Wirtschaft

Airbus verleiht kräftigen Schub EADS legt soliden Start hin

Der größte Auftrag in der Firmengeschichte von Airbus: Der indonesische Billigflieger Lion Air kauft insgesamt 234 Flugzeuge.

Der größte Auftrag in der Firmengeschichte von Airbus: Der indonesische Billigflieger Lion Air kauft insgesamt 234 Flugzeuge.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der gute Absatz von Airbus-Maschinen beschert dem europäischen Luft- und Raumfahrkonzern EADS einen Gewinnsprung zum Auftakt des Geschäftsjahres. Börsianer honorieren die Zahlen - auch wenn die anderen Sparten sich zuletzt eher durchwachsen entwickeln.

EADS
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Der Erfolg seiner Airbus-Flotte hat dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS über das schwächelnde Restgeschäft hinweggeholfen. Der Überschuss hat sich im ersten Quartal binnen Jahresfrist auf 241 Mio. Euro fast verdoppelt. Der Umsatz wuchs um ein Zehntel auf 12,4 Mrd. Euro. "Aus operativer Sicht sind wir - mit höherem Umsatz und besserer Rentabilität - gut in das Jahr 2013 gestartet", erklärte der deutsche Vorstandschef Tom Enders. "Das Management konzentriert sich weiterhin auf ein anhaltendes Ergebniswachstum für 2013 und darüber hinaus."

Die Zuversicht basiert auf der stark gestiegenen Zahl der Bestellungen im ersten Vierteljahr. Der Auftragseingang des Boeing-Rivalen hat sich auf knapp 50 Mrd. Euro vervielfacht. Hintergrund ist ein Riesenauftrag der indonesischen Billigfluglinie Lion Air für A320-Modelle vom März. Im laufenden Jahr will EADS  insgesamt etwa 700 Verkehrsflugzeuge ausliefern und etwa genauso viele neue Bestellungen verbuchen. Allein im ersten Quartal gab die Kundschaft 410 Airbusse in Auftrag. Die Nachfrage nach dem Riesenflieger A380 hält sich laut Finanzchef Harald Wilhelm allerdings in Grenzen. "Die Auftragslage ist noch verhalten. Wir haben noch Kapazitäten für 2015 frei", sagte er in einer Telefonkonferenz. In drei Jahren soll sich die Baureihe, die mit technischen Problemen zu kämpfen hatte, für EADS rechnen.

Hubschrauber-Geschäft stottert

Für das Gesamtjahr erwartet EADS weiterhin einen moderaten Umsatzanstieg und ein Betriebsergebnis vor Sondereffekten von 3,5 Mrd. Euro. Im ersten Quartal hatte dieses Ergebnis 741 Mio. Euro betragen. Abgesehen von Airbus haben sich die anderen Sparten zuletzt aber eher durchwachsen entwickelt. Der Umsatz der Rüstungssparte stagnierte zwar noch, allerdings sind hier die Neubestellungen ebenso rückläufig wie bei der Hubschraubersparte Eurocopter und dem Raumfahrtableger Astrium. Vor allem mit Helikoptern hat EADS derzeit seine Schwierigkeiten. Der Konzern ringt mit technischen Problemen bei seiner mittelschweren Super-Puma-Reihe, was Auslieferung verzögert. Im weiteren Jahresverlauf sei Besserung in Sicht, sagte Wilhelm voraus. An der Auftragslage müsse aber gearbeitet werden.

Zudem plagen EADS weiter Sorgen um die Entwicklung des neuen Langstreckenjets. "Das A350-XWB-Programm birgt weiterhin Herausforderungen. Jede Änderung des Zeitplans könnte höhere Rückstellungen zur Folge haben", erklärte EADS. Im Sommer werde sich der Jet voraussichtlich erstmals in die Lüfte erheben, kündigte Wilhelm an. Seit Jahresanfang habe sich einiges getan.

Dem Ziel, bis 2015 eine operative Marge vor Sonderposten von zehn Prozent zu erwirtschaften, sei EADS näher gekommen, sagte Wilhelm. Im ersten Quartal hatte die Rendite sechs Prozent betragen. "Die Zeit wird knapper, aber der Fortschritt ist ermutigend", sagte er. Steigende Stückzahlen, bessere Preise und sinkende Entwicklungskosten würden helfen.

An der Börse legte die EADS-Aktie bis zum Mittag zwei Prozent zu.

Quelle: ntv.de, dpa

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