Wirtschaft

Hoch auf Sand gebaut Fed bedroht Dax-Rekord

Trotz wochenlanger Diskussionen ist der Fed-Ausstieg noch nicht vollständig eingepreist.

Trotz wochenlanger Diskussionen ist der Fed-Ausstieg noch nicht vollständig eingepreist.

(Foto: REUTERS)

Mit dem neuen Allzeithoch macht der Dax die Chartanalysten nervös. Denn angesichts der unsicheren Fed-Entscheidung könnte die Dax-Kurve abstürzen. Hier sind drei Marken, die nicht nur Analysten die nächsten Tage im Blick behalten sollten.

Die US-Notenbank Fed steht vor einer ihrer kniffligsten Aufgaben: Wird sie nun den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik beschließen? Ökonomen und Analysten rund um den Globus rechnen damit, dass die Fed sich dafür entscheiden wird, mit dem "Tapering" zu beginnen und die monatlichen Anleihekäufe in Höhe von 85 Milliarden Dollar leicht zu reduzieren.

Da ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Kurse von Aktien, Währungen und Rohstoffen im Vorfeld kaum bewegen. Doch mit Blick auf das hierzulande erreichte Rekordniveau an der Börse schlagen die Analysten Alarm. Der Sprung auf das Allzeithoch von 8645 Punkten sei ohne überzeugende Umsätze erfolgt, mahnen etwa die Experten von ING Markets in ihrer Wochenanalyse. "Der Index bewegt sich also mitnichten auf einem stabilen Fundament, sondern im Gegenteil auf Treibsand." Nun kommt es nach Ansicht der Analysten darauf an, wer sich unmittelbar nach der Fed-Entscheidung auf dem Markt durchsetzen kann – die Bullen oder die Bären.

"Wenn sich die bullishen Trader durchsetzten, werden die großen Akteure an den Terminbörsen gezwungen sein, sich an dem am Freitag anstehenden großen Verfalltermin für Futures und Optionen an das höhere Kursniveau anzupassen", heißt es. In dem Fall könnte der Kaufdruck den Dax bis auf die (1) Marke von 8900 Punkte treiben.

Was ist jedoch, wenn die Fed-Entscheidung die Märkte enttäuscht und die Bären recht behalten? "Dann wird es außerordentlich gefährlich für die Bullen"; heißt es bei ING Markets. "Denn rutscht der Dax unter 8.575 Punkte, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Markt versucht, die beim Sprung auf das Allzeithoch entstandene Kurslücke bis hin zu 8.519 Punkten zu schließen." Diese "Gap-Fill"-Aktivitäten wären jedoch bis zur (2) Marke von 8515 Punkten möglich, ohne dass der Rallystatus gefährdet wäre, meinen die technischen Analysten von Godmode-Trader. Erst unterhalb der (3) Marke von 8450 Zählern wäre die Rally unterbrochen und 8300 Zähler das nächste potenzielle Ziel. Wenn die Bären jedoch erst einmal das Parkett erobern, werden nicht nur Gewinnmitnahmen einsetzen, sondern sicherlich auch die vielen Marktteilnehmer, die noch an der Seitenlinie warten, ihren Einstiegszeitpunkt nach hinten verschieben. Das gäbe dann einen turbulenten Verfallstag am Freitag.

Mit einer Mitteilung der Fed über den künftigen geldpolitischen Kurs der Fed wird gegen 20:00 Uhr MESZ gerechnet. Zudem legt die Zentralbank eine aktualisierte Wirtschaftsprognose für die USA vor, die erstmals auf 2016 blickt. Außerdem ist es wohl die vorletzte Pressekonferenz für den scheidenden Fed-Chef Ben Bernanke.

Quelle: ntv.de

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