Marktberichte

Geldpolitik belastet Dollar Wall Street tritt auf der Stelle

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(Foto: imago/UPI Photo)

Nachdem die Indizes noch am Vortag Höchstwerte erreichen, ist an der Wall Street nun wieder Zurückhaltung eingekehrt. Grund sind auch ausbleibende Signale im Handelsstreit mit China. Zudem belastet die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank den Greenback.

Kaum verändert haben sich die US-Börsen aus dem Handel verabschiedet. Nachdem die Indizes am Montag im Verlauf Jahreshochs markiert hatten, dominierte nun Zurückhaltung. Die Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats brachte nichts Neues. Powell hat die Entschlossenheit der US-Notenbank bekräftigt, Zinsanhebungen vorerst auszusetzen und abzuwarten, wie sich das langsamere Weltwirtschaftswachstum und die Finanzmarktturbulenzen auf die US-Wirtschaft auswirken.

Die Aussicht auf eine fortgesetzt lockere Geldpolitik belastete den Dollar, stützte aber immerhin die Aktienmärkte etwas. Da es jedoch keine Neuigkeiten zu den Handelsgesprächen zwischen den USA und China gab, agierten die Anleger an der Wall Street zögerlich. Zwar hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt eine Verschiebung neuer Strafzölle bekannt gegeben und zur Begründung auf den positiven Verlauf der Verhandlungen verwiesen, doch während des asiatischen Handels machten wieder pessimistischere Aussagen von Trump die Runde.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent niedriger bei 26.058 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite sanken um je 0,1 Prozent.

Nio profitiert von Teslas Ärger mit der SEC

Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im Dezember derweil deutlich abgeschwächt. Auch der Case-Shiller-Hauspreisindex für Dezember blieb leicht unter der Erwartung der Analysten. Dagegen fiel der kurz nach Handelsbeginn veröffentlichte Index des US-Verbrauchervertrauens für Februar deutlich besser aus als erwartet.

Home Depot
Home Depot 315,10

Die Aktie von Home Depot verlor 0,9 Prozent. Der US-Baumarktkonzern hat im vierten Geschäftsquartal 2018 fast ein Drittel mehr verdient als im Vorjahreszeitraum und auch den Umsatz gesteigert. Die Aktionäre sollen mit einer fast ein Drittel höheren Schlussdividende am Gewinn beteiligt werden. Die Quartalszahlen lagen jedoch unter den Markterwartungen, und für das laufende Quartal stellte Home Depot ein auf vergleichbarer Basis geringeres Umsatzwachstum in Aussicht.

Die Tesla-Aktie verloren 0,3 Prozent. Anleger hakten die Nachricht rasch ab, dass die US-Börsenaufsicht SEC ein Gericht gebeten hatte, CEO Elon Musk wegen eines Tweets zu belangen, der gegen Vorgaben der SEC verstoßen haben soll. Der neuerliche Ärger Teslas mit der SEC nützte nach Aussage von Marktteilnehmern der Aktie des chinesischen Wettbewerbers Nio, die um 8,8 Prozent nach oben sprang. Nio zielt auf die wachsende Mittel- und Oberschicht in China und kann dabei mit Preisvorteilen punkten, denn die Fahrzeuge der Marke Nio kosten dort nur etwa halb so viel wie ein Tesla.

Verbrauchervertrauen stärkt Dollar

Geradezu euphorisch wurden die Geschäftszahlen von Dillard's aufgenommen. Die Aktie des Einzelhändlers sprang um fast 20 Prozent nach oben. Mit Macy's hat ein weiterer Einzelhändler die Markterwartungen übertroffen. Die Aktie legte um 1,5 Prozent zu. 

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,06

Der Dollar erhielt zunächst Unterstützung vom überraschend starken Verbrauchervertrauen, später erwies sich jedoch der Einfluss der Powell-Aussagen als stärker. Der Euro stieg auf 1,14 Dollar. Im Tagestief hatte die Gemeinschaftswährung 1,1345 Dollar gekostet. Noch stärker als der Euro legte das britische Pfund zum Dollar zu. Es profitierte zusätzlich davon, dass es nun wohl doch nicht zu einem ungeregelten Brexit kommen wird. Im späten US-Handel kostete das Pfund 1,3280 Dollar. Sein Tagestief lag bei 1,3117 Dollar.

Die Ölpreise stabilisierten sich nach den starken Vortagesverlusten. Auslöser des Preisrückgangs war ein Tweet von US-Präsident Trump, der die Ölpreise als zu hoch bezeichnet hatte. "Ich glaube nicht, dass die Opec sich in irgendeiner Form von ihrem Kurs abbringen lässt", so Olivier Jakob von Petromatrix. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 2 Cent auf 55,50 Dollar, für Brent ging es um 0,5 Prozent auf 65,21 Dollar nach oben. Zu Wochenbeginn hatten WTI und Brent jeweils mehr als 3 Prozent eingebüßt. Nun warten die Akteure auf neue Daten zu den Ölvorräten der USA.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ

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