ob AT&T das Geschäft glatt durchbekommt.

"Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Genehmigung der Wettbewerbsbehörden erhalten", entgegnete AT&T-Chefjustiziar Wayne Watts. Er musste allerdings einräumen, dass es bisher noch keinerlei Signale aus Washington gebe. Neben dem Justizministerium wird auch der Netzregulierer FCC zu bewerten haben, ob die Megaübernahme den Wettbewerb behindert. AT&T und T-Mobile kombiniert werden rund 40 Prozent des US-Mobilfunkmarkts beherrschen.

"Es wird auch nach dem Geschäft einen großen Wettbewerb geben", versicherte Watts. Schließlich gebe es neben den drei verbleibenden großen Mobilfunkanbietern AT&T, Verizon und Sprint auch noch viele lokale Betreiber. "Der US-Mobilfunkmarkt ist einer der wettbewerbsintensivsten der Welt." Daran werde die Übernahme nichts ändern. T-Mobile ist bis dato die Nummer vier mit etwa zwölf Prozent Marktanteil.

Kartellprüfung dauert wohl zwölf Monate

Die Analysten erwarten, dass AT&T einige Auflagen schlucken muss, um die Übernahme genehmigt zu bekommen. So war es bereits, als Verizon den fünftgrößten Anbieter Alltel aufgekauft hatte und damit zum unumstrittenen Branchenprimus in den USA aufgestiegen war. Verizon musste auf Drängen der Wettbewerbshüter rund 1,6 Millionen Kunden an AT&T abgeben. Die Kartellprüfung dauerte mehr als ein Jahr - und auch AT&T rechnet damit, den Kauf erst in zwölf Monaten abzuschließen.

AT&T-Chef Randall Stephenson geht indes nicht davon aus, dass es harte Auflagen geben wird, und verteidigte den Megazukauf: "Das ist eine absolut einmalige Gelegenheit." Mit der Eingliederung von T-Mobile USA will Stephenson die Qualität des AT&T-Netzes verbessern und sich für das massiv steigende Datenaufkommen wappnen. AT&T will 95 Prozent der US-Amerikaner mit dem schnellen Mobilfunknetz 4G erreichen. "Das hätte keines der Unternehmen alleine geschafft."

Quelle: ntv.de, dpa

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