Wirtschaft

Zweites Halbjahr soll es reißen Autokrise bremst Lanxess aus

Reifenhersteller sind einer der wichtigsten Abnehmer des weltgrößten Herstellers von synthetischem Kautschuk.

Reifenhersteller sind einer der wichtigsten Abnehmer des weltgrößten Herstellers von synthetischem Kautschuk.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die schlechte Auftragslage vieler europäischer Autobauer geht auch an Lanxess nicht spurlos vorüber. Der Chemiekonzern stellt teilweise die Produktion ein. Gleichzeitig setzt die Führung auf das zweite Halbjahr - und die Konjunkturlokomotive Asien.

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Die anhaltende Flaute der Autoindustrie in Europa hat den Gewinn des Chemiekonzerns Lanxess zu Jahresbeginn einbrechen lassen. "Wir sind nicht immun gegen starke Nachfragerückgänge", räumte Konzernchef Axel Heitmann zur Vorlage des Berichts für das 1. Quartal ein. Rasche Besserung ist nicht in Sicht. Um sich gegen den Nachfrageschwund zu stemmen, legte der Dax-Konzern Anlagen zeitweise still und kürzte das Investitionsbudget.

Heitmann geht zwar von einer Nachfragebelebung im zweiten Halbjahr aus. Das operative Rekordergebnis von 1,2 Mrd. Euro aus 2012 wird aber wohl nicht erreicht. Er erwartet jetzt für 2013 einen operativen Gewinn von unter 1 Mrd. Euro. Im Auftaktquartal schmolz das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) um 53 Prozent auf 174 Mio. Euro zusammen. Lanxess setzte von Januar bis März 2,1 Mrd. Euro um - zwölf Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Die Zahlen spiegeln die maue Geschäftslage der großen Kundengruppen wider. Der Konzern aus Leverkusen ist der weltgrößte Hersteller von synthetischem Kautschuk, der in Autoreifen, Dichtungen und Schläuchen zum Einsatz kommt. Die Abhängigkeit von der Autobranche ist daher groß - über 40 Prozent seiner Konzernumsätze macht Lanxess mit der Autoindustrie und entsprechenden Zulieferern. Einer davon, der Reifenhersteller Michelin, hatte im April weitere Restrukturierungen in Aussicht gestellt, sollte sich der Reifenmarkt in Europa nicht bald beleben. Konkurrent Goodyear schließt wegen der Flaute bereits ein Werk in Frankreich.

Zweites Halbjahr soll Besserung bringen

Entsprechend musste Lanxess im ersten Quartal Absatzeinbußen hinnehmen und hatte auch mit sinkenden Preisen zu kämpfen. Die Rheinländer traten wegen der flauen Nachfrage bereits auf die Kostenbremse und legten eine Anlage für Butyl-Kautschuk in Belgien still. Auch eine Produktion von EPDM-Kautschuk in Texas wurde zeitweise vom Netz genommen. Der Konzern plant noch weitere Schritte und kürzte seine Investitionen für dieses Jahr von ursprünglich bis zu 700 Mio. auf 600 Mio. Euro.

"Das Marktumfeld bleibt schwach und volatil", erklärte Heitmann. Für das zweite Halbjahr sei aber mit einer Nachfragebelebung zu rechnen. "Asien mit Schwerpunkt China wird sich deutlich besser entwickeln, während die Marktbedingungen in Europa weiterhin schwierig bleiben", fügte der Lanxess-Chef hinzu. Für das laufende zweite Quartal stellte Heitmann einen bereinigten operativen Gewinn über dem des ersten Quartals aber unter 220 Mio. Euro in Aussicht. Lanxess steuert 2014 einen bereinigten operativen Gewinn von 1,4 Mrd. Euro an. Für das Jahr 2018 sind 1,8 Milliarden Euro anvisiert.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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