Wirtschaft

Milliarden-Börsenwert vernichtet K+S senkt Prognose, Kurs fällt weiter

Der Abraum aus dem Kalibergbau Rande des Ortes Neuhof bei Fulda: Die etwa 120 Meter hohe Halde, im Volksmund wird er auch "Monte Kali" genannt.

Der Abraum aus dem Kalibergbau Rande des Ortes Neuhof bei Fulda: Die etwa 120 Meter hohe Halde, im Volksmund wird er auch "Monte Kali" genannt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das vom russischen Uralkali-Konzern ausgelöste Beben am Kalimarkt zieht seine Kreise: Dem Kurseinbruch bei K+S folgt nun ein weiterer Tiefschlag, denn der Dax-Konzern kassiert seinen Ausblick für das Gesamtjaht. Ein teures Zukunftsprojekt tastet K+S aber nicht an.

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Die Negativschlagzeilen um den deutschen Düngemittel- und Salzproduzenten K+S reißen nicht ab. Neben dem Kursverfall, der sich auch am Dienstag weiter fortsetzte, senkte das noch im Dax notierte Unternehmen nun seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Grund sind die derzeitigen Turbulenzen im Kalimarkt. Wie K+S mitteilte, kann an der erwarteten leichten Steigerung des operativen Ergebnisses nicht mehr festhalten werden.

K+S-Vorstandschef Norbert Steiner verwies auf "ein kräftiges zweites Standbein", das Salzgeschäft. Es sei allerdings wahrscheinlich, dass die dort erwartete Ergebnisverbesserung nicht ausreiche, den Ergebnisrückgang im Kali- und Magnesiumgeschäft auszugleichen.

Halbjahresbilanz kommende Woche

Der russische Kali-Riese Uralkali hatte vor rund einer Woche für Druck auf die Preise gesorgt, als er aus einer Vertriebsallianz ausstieg, fallende Preise vorhersagte und damit den bis dahin streng geordneten Markt umwälzte. Bei K+S hatte das einen Kursrutsch ausgelöst: Der Börsenwert des Unternehmens sank seitdem um knapp 40 Prozent oder fast 2 Mrd. Euro. Die Kursschwäche könnte dazu führen, dass K+S in Kürze aus dem Dax fliegt. Am Dienstag büßte das Papier weitere rund 8 Prozent ein, während der Dax etwas mehr als 1 Prozent tiefer schloss.

Auch die Aussicht auf eine weitere, leichte Steigerung des operativen Ergebnisses im Jahr 2014 sei möglicherweise nicht länger gegeben, hieß es weiter. Seine Halbjahresbilanz 2013 will K+S in der kommenden Woche veröffentlichen.

An seinen milliardenschweren Ausbauplänen in Kanada hält das Unternehmen aber fest. "Wir werden dieses wichtige Vorhaben aufgrund bloßer Spekulationen nicht in Frage stellen", sagte Steiner. Das sogenannte Legacy-Projekt liege im Plan. K+S baut derzeit für drei Milliarden Euro ein Kaliwerk in Kanada, um neue Rohstoff-Lagerstätten zu erschließen. Die weltweite Kali-Nachfrage werde nicht allein mit den derzeit installierten Kapazitäten zu bedienen sein, betonte er.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

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