Marktberichte

Größter Wochenverlust seit 2016 Wall Street stürzt ins Wochenende

ef3e4cca6c79dc14f1531d9a0e81bdf7.jpg

(Foto: AP)

Auch am letzten Handelstag der Woche können sich die US-Börsen nur vorübergehend behaupten: Nach einem ausgeglichenen Start rauschen die Kurse schlagartig in die Tiefe. Für Facebook geht es angesichts des Datenskandals weiter steil bergab.

Die US-Börsen haben sich mit einem erneuten Kursrutsch ins Wochenende verabschiedet. Nachdem der Dow Jones bis zum frühen Nachmittag noch ein halbes Prozent im Plus lag, stürzte er zwei Stunden vor Handelsschluss plötzlich ab. Am Ende schloss er 1,8 Prozent im Minus bei 23.533 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verringerte sich um 2,1 Prozent auf 2588 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab 2,4 Prozent auf 2992 Zähler nach. Im Wochenvergleich ergab sich für den Dow ein Minus von 5,7 Prozent - soviel wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Der S&P 500 verlor über die vergangenen fünf Tage fast 6 Prozent, der Nasdaq-Index 6,5 Prozent.

Vor allem der Handelsstreit hing weiter als Damokles-Schwert über den New Yorker Börsen. US-Präsident Donald Trump will chinesische Waren im Volumen von bis zu 60 Milliarden Dollar mit Zöllen belegen. Die Regierung in Peking bereitet ihrerseits Zusatzabgaben auf US-Produkte vor. "Wenn es einen Handelskrieg gibt zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt, wer würde sich nicht um die Folgen für die Weltwirtschaft sorgen?", sagte Stratege Norihiro Fujito vom Brokerhaus Mitsubishi UFJ Morgan Stanley.

Für etwas Beruhigung sorgte lediglich vorübergehend die Nachricht, dass Trump das vom Kongress verabschiedete Haushaltsgesetz unterzeichnet und damit einen Stillstand des Regierungsapparats verhindert hat. Mit diesem Haushalt werde das von den Vorgängerregierungen vernachlässigte Militär in die Lage versetzt, wieder die Sicherheit der USA zu gewährleisten, sagte Trump.

Das Schreckgespenst Handelskrieg verfolgte auch die Aktienanleger in Europa. Der Dax schloss 1,8 Prozent schwächer bei 11.886 Punkten und fiel damit unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten. Als sicher geltende Anlagen wie deutsche Staatsanleihen und Gold waren dagegen begehrt.

Facebook leidet, Dropbox brilliert

Bei den Unternehmen stand erneut Facebook im Fokus. Die Aktien des sozialen Netzwerks setzten ihren Abwärtstrend angesichts des Datenskandals fort und schlossen mit einem Minus von 3,4 Prozent. Seit Bekanntwerden des Skandals am vergangenen Wochenende ist der Kurs damit um mehr als 12 Prozent eingebrochen. Die Marktkapitalisierung des sozialen Netzwerks sank von 537 Milliarden Dollar auf 462 Milliarden Dollar.

Dagegen feierte Dropbox einen erfolgreichen Börseneinstand. Die Aktie des Cloud-Anbieters startete mit einem Preis von 28,5 Dollar in den Handel an der New Yorker Börse und lag damit 35 Prozent über dem Ausgabepreis von 21 Dollar. Der Börsenwert der Firma lag somit bei 12,7 Milliarden Dollar. Der Börsengang von Dropbox ist die größte Emission eines US-Technologieunternehmens seit im März 2017 der Snapchat-Betreiber Snap den Schritt wagte.

Die Anteilsscheine von Micron Technology brachen fast acht Prozent ein. Zwar hatte der Chiphersteller unerwartet gute Quartalszahlen präsentiert. Doch machten sich Anleger Sorgen über die sinkenden Preise für Nand-Speicherzellen.

Im Anlegerfokus standen auch Aktien von Nike. Mit einem Kursgewinn von 0,3 Prozent gehörten sie gemeinsam mit Boeing  - plus 0,4 Prozent - zu den einzigen Dow-Werten im Plus. Anleger honorierten die Finanzzahlen des Sportartikelkonzerns im dritten Geschäftsquartal. Die Erlöse waren insbesondere dank starker Nachfrage im Ausland - vor allem in China - kräftig gestiegen.

Quelle: ntv.de, chr/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen