Wirtschaft

Folgen der Geldflut Fed-Banker bekommen Skrupel

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(Foto: REUTERS)

Monat für Monat pumpt die US-Notenbank Milliarden frischer US-Dollar in den Finanzkreislauf, um der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes auf die Sprünge zu helfen. Nun wächst bei den Zentralbankern die Sorge, dass mit der Geldflut zwar die Risiken wachsen, der erhoffte Erfolg aber auf der Strecke bleibt.

In der Führung der US-Notenbank wachsen die Sorgen vor gefährlichen Nebenwirkungen der massiven Konjunkturhilfen. In dem für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschuss nahmen zuletzt die Bedenken gegenüber einer weiteren Aufblähung der Bilanz der Federal Reserve zu, wie aus dem nun veröffentlichten Protokoll der Sitzung vom Dezember hervorging.

Einige Ausschuss-Mitglieder seien der Meinung gewesen, dass es wegen Sorgen um die Finanzstabilität vermutlich angemessen sein werde, das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen zur Stützung der Wirtschaft deutlich vor Ende 2013 zu verlangsamen oder zu stoppen. Dennoch wird die Fed wohl mit dem im vorigen Monat ausgeweiteten Bondkaufprogramm in nächster Zeit fortfahren. Denn einige Fed-Vertreter hielten die Käufe auch bis etwa Ende des Jahres für nötig. Andere wiederum betonten den Bedarf weiterer Konjunkturhilfen, ohne Umfang und Zeitrahmen zu nennen.

Der strengere geldpolitische Ton in der Sitzung sorgte an der Wall Street für Verunsicherung. Die US-Aktienmärkte drehten leicht ins Minus. Der Dollar legte zum Euro zu. "Das Sitzungsprotokoll enthüllt ein etwas überraschendes Maß an Sorgen unter den Zentralbankern wegen der langfristigen Auswirkungen des Bondankaufprogramms oder der geldpolitischen Lockerung", sagte Analyst Omer Esiner von Commonwealth Foreign Exchange.

Grundsätzlich einig war sich der Offenmarktausschuss, dass sich die Aussichten für den kriselnden Arbeitsmarkt ohne Hilfe vonseiten der Geldpolitik nicht verbessern dürften. Die Zentralbanker um Fed-Chef Ben Bernanke hatten Mitte Dezember beschlossen, die Notenpresse noch schneller rotieren zu lassen. Seit Jahresbeginn kauft die Fed deshalb noch mehr Staatsanleihen - monatlich für 45 Milliarden Dollar - und pumpt damit weiteres billiges Geld in die lahmende Wirtschaft. Zudem hat Bernanke die Geldpolitik in einem in der 100-jährigen Geschichte der Federal Reserve so bis dato nicht dagewesenen Schritt an die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes gekoppelt. Der Leitzins, der seit Ende 2008 bei null bis 0,25 Prozent liegt, soll nämlich erst dann wieder steigen, wenn die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent sinkt. Experten erwarten nicht, dass dies vor 2015 der Fall sein wird.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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