Wirtschaft

Gewinnrückgang von fast 100 Prozent Dickes Kursminus bei Aurubis

Aurubis-Aktienkurs sackt nach misslungenem Jahresstart ab.

Aurubis-Aktienkurs sackt nach misslungenem Jahresstart ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Geschäfte bei Aurubis laufen schleppend. Das wird sich so schnell auch nicht ändern, weswegen der Vorstand die Jahresprognose korrigiert. Das wiederum kommt bei den Anlegern nicht gut an, die den Kupferkonzern zum größten Verlierer im MDax machen.

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Die Kupferhütte Aurubis schraubt wegen der schleppenden Konjunktur in Europa ihre Gewinnerwartungen zurück. Statt eines bereinigten Vorsteuergewinns auf Vorjahreshöhe geht der Konzern nun für das im September auslaufende Geschäftsjahr von einem geringeren Ergebnis aus. Als Grund nannte der Vorstand bei der Bekanntgabe der Zwischenbilanz für das zweite Geschäftsquartal eine schwächere Nachfrage nach Kupferprodukten sowie geringere Preise für Schwefelsäure und Recyclingkupfer. "Wir hatten erwartet, dass das Geschäft schneller anspringt", sagte eine Sprecherin. Diese Hoffnung habe sich nicht erfüllt.

Zahlreiche Anleger stießen die Aktie daraufhin ab: Das Papier verlor bei hohen Umsätzen mehr als 7 Prozent an Wert und war größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax.

China stützt

Von Januar bis März machte Aurubis, an der der Stahlkocher Salzgitter beteiligt ist, nur einen bereinigten Vorsteuergewinn von 1 Mio. Euro. Mit etwa soviel hatten Analysten gerechnet. Vor einem Jahr hatte noch ein Plus von 87 Mio. Euro zu Buche gestanden. Grund für den Gewinnrückgang um fast 100 Prozent war ein Sondereffekt, weil der Konzern Rechnungen für verspätete Lieferungen von Rohmaterialien in Höhe von 65 Mio. Euro erst im zweiten Geschäftsquartal zahlen musste. Zu Geschäftsjahresbeginn von Oktober bis Dezember hatte dieser Effekt noch dafür gesorgt, dass der Gewinn besonders hoch ausfiel.

Aurubis profitiert davon, dass Kupferkathoden nach wie vor in China gefragt sind, weil dort die Wirtschaft wächst. Zugleich kam jedoch die Nachfrage nach Gießwalzdraht, Strangguss und Kupferbändern wegen der Konjunkturkrise in Europa nicht wie erwartet in Fahrt, wo Aurubis nach wie vor einen Großteil seiner Produkte absetzt. In den USA liefen dagegen die Kupferprodukte besser.

Wegen des niedrigeren Kupferpreises fielen die Verarbeitungslöhne für Recyclingkupfer, die Schwefelsäurepreise sanken wegen der Krise in Südeuropa ebenfalls leicht - beides sind für Aurubis sonst wichtige Ertragsbringer. Der Umsatz sank von Januar bis März um 9 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de, rts

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