Wirtschaft

Lufthansa in Turbulenzen Mayrhuber macht Rückzieher

Wolfgang Mayrhuber

Wolfgang Mayrhuber

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Lufthansa muss sich einen neuen Aufsichtsratschef suchen. Nach massiver Kritik aus Aktionärskreisen zieht der ehemalige Konzernchef Mayrhuber seine Kandidatur zurück. Die Lufthansa ist in einer schwierigen Phase und hat ein Sparprogramm aufgelegt.

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Eklat bei der Lufthansa: Einen Tag vor der Hauptversammlung muss sich die Fluggesellschaft einen neuen Kandidaten für den Aufsichtsrat suchen. Der langjährige Konzernchef Wolfgang Mayrhuber zieht nach heftiger Aktionärskritik nun doch nicht in das Kontrollgremium der Kranich-Airline ein.

Mayrhuber habe wegen der Kritik aus Eignerkreisen erklärt, nicht für das Amt zur Verfügung zu stehen, teilte das Dax-Unternehmen mit. Mayrhuber sollte auf dem Gesellschaftertreffen am Dienstag in Köln in das Gremium gewählt werden. Es galt als sicher, dass er die Nachfolge von Jürgen Weber an der Spitze des Aufsichtsrats übernimmt. Der Lufthansa-Aufsichtsrat werde über einen Ersatzkandidaten beraten, hieß es.

Vor allem Großinvestoren äußerten einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) zufolge Vorbehalte gegenüber Mayrhuber, der selbst lange als Vorstandschef die Fluggesellschaft geführt hatte und nun nach einer zweijährigen Auszeit in den Aufsichtsrat einziehen wollte. So hätten sich Union Investment oder Templeton zuletzt gegen Mayrhuber als obersten Chefkontrolleur ausgesprochen. Auch der einflussreiche Aktionärsberater ISS legte den Lufthansa-Aktionären nahe, die Wahl von Mayrhuber nicht zu unterstützen, schreibt die FAZ.

Unter anderem halte Mayrhuber zu viele Kontrollposten bei anderen Unternehmen, um sich auf die Herausforderungen der Lufthansa zu konzentrieren. Derzeit leitet der Österreicher das Kontrollgremium des Halbleiterherstellers Infineon und sitzt im Aufsichtsrat des Rückversicherers Munich Re, der Schweizer Großbank UBS und von BMW.

Die Lufthansa steckt derzeit in einem tiefgreifenden Konzernumbau, dem 3500 Jobs zum Opfer fallen. Mit der Rosskur will der Dax-Konzern sein operatives Ergebnis bis 2015 auf 2,3 Milliarden Euro erhöhen.

Quelle: ntv.de, rts

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