Wirtschaft

Power-Diät für Basel III Deutsche Bank will abspecken

Die Bilanzsumme um ein Fünftel verringern, dann steigt rein rechnerisch die Eigenkapitalquote.

Die Bilanzsumme um ein Fünftel verringern, dann steigt rein rechnerisch die Eigenkapitalquote.

(Foto: REUTERS)

Die gestiegenen Kapitalanforderungen nach Basel III sind für die Deutsche Bank eine "enorme Herausforderung", wie Co-Chef Jain sagt. Der Branchenprimus stellt sich ihr und will die Regularien schneller erfüllen als die Konkurrenz. Die Bilanzsumme soll dafür gesenkt werden.

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Die Deutsche Bank will einem Zeitungsbericht zufolge ihre Bilanzsumme erheblich eindampfen. Um ein Fünftel auf etwa eine Billion Euro wolle Deutschlands größte Bank ihre Bilanzsumme senken, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf informierte Personen. Grund für die Maßnahme, die bis Ende 2015 umgesetzt sein soll, seien die strikteren Kapitalanforderungen, die Banken rund um den Globus erfüllen müssen.

Die Deutsche Bank prüfe, Mischkapital wie Wandelanleihen im Volumen von mindestens 6 Mrd. Euro aufzunehmen. Diese Form von Bond kann von Fremdkapital in Eigenkapital getauscht werden. Zuvor müsse aber der deutsche Bankenregulierer festlegen, welche Kapitalmaßnahmen unter den neuen weltweiten Regeln anerkannt werden, heißt es in dem Bericht weiter.

Basel-III-Regularien schon 2015

Angesichts der Kritik von Investoren wolle die Deutsche Bank im Endeffekt das Verhältnis von Eigenkapital an der Bilanzsumme erhöhen. Bis Ende 2015 wolle die Bank das Verhältnis auf mindestens 3 Prozent steigern, berichtet die Zeitung. Damit würde die Deutsche Bank die Vorgaben für Banken nach dem Regelwerk Basel III früher erfüllen als gefordert.

Die Deutsche Bank kam zum Ende des 1. Quartals lediglich auf eine Quote von 2,1 Prozent. Laut der "Financial Times zufolge" ist das der zweitschlechteste Rang unter 18 Banken, die von Analysten bei Morgan Stanley untersucht worden sind. Die Frankfurter Bank gehe insgesamt davon aus, dass die Maßnahmen nur sehr geringe Auswirkungen auf den Gewinn haben.

Der Zeitung zufolge dürfte der deutsche Branchenprimus die Maßnahmen schon bei Vorlage der Zahlen zum 2. Quartal Ende Juli verkünden. Eine Sprecherin der Deutschen Bank wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.

"Enorme Herausforderung"

Anfang Juli hatte Finanzvorstand Stefan Krause bereits angekündigt, dass die Deutsche Bank ihre Bilanzsumme senken will. Das Liquiditätspolster solle verringert und Derivategeschäfte abgebaut werden. Um wie viel und in welchem Tempo die Bank ihre Bilanz eindampfen will, hatte der Finanzchef in dem Zeitungsinterview nicht gesagt.

Die Deutsche Bank hatte dieses Jahr bereits eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe platziert, um ihre Kapitaldecke zu stärken. Co-Vorstandschef Anshu Jain hatte jüngst gesagt, dass die gestiegenen regulatorischen Kapitalanforderungen nach Basel III eine "enorme Herausforderung" sind.

Quelle: ntv.de, DJ

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