Wirtschaft

Börse sortiert die Auswahl neu GSW fällt aus dem MDax

Rendite auf dem Wohnungsmarkt: Ein Unternehmen aus Frankfurt übernimmt die Berliner GSW.

Rendite auf dem Wohnungsmarkt: Ein Unternehmen aus Frankfurt übernimmt die Berliner GSW.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Aktionäre des Berliner Großvermieters GSW müssen im Zuge der Übernahme durch den Frankfurter Rivalen einen herben Statusverlust verkraften. Der Arbeitskreis Indizes entscheidet, dass die GSW-Aktien aus der Liste der wichtigsten deutschen Nebenwerte verschwinden.

Die Aktien des Immobilienunternehmens GSW fallen aus dem Nebenwerteindex MDax heraus. Ihren Platz werden stattdessen die Papiere des Kohlenstoffspezialisten SGL Group einnehmen, teilte der Indexanbieter Deutsche Börse vor dem Wochenende mit. Die Änderung tritt bereits am kommenden Mittwoch (27.11.) in Kraft. Die Entscheidung war im Vorfeld erwartet worden.

Durch den Aufstieg der SGL-Papiere entsteht im Index für kleinere Börsenwerte eine Lücke, die der Keramikhersteller Villeroy & Boch füllen wird. Der Nachrücker nimmt seine neue Position ebenfalls in der kommenden Woche ein. GSW dagegen werden bei der Indexzusammenstellung zunächst nicht gesondert berücksichtigt.

Auslöser für den Wechsel sind die jüngsten Entwicklung bei einem zentralen Bewertungskriterium des Arbeitskreis Indizes, der für den Marktbetreiber Deutsche Börse die Zusammensetzung der Auswahllisten wie Dax, MDax, SDax oder auch TecDax überprüft.

"Infolge der Übernahme durch Deutsche Wohnen AG ist der Streubesitzanteil der GSW Immobilien AG auf unter 10 Prozent gesunken", teilte die Deutsche Börse nach Handelsschluss am Freitagabend mit. "Damit erfüllt das Unternehmen nicht mehr die Indexkriterien."

51 neue Aktien für 20 GSW-Papiere

GSW-Konkurrent Deutsche Wohnen hatte zuvor bekanntgeben, mittlerweile mehr als 90 Prozent aller GSW-Anteile zu kontrollieren. Hintergrund ist das "freiwillige öffentliche Übernahmeangebot" des Frankfurter Immobilienkonzerns an die GSW-Aktionäre von Anfang Oktober: Die Deutsche Wohnen AG bot den Anteilseignern des Berliner Traditionsunternehmens im Rahmen eines Aktientauschs 51 eigene Anteilsscheine für je 20 GSW-Aktien.

Die Mehrheit der GSW-Aktionäre ging auf dieses Angebot ein. Einer Pflichtveröffentlichung der Deutsche Wohnen AG zufolge verfügte der Frankfurter Immobilienkonzern zum Ende der Angebotsfrist über einen Anteil von "91,05 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte der GSW".

Nach den Kriterien der Deutschen Börse ist für eine Notierung im MDax unter anderem ein Streubesitzanteil von mehr als 10 Prozent erforderlich. Deutsche Wohnen war zuvor als Ersatz für die Deutsche Postbank aus dem SDax in den Nebenwerteindex aufgerückt. Der nächste Termin für die planmäßige Überprüfung der prominenten Aktienbarometer der Deutschen Börse steht eigenen Angaben zufolge bereits am 4. Dezember an.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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