Marktberichte

Handelsgespräche machen Hoffnung Wall Street markiert Jahreshochs

(Foto: imago/UPI Photo)

Zum neunten Mal in Folge beenden die US-Leitindizes die Handelswoche mit einem Plus. Das gab es seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Hauptgrund für den Optimismus der Anleger sind die Nachrichten über ein mögliches Ende des US-chinesischen Handelsstreits.

Auch zum Wochenschluss war die Wall Street nicht zu stoppen und verbuchte den neunten Wochengewinn in Folge. Das ist die längste derartige Strecke seit 1995. Die drei Hauptindizes stiegen auf Jahreshochs. Es war nach wie vor die Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China, die die Anleger zu Käufen animierte.

US-Präsident Donald Trump bestätigte nochmals, dass er gute Chancen für einen Deal sieht. Trump hatte sich im Weißen Haus mit dem chinesischen Vize-Premier Liu He getroffen. Trump wiederholte auch seine Bereitschaft, über die ursprüngliche Deadline am 1. März hinauszugehen. Außerdem kündigte er an, dass er möglicherweise im März den chinesischen Präsidenten Xi Jinping treffen könnte.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,7 Prozent auf 26.032 Punkte, der S&P-500 rückte um 0,6 Prozent vor und der Nasdaq-Composite um 0,9 Prozent.

Wenn Trumps Team noch vor dem 1. März eine Einigung erzielen könnte, würde das den Aktienmärkten einen ordentlichen Schub geben, meint Craig Erlam von Oanda. Die europäischen Anleger könnten allerdings etwas nervös werden, weil sie fürchteten, dass Europa dann stärker ins Visier des US-Präsidenten gerate, gibt Erlam zu bedenken.  Flut schlechter Nachrichten lässt Kraft Heinz abstürzen

Unter den Einzelwerten legten Hewlett-Packard Enterprise (HPE) um 0,6 Prozent zu. Das Unternehmen hat am Donnerstag nach Börsenschluss bei der Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal seine Jahresprognose erhöht.

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Kraft Heinz brachen um über 27 Prozent ein. Der US-Nahrungsmittelhersteller wartete mit diversen schlechten Nachrichten auf. Umsatz und Ergebnis im Schlussquartal verfehlten die Markterwartungen, und die US-Börsenaufsicht SEC untersuchte im Oktober die Rechnungslegung der Einkaufsabteilung. Darauf leitete Kraft Heinz eine interne Prüfung ein. Zusätzlich fiel bei dem Ketchup-Hersteller eine Wertminderung von 15,4 Milliarden US-Dollar an. Die Quartalsdividende kürzt Kraft Heinz um 36 Prozent. Von Analysten hagelte es daraufhin negative Kommentare. JP Morgan, UBS, Piper Jaffrey, Barclays und Stifel Nicolaus haben die Aktie abgestuft und die Kursziele gesenkt. Die Ratingagentur S&P senkte den Ausblick für das Unternehmen auf negativ.

Der chinesische Google-Wettbewerber Baidu hat zwar einen Gewinneinbruch um 50 Prozent im vierten Quartal gemeldet, mit dem Umsatz aber die Erwartungen übertroffen. Außerdem erwartet das Unternehmen wegen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft ein schwächeres Umsatzwachstum von "nur" 12 bis 18 Prozent. Die Aktie verlor 2,7 Prozent.

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Nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch Morgan Stanley stiegen Intel um 2,1 Prozent und waren damit stärkster Wert im Dow.

Am Devisenmarkt wurde der Euro etwas gedrückt vom schwächeren ifo-Index. Auf der anderen Seite verhinderten aber die schwächeren US-Konjunkturdaten vom Vortag und die taubenhafte Fed einen stärkeren Anstieg des Dollar. Der Euro notierte im späten Geschäft bei etwa 1,1335 Dollar. Im Tageshoch waren es 1,1358 Dollar.

Die Ölpreise zeigten sich kaum bewegt. Auch für den Ölmarkt wäre es positiv, wenn der Handelsstreit beigelegt würde, denn dieser dämpft die Nachfrage. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI stieg um 0,4 Prozent auf 57,19 Dollar. Brentöl verlor dagegen 0,1 Prozent auf 66,99 Dollar zu.

Das zinslos gehaltene Gold gilt ebenfalls als Nutznießer einer lockeren Geldpolitik. Nachdem das Edelmetall an den beiden vorigen Tagen unter Gewinnmitnahmen gelitten hat, legte die Feinunze nun um 0,4 Prozent auf 1.329 Dollar zu.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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