Marktberichte

Fed-Freude weicht Zukunftsangst Wall Street geht auf Talfahrt

Wie lange bleiben die Geldschleusen geöffnet?

Wie lange bleiben die Geldschleusen geöffnet?

(Foto: AP)

Die Fed lässt die Geldschleusen offen. Diese Nachricht lässt auch an der Wall Street die Kurse nach oben schnellen. Doch Fed-Chef Bernanke schließt einen Ausstieg aus dem Anleiheprogramm mittelfristig nicht aus und sorgt damit für Ernüchterung.

Ein Ende der Anleihekäufe durch die US-Notenbank wird absehbar. Und der drohende Verlust dieses wichtigsten Treibstoffs für die Aktienmärkte in den vergangenen Monaten zeigte Wirkung - die Indizes an der Wall rutschten am Mittwoch in negatives Terrain. Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerten gab 0,5 Prozent auf 15.307 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 ließ 0,8 Prozent auf 1655 Zähler Federn. Der Nasdaq sank 1,1 Prozent auf 3463 Punkte. Dagegen legte der Dollar stark zu.

Offenbar sind die Notenbanker um Ben Bernanke offen, das monatliche Anleihekaufprogramm im Juni zu drosseln. Dies geht aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung hervor. Die Währungshüter sehen bereits seit September eine Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt. Die Fed hat zugesagt, ihre Politik so lange sehr wachstumsfreundlich zu halten, bis die Arbeitslosigkeit ausreichend gesunken ist. Dazu muss die Arbeitslosenquote mindestens auf 6,5 Prozent fallen. Aktuell liegt sie 1 Punkt höher.

Bereits bei der Anhörung von Bernanke vor dem Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus hatte der US-Notenbankpräsident eine entsprechende Aussage gemacht. Ein Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm in den kommenden Monaten sei durchaus möglich, allerdings setze dies eine positive Entwicklung bei den US-Konjunkturdaten voraus.

Unternehmensnachrichten spielten zur Wochenmitte dagegen nur eine Nebenrolle. Die Ford-Aktie legte leicht zu. Der Autobauer stockt seine Kapazität in Nordamerika in diesem Jahr um 200.00 Fahrzeuge auf. Zum einen sollen die Fertigungsstraßen erweitert werden, zum anderen die üblichen Werksferien im Sommer an vielen Standorten von zwei Wochen auf eine Woche verkürzt werden.

Die Ankündigung, den Aktienrückkauf im Volumen von 5 Mrd. Dollar zu beschleunigen, verlieh der Aktie des US-Pharmariesen Merck nur zwischenzeitlich Rückenwind. Das Papier zog zunächst an, schloss aber dann mehr als 1 Prozent im Minus.

Dycom schnellten 8,5 Prozent nach oben. Der Telekommunikationsdienstleister hat mit seinem Ausblick die bisher kursierenden Erwartungen am Markt übertroffen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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