Wirtschaft

Operativer Gewinnrückgang 2012 Mercedes macht Daimler Stress

Angetreten zur Bilanz-PK: Daimler-Chef Dieter Zetsche (M.), Lkw-Vorstand Andreas Renschler (l.), und Bodo Uebber, bei Daimler zuständig für Finanzen und Controlling (r.).

Angetreten zur Bilanz-PK: Daimler-Chef Dieter Zetsche (M.), Lkw-Vorstand Andreas Renschler (l.), und Bodo Uebber, bei Daimler zuständig für Finanzen und Controlling (r.).

(Foto: dapd)

Daimlers Ertragsperle Mercedes-Benz macht dem Autobauer Sorgen. Die Kernsparte sorgt für einen operativen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr. Lediglich der Verkauf des EADS-Pakets sorgt für einen Schub. Den vorsichtigen Ausblick, schwierigen Marktbedingungen geschuldet, nehmen Anleger dennoch positiv auf.

Daimler
Mercedes-Benz 74,22

Der Autokonzern Daimler rechnet nach einem Gewinneinbruch bei seiner Kernmarke Mercedes-Benz im laufenden Jahr mit einem weiteren Ergebnisrückgang. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen werde 2013 in der Pkw-Sparte leicht unter dem des Jahres 2012 liegen, teilte Daimler mit. Alle übrigen Automobil-Geschäftsfelder sollen die Ergebnisse des zurückliegenden Jahres übertreffen. Der Konzernumsatz stieg auf 114,3 Mrd. Euro von 106,5 Mrd. Euro.

Daimler verbuchte 2012 bei Mercedes-Benz Cars unter anderem wegen schwacher Geschäfte in China und hoher Ausgaben für neue Fahrzeugmodelle sowie aufgrund des Ausbaus der Produktionsstätten im In- und Ausland einen deutlichen Gewinnrückgang auf 4,4 Mrd. Euro von 5,2 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Daher schrumpfte der operative Konzerngewinn aus dem laufenden Geschäft auf 8,1 Mrd. Euro von zuvor 9 Mrd. Euro. Die Omnibus-Sparte drückte mit ihren Verlusten ebenfalls auf das Ergebnis.

Trotz dieses Einbruchs beim operativen Gewinn will Daimler an die Aktionäre eine stabile Dividende von 2,20 Euro je Aktie zahlen. Denn der Konzerngewinn kletterte auf 6,5 Mrd. von zuvor 6 Mrd. Euro, da Daimler sich mit Gewinn von einem Aktienpaket am Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS trennte.

Die im Herbst 2012 angekündigten milliardenschweren Sparprogramme sollen demnach zum Ende des Jahres Wirkung zeigen. Sein 2012 kassiertes Ziel von zehn Prozent Umsatzrendite bei den Pkw will Daimler nun «mittelfristig» erreichen.

Markt reagiert positiv

Der Geschäftsbericht wird im Handel positiv aufgenommen. Die Zahlen seien insgesamt etwas besser als erwartet ausgefallen, sagte ein Händler. Positiv hebt der Teilnehmer die Dividendenankündigung von 2,20 Euro je Anteilsschein hervor. Im Vorfeld habe es Befürchtungen gegeben, dass diese auf 2 Euro gekürzt werden könnte. Michael Punzet von der DZ-Bank sprach ebenfalls von einer leicht positiven Überraschung. Der Ausblick auf das laufende Jahr basiere auf einer zuversichtlicheren Einschätzung der weltweiten Automobilabsätze.

Diese könnten sich nach Einschätzung von Punzet aber als zu optimistisch erweisen. Die Geschäftszahlen selbst sind nach Einschätzung des Analysten operativ im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, obgleich Mercedes-Benz Cars die Prognosen nicht ganz erfüllt habe. Angesichts der attraktiven Dividendenrendite bleibt die DZ-Bank bei ihrer Halteempfehlung für die Aktie mit einem fairen Wert von 40 Euro. Mit Aufschlägen von 1,9 Prozent reagierten Daimler-Titel im frühen Handel positiv.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa/DJ

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